Gelassenheit lernen: Wie du innere Ruhe in dein Leben bringst

von | Stand: 8. Mrz 2024

Gelassenheit kann man lernen! In diesem Beitrag erfährst du, was überhaupt „gelassen“ bedeutet, warum manche Menschen immer Unruhe verspüren – und welche Tipps für mehr Gelassenheit wirklich helfen.

30-Sekunden-Zusammenfassung 

  • Per Definition ist Gelassenheit die Fähigkeit, eine innere Ruhe, Gleichmütigkeit und Ausgeglichenheit zu verspüren.
  • Das Gegenteil von Gelassenheit sind Nervosität und Stress.
  • Viele Menschen empfinden in ihrem Alltag ein chronisches Gefühl der inneren Unruhe und “Aufgekratztheit” – selbst dann, wenn keine akute Stresssituation vorherrscht.
  • Die gute Nachricht: Gelassenheit lässt sich gezielt trainieren. Indem du gelassener wirst, erhältst du die Kontrolle und Handlungsfähigkeit zurück.
  • Gelassenheit zu lernen, ist ein Prozess – setz dich daher bitte nicht unter Druck.
  • Du findest unten 16 Tipps und Praxis-Übungen für mehr Gelassenheit.
  • Absolviere ganz unten im Beitrag den Selbst-Test: “Bin ich ein gelassener Mensch?”

Was bedeutet Gelassenheit?

Gelassenheit bedeutet, in sich zu ruhen und Dinge, die sich nicht ändern lassen, zu akzeptieren. Menschen, die diese Fähigkeit besitzen, lassen sich nicht schnell aus der Ruhe bringen. Sie gehen auch in Stresssituationen souverän und entspannt mit Problemen um.

Wir müssen zwei Arten von Gelassenheit unterscheiden, um den Begriff besser zu verstehen:

  • Situative Gelassenheit: Dahinter verbirgt sich die Frage, wie wir auf “akute” Stresssituationen reagieren. Können wir einen kühlen Kopf bewahren und rational handeln? Oder brennt uns manchmal die Sicherheit durch und wir verlieren die Beherrschung, wenn wir mit einer stressigen Situation konfrontiert werden?
  • Allgemeine Gelassenheit: Diese beschreibt das “chronische” Gefühl, das wir in uns tragen. Je nachdem, wie ausgeprägt unsere allgemeine Gelassenheit ist, fühlen wir uns ständig aufgekratzt und unruhig oder eben ausgeglichen und in uns ruhend.

Beide Formen der Gelassenheit gehen Hand in Hand: Wer ein Gefühl der allgemeinen Gelassenheit in sich trägt, kann auch in akuten Stresssituationen bedachter agieren.

Gelassen zu sein, bedeutet zusammengefasst:

  • Ein allgemeines Gefühl der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zu verspüren
  • In stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren
  • Nicht panisch zu reagieren, wenn etwas schiefgeht
  • Sich nicht über Kleinigkeiten aufzuregen
  • Besonnen und überlegt zu handeln (keine “Schnellschüsse”)

Wie wird man gelassener im Alltag? Bevor ich dir einige Tipps zeigen möchte, wie du Gelassenheit lernen und üben kannst, ist es zunächst einmal wichtig zu klären, warum wir häufig nicht so gelassen sind, wie wir es gerne wären.

Das Verständnis, woher innere Unruhe und “Aufgekratztheit” kommen, hilft dir später sehr dabei, Gelassenheit zu trainieren. Die Unruhe ist lediglich das Symptom. Indem du ihren Ursprung kennst, kannst du das Problem an der Wurzel packen.

Warum sind wir nicht gelassen?

Der Alltag vieler Menschen zeichnet sich ganz und gar nicht durch Gelassenheit aus. Statt die Dinge hinzunehmen und Gelassenheit zu erreichen, ist unsere Lebensrealität oftmals von Stress, Angespanntheit und dauerhafter Unruhe geprägt. 

Viele von uns machen sich ständig Sorgen, fühlen sich gestresst und unsicher oder werden wütend. Doch woran liegt es, dass es uns häufig so schwer fällt, einen kühlen Kopf zu bewahren und gelassen zu reagieren?

Hier kommen die wichtigsten Gründe.

Selbstsabotage

Wer sich selbst sabotiert, untergräbt die eigenen Ziele, Bedürfnisse oder Werte. Ursache sind meist erlernte Glaubenssätze, Ängste oder ein geringes Selbstwertgefühl.

Bestimmte emotionale Trigger (Auslöser) können uns zum Beispiel dazu verleiten, in Beziehungen einen Streit zu beginnen. Wir wissen in dem Moment eigentlich bereits, dass der Konflikt völlig unnötig ist. Trotzdem können wir nicht anders. Wir sabotieren unsere eigene Beziehung mit unserem Verhalten, da wir dem Trigger nicht gelassen begegnen können.

Wenn du wissen möchtest, wie du deinen inneren Feind besiegen kannst, lies gerne meinen ausführlichen Beitrag zu diesem Thema: Selbstsabotage.

Andere Menschen überschreiten unsere Grenzen

Dass andere Menschen unsere Grenzen überschreiten, ist eine der häufigsten Ursachen dafür, dass wir unsere Balance verlieren. Jemand greift dich zum Beispiel persönlich an, akzeptiert deine Wertvorstellungen nicht oder dringt in deine Privatsphäre ein. Du fühlst dich ungerecht behandelt. Bevor du in Ruhe nachdenken kannst, merkst du, wie es anfängt, in dir zu brodeln.

Es spielt keine Rolle, ob dich jemand absichtlich oder unbeabsichtigt provoziert. Entscheidend ist, dass du dich provozieren lässt. Das aber ist allein deine Entscheidung und deine Einstellung.

Du kannst niemanden dafür verantwortlich machen, dass du nicht gelassen reagierst – entscheidend ist hier deine innere Haltung beziehungsweise das Mindset.

Natürlich ist es normal und verständlich, dass negative Emotionen in uns aufsteigen, wenn jemand bestimmte Grenzen verletzt – denn auch “gelassen sein” hat seine Grenzen. Es werden immer wieder Menschen in dein Leben treten, die negative Gefühle in dir provozieren.

Du hast deshalb zwei Möglichkeiten: Arbeite zum einen an dir und daran, wie emotional du auf Fremdverhalten reagierst. Kommuniziere zum anderen deine Grenzen klar. Finde für dich heraus, wo diese Grenzen liegen und schütze deine emotionale Gesundheit, indem du unmissverständliche Grenzen setzt.

Wir haben uns schlechte Verhaltensweisen antrainiert

Unruhe, Anspannung und Nervosität können – wie auch Wut und Zorn – zur Angewohnheit werden. Reagieren wir auf bestimmte Situationen immer wieder gestresst und in Abwehrhaltung, verinnerlichen wir mit der Zeit diese Verhaltensmuster.

Plötzlich umzuschalten und mit Gelassenheit zu reagieren, fällt uns dann schwer. Es entsteht ein Teufelskreis, weil wir regelmäßig in den Modus “Ungelassenheit” verfallen.

Diese Verhaltensweisen aufzubrechen, ist nicht einfach. Wir reagieren so, weil wir scheinbar nicht anders können – oder ohne uns dessen überhaupt bewusst zu sein. Bitte mache dir klar: Gelassenheit zu lernen, ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist. Sei nicht zu streng mit dir.

Höre dir gerne meine passende Podcast-Folge an, um mehr zum Thema „emotionale Gesundheit“ zu erfahren:

Oder Folge hier herunterladen

Wir sind überfordert

Gelassenheit zu lernen, ist also nicht einfach. Viel einfacher und intuitiver erscheint es uns stattdessen, uns aufzuregen, laut zu werden und unseren Emotionen freien Lauf zu lassen. Grundsätzlich sind Emotionen weder negativ noch positiv – sie sind erst einmal einfach nur da. 

Du solltest negative Gefühle nicht dauerhaft unterdrücken und in dich reinfressen. Du kannst aber Schritt für Schritt lernen, anders mit diesen Gefühlen umzugehen. Dazu später mehr.

Manchmal fühlt es sich gut an, alles rauszulassen. Fakt ist aber: Es wird dir persönlich langfristig nicht helfen, anderen die Schuld an deiner Situation zu geben und wegen Kleinigkeiten eine Überreaktion zu zeigen. Denn: Die negativen Gefühle lösen sich dadurch nur selten auf.

Wer Gelassenheit lernen möchte, muss Stück für Stück die innere Haltung ändern. Was anstrengend klingt, bringt dir letztendlich aber nur Gutes. Deine Gemütslage entspannt sich, du hast auf einmal mehr Zeit für die schönen Dinge.

Aber auch dein Selbstwertgefühl wächst, wenn du lernst, mit Situationen umzugehen, ohne “auszurasten”. Das liegt schlichtweg daran, dass wir uns in der gelassenen Version unserer selbst viel besser gefallen. Es überrascht deshalb nicht, dass wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Ergebnis kommen, dass Stressmanagement sich positiv auf das Selbstvertrauen auswirkt.

Wir fühlen uns zugehörig

Was zunächst einmal seltsam klingt, ist eigentlich ziemlich einfach nachzuvollziehen: Indem wir uns mit anderen Menschen zusammenschließen und uns gemeinsam über eine Sache aufregen, fühlen wir uns zugehörig.

Ein gemeinsames Feindbild – zum Beispiel der inkompetente Chef – verbindet uns und erzeugt ein Zugehörigkeitsgefühl.

Regst du dich beispielsweise mit deinen Kollegen über deinen Chef auf, fühlst du dich mehr zur Gruppe gehörig, als wenn du gelassen reagierst. Dieses vermeintlich gute Zugehörigkeitsgefühl macht es uns schwer, in solchen Situationen gelassen zu sein. 

Doch auch wenn es viele potenzielle Gründe gibt, die es scheinbar rechtfertigen, aus der Haut zu fahren – fehlende Gelassenheit kostet uns extrem viel Energie. Diese Energie kannst du viel sinnvoller einsetzen, wenn du auch in Stresssituationen gelassen bleibst. 

Warum das so ist, erfährst du jetzt.

Welche Vorteile hat es, gelassen zu sein?

Indem wir Gelassenheit erlernen und trainieren, erlangen wir Kontrolle und Handlungsfähigkeit zurück. Statt mit blinder Wut, reagieren wir unvoreingenommen und angemessen. Auch in Situationen, die unangenehme Gefühle und Stress in uns auslösen.

Eine gelassenere Haltung im Leben hat folgende Vorteile für dein Leben:

  • Mehr Zufriedenheit: Ruhe und Gelassenheit zu lernen, bringt dir mehr Zufriedenheit in deinem Leben. Du beginnst, die Dinge leichter zu nehmen und lernst, das Positive zu sehen. Ein gesunder Optimismus hilft dir, auch schwierige Phasen in deinem Leben zu meistern.
  • Bessere Entscheidungen: Sind wir gestresst, werden unsere Konzentrations- und Problemlösungsfähigkeiten geschwächt. Dies beeinträchtigt unsere Fähigkeit, klar zu denken. Indem du Gelassenheit trainierst, lernst du, überlegt zu reagieren, dich und dein Handeln zu reflektieren. Auf dieser Basis triffst du rationale (und damit bessere) Entscheidungen.
  • Nachhaltiger Erfolg: Probleme und Krisen aus einem angemessene Abstand zu betrachten, hilft dir dabei, diese Herausforderungen als Chancen zu sehen, statt als Tiefpunkt in deinem Leben. Du kannst Gelassenheit lernen und damit auch unter Druck Ruhe zu bewahren – eine wichtige Voraussetzung für deine privaten und beruflichen Erfolge.
  • Mehr Selbstbestimmung: Reagierst du gelassen statt gereizt, übernimmst du die Verantwortung für dein eigenes Handeln. Du lernst, dich nicht von anderen negativ beeinflussen oder provozieren zu lassen. Mehr Gelassenheit verhilft dir damit zu mehr Selbstbestimmung in deinem Leben.

Warum ist es gesund, gelassen zu sein?

Gelassenheit und innere Ruhe wirken sich positiv auf dein Leben, deine sozialen Beziehungen und deine Gesundheit aus.

Indem du eine gelassenere Grundhaltung verinnerlichst, vermeidest du zum Beispiel folgende negative Auswirkungen auf deine Gesundheit:

  • Stress
  • Verspannung
  • Verwirrung
  • Frustration 
  • Wutanfälle
  • Unzufriedenheit
  • Gereiztheit

Gerade chronischer Stress wirkt sich negativ auf deine Gesundheit aus. Sind wir gestresst, setzen wir über unsere Nebennieren das Stresshormon Cortisol frei.

Ein dauerhaft erhöhter Cortisolwert bei anhaltendem negativen Stress kann sowohl unser Gedächtnis als auch unser Immunsystem beeinträchtigen – wie wissenschaftliche Studien zeigen. Die Folge: Häufige Infekte. Sogar Wunden heilen langsamer, wenn der oder die Verletzte gestresst ist.

Zwischenfazit: Gelassenheit zu trainieren, hilft dir dabei, Stress in deinem Alltag zu reduzieren. Du lebst gesünder, wirst zufriedener mit deinem Leben, lernst Herausforderungen zu meistern und gehst achtsamer mit dir um. Kurz gesagt: Es geht dir besser.

Sehen wir uns also an, wie es dir gelingt, ruhiger und gelassener zu werden.

16 Tipps und Übungen für mehr Gelassenheit

Die wichtigste Voraussetzung ist: Du musst anerkennen, dass du die Macht hast, deine innere Haltung zu ändern. In den allermeisten Fällen lohnt es sich nicht, dich über eine Situation oder das Verhalten anderer Menschen aufzuregen.

Dinge, die bereits passiert sind, lassen sich nicht ungeschehen machen, indem du dich darüber aufregst. Und Dinge, die in der Zukunft liegen, lassen sich damit erst recht nicht ändern.

Was du durch Nervosität, Stress und Aufregung tatsächlich änderst, ist deine Stimmung und womöglich die deiner Mitmenschen – und das nicht zum Positiven.

Grundsätzlich lohnt es sich für alle Lebensbereiche, Gelassenheit zu lernen.

Unzählige Bücher, Zitate und Ratgeber gibt es zum Thema Gelassenheit – doch du musst sie gar nicht alle lesen.

Hier kommen 16 Tipps und Übungen, die dir dabei helfen, mehr Gelassenheit und Geduld in dein Leben zu bringen. Die Tipps und Übungen beziehen sich sowohl auf die akute als auch auf allgemeine Gelassenheit (wie im ersten Kapitel beschrieben).

Prüfe deine Wahrnehmung

Sobald du merkst, dass du gestresst bist, solltest du kurz innehalten und versuchen, die Situation ganz genau und mit einem kühlen Kopf zu analysieren.

Dafür kannst dir dir zum Beispiel die folgenden Fragen stellen:

  • Was genau ist passiert?
  • War es wirklich so schlimm?
  • Wird die Situation besser, wenn ich wütend darauf reagiere?
  • Ist es das wert, meinen inneren Frieden aufzugeben?
  • Was sind die tatsächlichen Folgen – und welche bilde ich mir nur ein?

Überlege dir, wie ein wirklich gelassener Mensch – der du ja sein oder zumindest werden möchtest – reagieren würde. Du hast die Wahl, ob du gelassen bleibst oder aus der Haut fährst.

Visualisiere (male dir aus), wie die Situation wäre, wenn du nicht gelassen reagierst – würdest du dich wirklich besser fühlen, wenn du deinem negativen Impuls folgtest? Nimm dir diesen Moment, um über die Situation nachzudenken – dann schaffst du es, nicht impulsiv zu handeln. Meist merkst du dabei schon, dass es dich nicht weiterbringen wird, wenn du überreagierst. Es kostet es dich nur wertvolle Energie.

Suche dir einen Ausgleich

Gelassen zu reagieren, fällt dir viel leichter, wenn du ein Ventil findest, um mit negativen Gedanken und Gefühlen umzugehen. Statt deinen Frust an Kolleg:innen, Freund:innen oder Partner:innen auszulassen, suche dir einen Ausgleich.

Du kannst zum Beispiel: 

  • Sport treiben
  • Spazieren gehen
  • Mit Freund:innen reden
  • Zeit mit geliebten Menschen verbringen

Bewegung und Sport gehören tatsächlich zu den effizientesten Stresskillern, die es gibt. Kennst du auch dieses gute Gefühl, das sich während und vor allem nach körperlicher Aktivität einstellt? Dafür verantwortlich sind die Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin.

Wenn sich diese Glückshormone erst einmal “breit” gemacht haben, ist für Unruhe, Gereiztheit oder Aufgekratztheit weniger „Platz“ im Gehirn. Zudem wirst du dich selbst noch mehr mögen, wenn du dich regelmäßig bewegst. Deshalb macht regelmäßige körperliche Betätigung gelassener.

Welche Form der Bewegung wir wählen, ist dabei nicht entscheidend. Wichtig ist nur, eine Routine und Regelmäßigkeit zu entwickeln, um von den “beruhigenden” Effekten zu profitieren.

Verbringe Zeit mit Menschen, die dir guttun

Lade deine Energietanks auf, indem du dich mit Menschen umgibst, die dir ein positives Gefühl geben. Daneben kannst du mit diesen Menschen – seien es Freund:innen, dein:e Partner:in, Familienangehörige oder Kolleg:innen – über deine Probleme reden.

Indem du dich jemandem anvertraust, baust du nicht nur Stress ab, sondern lernst auch, eine neue Perspektive auf bestehende Probleme zu entwickeln. Ein Perspektivwechsel ist ein mächtiges Instrument, um eine Situation neu zu bewerten.

Setze Grenzen (und Prioritäten)

Wird dir alles zu viel, ist es wichtig, dass du deine Grenzen erkennst und verteidigst. “Nein” sagen zu lernen, ist deshalb unfassbar wichtig. Du schützt so deine emotionale Gesundheit und bewahrst dich selbst vor Überforderung.

Grenzen zu setzen und einzufordern, ist eine Fähigkeit. Wer diese beherrscht, bringt automatisch mehr Gelassenheit in das eigene Leben. Grenzüberschreitungen triggern uns und verlangen uns ab, gelassen zu reagieren. Diese Grenzübertritte im Vorfeld durch klare Kommunikation zu unterbinden, ist eine effektive Strategie.

Lege Prioritäten fest: Du kannst dich nicht zerteilen. Auch dein Tag hat nur 24 Stunden. Lege fest, was wirklich dringend und wichtig ist – und was sich getrost auch auf einen anderen Tag verschieben lässt.

Löse dich von negativer Energie

Überlege dir, welche Situationen und Menschen regelmäßig der Grund sind, dass du dich angespannt oder ausgelaugt fühlst. Hast du viele frustrierte Menschen in deinem Umfeld? Falls ja: Suche entweder das Gespräch oder versuche schlichtweg, die Energieräuber zu meiden.

Lies hier, wie du am besten mit negativen Menschen umgehst. Umgib dich statt mit Energievampiren mit positiven Menschen – denn Gelassenheit und Positivität färben ab. Beobachte, wie diese Leute mit hektischen Situationen und Krisen umgehen – das kann dir dabei helfen, selbst deine eigene Gelassenheit zu üben.

Vergeben und verzeihen

Vergangene Situationen kannst du nicht mehr ändern – die Zukunft kannst du hingegen aktiv gestalten. Beginne, zu vergeben und zu verzeihen und lerne loszulassen. Viele Menschen unterschätzen die Macht der Vergebung und des Loslassens dramatisch.

Wenn du vergibst, lässt du Vergangenes los. Das befreit deinen Geist und wirkt sich positiv auf deine mentale Gesundheit aus, wie Psycholog:innen betonen.

Schließe mit der Vergangenheit ab und verarbeite die Situationen, die ungute Gefühle in dir auslösen – natürlich nicht, ohne daraus zu lernen.

Fokussiere dich auf positive Gedanken

Achte darauf, dass nicht tagtäglich negative Nachrichten auf dich einprasseln. Das heißt nicht, dass du die Augen vor der Realität verschließen und dich davon abkapseln sollst, was in der Welt passiert. Es bedeutet vielmehr, ein angemessenes Maß für deinen Medienkonsum zu finden.

Insbesondere vor dem Einschlafen solltest du darauf verzichten, negative Nachrichten zu lesen – denn wenn du in dieser Zeit über Dinge nachdenkst, die dich aufregen, wird sich das auf deinen Schlaf auswirken.

Genau in der Zeit, die du eigentlich brauchst, um deine Energiereserven aufzufüllen, wird dein Unterbewusstsein versuchen, diese Gedanken zu verarbeiten – und dich um einen erholsamen Schlaf bringen.

Es lohnt sich, dass du in deine Abendroutine ein entspanntes Einschlafritual einbringst. Helfen kann dir dabei ein Social Media Detox (in dem verlinkten Beitrag findest du eine kostenlose, 7-tägige Social Media Detox Challenge).

Wechsle in die Haltung der Dankbarkeit 

Die Idee der Dankbarkeit kommt aus dem Buddhismus (dieser unterteilt den Prozess des „Gelassenheit-Lernens“ in 7 Regeln). Indem du über Dinge nachdenkst, für die du dankbar bist, kannst du deine Stimmung verbessern und damit entspannter agieren. Es geht darum, den positiven Aspekten in deinem Leben mehr Raum zu geben.

Identifiziere doch einmal, für was du in deinem Leben dankbar bist und konzentriere dich darauf. Du kannst dir zum Beispiel ein Foto deiner Familie oder eines schönen Erlebnisses ansehen und darüber einige Minuten meditieren. Um die Positivität in deinem Leben noch stärker zu fokussieren, kannst du dir darüber hinaus ein Vision Board erstellen.

Alternativ kann dir ein Dankbarkeits-Tagebuch dabei helfen, abends mit positiven Gedanken einzuschlafen. Lege dir dazu ein Notizbuch auf deinen Nachttisch. Schreibe darin jeden Abend vor dem Zubettgehen für 10 Minuten 5 Dinge auf, für die du heute dankbar bist. Dies ist eine sehr wirkungsvolle Methode und hilft ganz nebenbei enorm dabei, ein Gedankenkarussell zu stoppen.

Indem du jeden Abend die positiven Gedanken in den Vordergrund rückst, fokussiert du dich vielmehr auf die Dinge, die gut in deinem Leben laufen – und wirst automatisch gelassener, weil du negativen Gedanken nicht mehr eine so hohe Bedeutung beimisst. Viele Menschen verbuchen mit dieser Praxis schon nach wenigen Tagen erste Erfolge und merken, wie sich ihre Wahrnehmung zum Positiven verschiebt.

Absolviere meinen Meditations-Audiokurs

Egal, ob du einfach mal laute Musik anmachst und durch deine Wohnung tanzt, die Yogamatte ausrollst, Stretchübungen machst oder meditierst – alles, was dich entspannt, hilft dir dabei, deine Gelassenheit zu trainieren.

Etliche Studien zeigen: Yoga, autogenes Training, progressive Muskelrelaxation und allgemein Entspannungsübungen helfen effektiv dabei, das chronische Stresslevel zu senken. Regelmäßige Entspannungsübungen machen dich also allgemein entspannter.

Schon 5 Minuten am Tag können reichen, um aufgestauten Stress abfließen zu lassen und Abstand zu deinen Problemen aufzubauen. Probier ruhig verschiedene Methoden aus, um den für dich besten Weg zu finden.

Wie du am besten in die Meditations-Praxis startest? Entdecke meinen kostenlosen 7-tägigen Meditations-Audiokurs in diesem Beitrag: Meditation für Anfänger.

Atmen und bis 10 zählen

Kommst du in eine Situation, die dein Blut kochen lässt, solltest du erst einmal ganz tief durchatmen (das meine ich wortwörtlich). Dass diese simple Methode funktioniert, zeigen zahlreiche Untersuchungen – in dieser konnten Probanden ihr Stresslevel beispielsweise bereits nach 4 Wochen signifikant reduzieren.

So gehst du vor:

  • Stelle dich aufrecht hin und mach deine Schultern gerade.
  • Atme nur durch die Nase in den Bauch, ohne dass sich dein Brustkorb zu sehr hebt.
  • Zähle währenddessen bis 10 – oder bis 50.

Tiefe Atemzüge in den Bauch beruhigen sofort. So wirst du gelassener und kannst Kurzschlusshandlungen und Ausraster vermeiden.

Lache die Situation weg 

Es mag vielleicht im ersten Moment komisch klingen – doch es hilft ungemein: Rege dich über eine Situation nicht auf, sondern lache sie einfach weg. Lachen baut Stress ab und hebt durch die Ausschüttung von Endorphinen deine Stimmung. 

Indem du lachst, trainierst du gleichzeitig deine Gelassenheit – und die Situation wird dich viel weniger stressen, als es sich zunächst für dich angefühlt hat.

Führe Selbstgespräche 

Tatsächlich können Selbstgespräche dir dabei helfen, Aggressionen und unangenehme Gefühle zu reduzieren. Bevor du dich also grundlos über etwas aufregst, solltest du versuchen, die Dinge mit dir selbst auszudiskutieren. 

Ein innerer Monolog kann dir dabei helfen, mehr Abstand zu den betreffenden Umständen zu bekommen und in Ruhe über eine angemessene Reaktion nachzudenken.

Überhöre Dinge

Aufregung verbessert eine Situation nicht, das weißt du sicherlich aus deiner persönlichen Erfahrung. Warum dann überhaupt aufregen? So manches Ärgernis kannst du einfach aus der Welt schaffen, indem du es überhörst und ignorierst.

Indem du über der Aussage stehst, demonstrierst du Gelassenheit. Das kann dein Gegenüber häufig sogar härter treffen, wenn diese:r auf eine (Über)Reaktion von dir abgezielt hat (das ist hierbei allerdings nicht die Intention, nur ein Nebeneffekt).

Gehe eine Runde spazieren

Bewegung hilft dir, genau wie ein Wutausbruch, Energie abzulassen – nur auf eine viel nachhaltigere Art. Wenn du merkst, dass dich etwas auf die Palme bringt und es sich nicht einfach wegatmen lässt, dann gehe eine Runde raus.

Bewegung baut Stresshormone ab und lässt dich mit einigem Abstand die Situation noch einmal reflektieren – und zwar bevor du überreagierst und deinen Frust an anderen auslässt. Spaziere eine Runde „um den Block“ und stampfe deinen Ärger quasi in den Boden.

Reflektiere deine Sprache 

Deine Sprache und dein Denken sind untrennbar miteinander verknüpft. Achte doch einmal auf deine Sprache: Sprichst du häufig von Problemen und katastrophalen Zeiten?

Vorsicht: Sprache schafft Realität. Benutzt du viele negativ konnotierte Ausdrücke, denkst du automatisch auch negativer. 

Übe dich in positiven Formulierungen. Vermeide es, ständig “ich muss” zu sagen. Sage stattdessen “ich möchte” oder “ich darf”. Die Sprache beeinflusst dein Denken, dein Denken beeinflusst dein Gefühl.

Coaching (wenn du alleine nicht weiterkommst)

Am Anfang vieler meiner Coachings sagen die Klient:innen folgenden Satz: „Ich weiß eigentlich, was ich ändern muss – aber schaffe es nicht„. Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst, kann dir ein Coaching weiterhelfen. Ich durfte bereits mehr als 1000 Menschen dabei unterstützen, sich selbst zu finden und ein ruhiges Leben voller erfüllter Beziehungen zu kreieren.

Meine Erfahrung ist: Viele Menschen fühlen sich unruhig, gereizt und unausgeglichen – obwohl eigentlich alles okay sein könnte. Aus unzähligen Coachings weiß ich, dass dieses Gefühl seinen Ursprung in den allermeisten Fällen in einem selbst hat.

In meinem 12-wöchigen 1:1 Coaching-Programm zeige ich dir, wie du Selbstliebe lernst und die wundervollste Version deiner selbst lebst. Vereinbare gerne ein kostenloses, unverbindliches Beratungsgespräch mit meinem Team.

Wie werde ich gelassener im Job?

Manche Menschen sind im Job dauerhaft angespannt. Unabhängig davon, welche Position du in deinem Job innehast: Insbesondere in einem stressigen Umfeld ist Gelassenheit eine wichtige Kompetenz. Sie hilft dir dabei, effektiver zu arbeiten, besser mit deinen Kollegin:innen klarzukommen und zufriedener mit deiner eigenen Arbeit zu sein.

Höre dir gerne meine Podcast-Folge an und erfahre, wie dich Gelassenheit im Job weiterbringt:

Oder Folge hier herunterladen

Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, gelassener im Job mit Stresssituationen umzugehen:

Nimm deine Emotionen achtsam wahr

Versuche, in hektischen Situationen ruhig zu bleiben. Fällt dir das schwer, atme ein paar Mal tief in deinen Bauch ein und nicht in die Brust. Sind wir gestresst, atmen wir nämlich über unsere Brust ein. Dass tiefes Bauchatmen als erste Gegenmaßnahme funktioniert, ist wissenschaftlich gesichert.

Manchmal ist es am hilfreichsten, wenn du für einige Zeit Abstand nimmst. Hat dich zum Beispiel ein Spruch eines Kollegen gekränkt oder beleidigt, gehe auf Toilette oder kurz an die frische Luft, um herunterzufahren.

Später kannst du das Problem von einem ruhigeren Standpunkt aus betrachten und angemessen darauf reagieren. Zum Beispiel, indem du ein offenes, konstruktives Gespräch suchst.

Nimm die Dinge nicht persönlich

Sobald du anfängst, Dinge persönlich zu nehmen, wird es schwer, Gelassenheit zu bewahren. Trifft ein:e Kolleg:in oder Chef:in eine Entscheidung, mit der du nicht einverstanden bist, versuche diese als geschäftliche Entscheidung und nicht als persönlichen Affront gegen dich zu sehen.

Unterscheiden sich die Ideen oder Ansätze, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass dich jemand beleidigen oder übergehen möchte.

Identifiziere die wahre Ursache deiner Frustration

Frage dich, was dich wirklich so verärgert hat in der Situation. Vielleicht war die Last-Minute-Aufgabe deiner Chefin der Auslöser, aber gar nicht die Ursache deiner Anspannung?

Stattdessen bist du vielleicht frustriert, weil du die Zeit eigentlich mit einem geliebten Menschen verbringen wolltest oder deine Chefin immer wieder unfaire Anforderungen an dich stellt.

Es ist wichtig, dass du für solche Situationen zukünftig gewappnet bist: Besprich zum Beispiel mit deiner Chefin, dass du über Fristen frühzeitiger informiert werden möchtest.

Wie werde ich gelassener in Beziehungen?

Gelassenheit wirkt sich auf soziale Beziehungen positiv aus, denn natürliche Ruhepole ziehen andere Menschen an. Mehr Gelassenheit in deinem Alltag hilft dir dabei, langfristige und gesunde Beziehungen aufzubauen und zu führen. 

Denke über vergangene Ausbrüche nach

Versuche in brenzligen Situationen, in denen du merkst, dass du überreagieren wirst, vergangene Gefühlsausbrüche zu reflektieren. Frage dich, ob diese Ausbrüche die damalige Situation verbessert haben – es ist wahrscheinlich, dass die Antwort “nein” lautet. Visualisiere, was geschieht, wenn du „ausflippst“ oder dich stressen lässt.

Vermeide Annahmen über andere Personen

Wurdest du in vergangenen Beziehungen verletzt, weil dich zum Beispiel dein:e Partner:in betrogen hat, besteht die Gefahr, dass du diese Annahme auf neue Beziehungen überträgst. In diesem Fall nimmst du an (bewusst oder unterbewusst), dass dein:e neue:r Partner:in auch bei der ersten Gelegenheit untreu wird.

Es ist wichtig, dass du diese Annahmen und Glaubenssätze reflektierst. Sie sind nicht auf deine jetzige Beziehung, sondern auf frühere Verhaltensweisen zurückzuführen.

Entscheide, was du wirklich ändern kannst

Gerade in Paarbeziehungen kommt es früher oder später zu Streitereien aufgrund von Kleinigkeiten. Entscheide, was wirklich in deiner Hand liegt – und was nicht. Ändert sich die Situation denn, wenn du dich darüber aufregst?

Hast du keinen Einfluss auf den Vorfall, lohnt es sich auch nicht, dich darüber aufzuregen. Die Beule, die einer von euch ins Auto gefahren hat, geht davon schließlich nicht weg. Dann spielt es doch eigentlich auch keine Rolle, wer daran Schuld ist, oder?

Fazit

Den ersten Schritt auf dem Weg zu mehr Gelassenheit in deinem Leben hast du bereits gemacht: Du hast das Problem erkannt und bist motiviert, es zu lösen.

Das allein macht dich zwar noch nicht zu einem gelasseneren Menschen – doch mit ein wenig Übung kannst du mit meinen Tipps Schritt für Schritt mehr Gelassenheit in dein Leben bringen.

Gelassenheit zu trainieren, ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist. Mach dir selbst also keinen Druck und sei nicht so streng mit dir!

Test: Bin ich ein gelassener Mensch?

Bitte absolviere zunächst den Test und prüfe dein Ergebnis anschließend anhand der erreichten Punktzahl weiter unten unter „Auswertung“.


Auswertung

1-3: Bis du völlig gelassen wirst, darfst du zunächst loslassen lernen. Dazu gehört auch, Dinge sein zu lassen. Menschen gut sein lassen – und vor allem dich selbst gut sein lassen. Sei liebevoller zu dir selbst und lerne, klare Grenzen zu setzen. Besinne dich auf deine Energiequellen im Alltag und bringe mehr Achtsamkeit in die kleinen Dinge. Probier es aus: Atme jetzt einmal tief ein und aus!

4-7: Es scheint, als hättest du einen guten Überblick darüber, was dir Entspannung und Gelassenheit bringt und was nicht. Jetzt ist es an der Zeit, mehr von den Dingen aktiv zu machen, durch die du dich entspannst. Gestalte deine Gelassenheit selbst und lerne zum Beispiel durch Meditation, wie du schnell von Gedanken loslässt und deine Aufmerksamkeit wieder aufs Hier & Jetzt fokussierst. Du bist auf einem gutem Weg, ein gelassener Mensch zu werden.

8-11: Du bist ein gelassener Mensch. Du kennst deinen Wert und pflegst in den meisten Fällen ein liebevolle Kommunikation mit dir selbst. Dadurch fällt es dir leichter, von Altem loszulassen, gelassener in Konfliktsituationen zu sein und dich vor allem nicht zu verurteilen. Durch dein Mitgefühl mit dir selbst, wirst du auch mehr Mitgefühl mit anderen empfinden. Nimm dir weiterhin in deinem Alltag bewusst Zeit für die Dinge, die dir Entspannung und Gelassenheit bringen.

Über den Autor

Über den Autor

Chris Bloom ist Systemischer Therapeut, Autor, Podcaster und Speaker. Nach einem Studium der Gesundheits­ökonomie (M.Sc.) arbeitete Chris im Gesundheits­bereich. Seit 2017 ist Chris als Coach tätig und hat sich auf die Themen Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis spezialisiert.

NICHTS MEHR VERPASSEN

Registriere dich jetzt für den Newsletter und erhalte inspirierende Impulse für dein persönliches Wachstum.

<a href="https://chrisbloom.de/author/chris/" target="_self">Chris Bloom</a>

Chris Bloom

Ich bin Chris Bloom – Systemischer Therapeut, Gesundheitsökonom (M. Sc.), Autor, Podcaster, Speaker und Coach. Unsere Gedanken und die richtige innere Haltung empowern uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu kreieren. Das Fundament hierfür bilden die drei Säulen: Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis. Diese sind für uns individuell erlernbar – wie das Einmaleins in der Schule. Ich helfe dir dabei, dieses Fundament zu schaffen – damit du das Leben leben kannst, das du dir wünscht. Infos zu meiner Vita und Vision: Wer ist Chris Bloom?

0 Kommentare

0%