Du bist in einer neuen Beziehung, aber irgendwie fühlt sich alles komisch an. Entdecke jetzt typische Ursachen – und wie du richtig reagierst.
Eine neue Partnerschaft ist immer schön, aufregend und belebend – oder? Meistens ist sie das. Manchmal ist sie jedoch all diese Dinge – und gleichzeitig fühlt sich etwas komisch oder nicht ganz richtig an.
Wenn du dich aktuell oft bei dem Gedanken ertappst, dass sich deine neue Beziehung irgendwie merkwürdig anfühlt, bist du damit nicht alleine.
Viele Menschen kennen das Gefühl, dass irgendetwas an der neuen Partnerschaft nicht stimmt. Oftmals ist es jedoch gar nicht so einfach, die genauen Gründe dafür zu benennen.
Wenn du so empfindest, ist es wichtig, einmal genau zu reflektieren, welche möglichen Ursachen sich hinter diesem Gefühl verbergen könnten.
Häufige Ursachen: Neue Beziehung fühlt sich komisch an
Im Folgenden lernst du die wichtigsten und häufigsten Gründe kennen, warum sich neue Beziehungen komisch anfühlen.
Fehlende Emotionale Sicherheit
Emotionale Sicherheit beschreibt das Gefühl, dass du in der Gegenwart deines Partners oder deiner Partnerin wirklich du selbst sein kannst. Wenn du dich emotional sicher fühlst, bist du gelassen und zufrieden in der Gegenwart deines Partners.
Emotionale Sicherheit entwickelt sich mit der Zeit. Je mehr sich die Partnerschaft verfestigt, desto sicherer fühlst du dich. Wenn sich eine neue Beziehung komisch anfühlt, kann das daran liegen, dass die emotionale Sicherheit ausbleibt.
Obwohl ihr Zeit miteinander verbringt, fehlen die Gelassenheit, das Vertrauen und die Sicherheit, dass ihr zusammengehört.
Sobald der Zauber der Anfangsphase schwindet, merken manche Menschen: Ich kann in dieser Beziehung nicht ich selbst sein, mich nicht fallen lassen. Plötzlich fühlt sich die neue Partnerschaft komisch, fast “konstruiert” an.
Wie sich emotionale Sicherheit herstellen lässt und woran du mangelnde emotionale Sicherheit genau erkennst, erfährst du in diesem Beitrag: Emotionale Sicherheit.
Emotional nicht verfügbar
Emotionale Verfügbarkeit beschreibt die Fähigkeit, sich auf andere Menschen einzulassen, Gefühle offen ausdrücken zu können – und eine emotionale Verbindung aufzubauen.
Emotional nicht verfügbare Menschen haben Schwierigkeiten damit,
- Gefühle wahrzunehmen,
- über Gefühle zu sprechen
- und sich wirklich auf romantische Beziehungen einzulassen.
Für “Betroffene” äußert sich die Abwesenheit von emotionaler Verfügbarkeit des Gegenübers schnell in dem Gefühl, dass in der neuen Beziehung irgendetwas komisch ist.
Insbesondere sensible und empathische Menschen merken schnell, wenn der Partner oder die Partnerin emotional nicht verfügbar ist. In einer neuen Beziehung kann sich diese Situation wie eine unsichtbare Wand anfühlen.
Laut Studien ↗ ist ein wichtiger Prädiktor für die empfundene Zufriedenheit in einer Beziehung, wie sehr sich jemand gesehen beziehungsweise „gekannt“ fühlt vom Gegenüber.
Wenn Menschen emotional “nicht ganz da” sind, kann das verschiedenste Gründe haben. Womöglich haben sie Angst, sich zu binden – oder haben in der Vergangenheit negative Beziehungserfahrungen gemacht.
Wichtig ist, transparent und offen über die empfundene Distanz sprechen zu können. Wie du am besten damit umgehst, wenn dein Partner emotional nicht ganz da zu sein scheint, erfährst du in diesem Beitrag: Emotionale Unverfügbarkeit.
Es braucht noch Zeit
Menschen sind keine Maschinen. Manchmal braucht es nach der Anfangsphase mit der rosaroten Brille schlichtweg Zeit, sich aufeinander einzustellen.
Es muss nicht immer alles perfekt sein. Auch der Gedanke, dass sich die neue Beziehung komisch anfühlt, ist nicht zwangsläufig ein Warnsignal. Widersprüchliche Gedanken sind ok. Verurteile dich nicht dafür und setze dich nicht unter Druck, wenn du mal Zweifel hast.
Du darfst dir immer sagen: “Ich muss diese Entscheidung nicht heute treffen”. Beobachte wohlwollend und reflektiert, wie sich die Beziehung entwickelt.
Sei allerdings auch achtsam mit dir und deinen Grenzen. Wenn sich die Beziehung wirklich falsch anfühlt oder du die Beziehung beenden möchtest, weil du dich unwohl fühlst, dann stehe für dein Bedürfnis ein.
Bindungsangst
Bindungsangst beschreibt die Angst vor intimen und liebevollen Partnerschaften. Sie ist ein wichtiger Grund, warum viele Menschen sich während des Datings als auch während einer Partnerschaft nicht ganz auf ihr Gegenüber einlassen können.
Die Ursachen für Bindungsangst liegen oftmals in der Kindheit – oder in vergangenen Beziehungen. Viele Bindungsängstliche haben schon als Kinder prägende Erfahrungen mit unzuverlässigen Eltern gemacht.
Bist du oder dein Gegenüber bindungsängstlich, kann dies in dem Gefühl resultieren, dass mit der neuen Beziehung etwas nicht stimmt. Denn: Bindungsängstliche suchen typischerweise nach Fehlern beim Partner, ziehen sich emotional zurück, suchen die räumliche Distanz – oder flüchten sich in die Arbeit oder Hobbies.
Nur weil sich die neue Beziehung komisch anfühlt, heißt es natürlich nicht automatisch, dass du oder dein Partner bindungsängstlich seid. Es ist jedoch sinnvoll, zu reflektieren, ob deine Zweifel an der Beziehung ihren Ursprung in einer möglichen Bindungsangst haben könnten.
Es ist sehr hilfreich, die typischen Symptome für Bindungsangst zu kennen. Es ist sogar eine Voraussetzung dafür, um die Bindungsangst überwinden zu können.
Ihr passt eigentlich nicht zueinander
Manchmal sehen neue Partner und Partnerinnen in der Kennenlernphase über Dinge hinweg, die sie eigentlich stören.
Sobald die Beziehung jedoch aus der Anfangsphase herauswächst, können Konflikte auftreten. Eigenheiten, Verhaltensmuster oder Charaktereigenschaften werden dann plötzlich zum Problem.
Das Problem: Aus Angst vor Einsamkeit und dem Alleinsein, verbleiben manche Menschen in Beziehungen, in denen sie eigentlich nicht glücklich werden können.
Was tun, wenn sich die neue Beziehung komisch anfühlt?
Wenn sich die neue Beziehung komisch anfühlt, lautet der erste Schritt: Reflexion. Finde für dich heraus, warum sich die Partnerschaft komisch anfühlt. Welche von den oben beschriebenen Ursachen treffen womöglich auf dich beziehungsweise euch zu?
Setze dich nicht unter Druck und nimm dir die Zeit, in Ruhe eine Antwort auf diese Frage zu finden. Überhastete Entscheidungen helfen dir und euch in dieser Situation nicht weiter.
Wenn du dich damit wohlfühlst, kannst du auch ein offenes Gespräch mit deinem Partner oder deiner Partnerin suchen. Wer weiß: Vielleicht gibt es ja gute Gründe dafür, dass sich die neue Beziehung für dich komisch anfühlt.
In tiefgehenden Partnerschaften ist es wichtig, über schwierige Themen oder vorherrschende Gefühle sprechen zu können. Eine neugierige statt verurteilende Perspektive auf das “komische” Gefühl hilft dabei, über mögliche Ursachen und Lösungen zu sprechen.
Insbesondere in der Anfangsphase ist es nicht unüblich, dass Menschen widersprüchliche Gefühle in Bezug auf die Partnerschaft haben. Schließlich lernt man das Gegenüber erst mit der Zeit kennen.
Sofern du dich also allgemein in der Beziehung wohlfühlst und an eine echte gemeinsame Zukunft glaubst, darfst du die Situation und dein Gefühl in dieser Situation zunächst achtsam beobachten. Denke daran: Du musst heute keine Entscheidung treffen, auch wenn sich die neue Beziehung gerade komisch anfühlt.
Wenn du tief unglücklich bist oder die Beziehung nicht mehr möchtest, ist das natürlich etwas Anderes: Du hast jederzeit das Recht, Grenzen zu setzen, für dich und deine Bedürfnisse einzustehen und gegebenenfalls die Konsequenzen zu ziehen.
Wenn du das Gefühl hast, dass diese neue Partnerschaft mehr als nur “komisch” ist, weil sie dir schadet, solltest du die Verantwortung für dich übernehmen.
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