Einsamkeit nach Trennung: 5 effektive Tipps

von | Stand: 31. Aug 2024

Entdecke wichtige Soforthilfe-Maßnahmen, wenn du dich gerade aufgrund einer Trennung einsam fühlst.

30-Sekunden-Zusammenfassung

  • Es ist völlig „normal“, dass du dich nach einer Trennung erst einmal einsam fühlst.
  • Das Gefühl von Einsamkeit ist temporär – es ist wichtig, sich das in der akuten Trennungsphase vor Augen zu halten.
  • Du bist dem Gefühl nicht hilflos ausgeliefert. Indem du beispielsweise eine Journaling-Routine etablierst, wertvolle Zeit mit Freunden oder Familie verbringst und bewusst die Gefühle fühlst, kannst du dem Gefühl der Einsamkeit wirkungsvoll begegnen.

Höre gerne auch die Podcast-Folge zu diesem Beitrag:

Warum fühle ich mich nach der Trennung so einsam?

Für die allermeisten Menschen geht eine Trennung mit starken Emotionen einher: Dazu gehören vor allem Wut, Trauer, Enttäuschung sowie Einsamkeit.

Die wichtigste Botschaft solltest du schon ganz am Anfang des Beitrags verstehen: Dein Gefühl von Einsamkeit ist temporär. Zwar können sich Trennungen negativ auf uns und unsere mentale Gesundheit auswirken, langfristig allerdings beinhalten sie die Chance für persönliches Wachstum und Weiterentwicklung – das zeigen unzählige Studien.

Trennungen sind schmerzhaft, aber sie gehören zum Leben dazu. Das kannst du daran erkennen, dass praktisch jeder Mensch in deinem Umfeld mindestens schon einmal mit Trennungsschmerz zu kämpfen hatte.

Oftmals lässt sich die jeweilige Trennungsphase, in der du dich befindest, an der vorherrschenden Emotion erkennen. Kurz nach der Trennung dominieren Gefühle wie Wut und Trauer. Hast du die Trennung verarbeitet, akzeptierst du die Situation – und lässt los.

In der Anfangsphase der Trennung fühlst du dich womöglich alleine und einsam – und das ist ganz normal. Mehr noch: Es zeigt, dass du in der Lage warst, eine tiefe Verbindung zu einem Menschen aufzubauen. Und das ist etwas Gutes.

Wenn diese tiefe Verbindung gekappt wird, schmerzt dies. Wenn dies plötzlich und unerwartet geschieht, kann der Schmerz besonders stark sein.

Darum fühlst du dich nach der Trennung einsam:

  • Biologische Effekte: Aus der Forschung wissen wir, dass das Gehirn Trennungen in den gleichen Regionen verarbeitet wie körperlichen Schmerz. Das heißt nicht, dass das Ende einer Beziehung körperlichen Schmerz verursacht. Es zeigt allerdings, dass sowohl emotionaler als auch physiologischer Schmerz für das Gehirn wichtige und prägende Ereignisse sind.
  • Verlust von Visionen und Träumen: Du verlierst nicht nur einen Menschen, sondern auch alle Visionen und Pläne, die ihr in der Zukunft realisieren wolltet. Dieser Verlust tut weh.
  • Wer bin ich ohne meinen Partner? Das Gefühl von Einsamkeit nach einem Beziehungsende kann dadurch verstärkt werden, dass wir auf uns als Individuum zurückgeworfen werden. Die zentrale Frage lautet: Wer bin ich ohne meinen Partner oder meine Partnerin? Insbesondere in langen Partnerschaften verschmelzen die Identitäten – nach der Trennung müssen wir uns neu finden. Auf einmal bestreitest du dein Leben nicht mehr im Team, sondern alleine. Diese Situation nach der Trennung kann Gefühle von Angst und Einsamkeit auslösen.
  • Neue Lebensumstände: Vielleicht habt ihr zusammengewohnt, einen gemeinsamen Freundeskreis – oder sind eure Familien womöglich sogar miteinander verbandelt? Eine Trennung bedeutet häufig, dass sich viele alltägliche und grundsätzliche Dinge ändern, auch dein soziales Umfeld. Dieser Wandel kann Menschen überfordern. Du fühlst dich dann einsam, weil sich alle Konstanten in deinem Leben um dich herum verändern.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Wenn sich dein Partner oder deine Partnerin von dir trennt, kann sich dies negativ auf dein Selbstwertgefühl auswirken. Das gilt insbesondere, wenn durch die Trennung bestehende Glaubenssätze verstärkt werden wie “Ich bin nicht liebenswert” oder “Ich bin beziehungsunfähig”. Oftmals entsteht ein Teufelskreis aus Selbstzweifel und Einsamkeit nach der Trennung. Betroffene haben dann infolge des Beziehungsendes das Gefühl, für immer alleine bleiben zu müssen.

Sofort-Tipps bei Einsamkeitsgefühlen nach einer Trennung

Erfahre, welche Sofortmaßnahmen du ergreifen kannst, um dein Gefühl von Einsamkeit nach dem Ende der Beziehung zu bekämpfen.

Einsamkeit nach Trennung_5 Tipps

Journaling

Im Jahr 2009 untersuchte der Psychologe Gary W. Lewandowski Jr., welchen Effekt Journaling auf das Wohlbefinden von Menschen hat, die kürzlich eine Trennungserfahrung gemacht haben.

Das Ergebnis war eindeutig: Diejenigen Probanden, von insgesamt 87 Personen, die ihre Gefühle regelmäßig in einem Dankbarkeitstagebuch festhielten, fühlten sich allgemein positiver als die Vergleichsgruppe. Einfach gesagt: Journaling hilft dabei, negative Gefühle wie Einsamkeit nach einer Trennung einzudämmen.

Bei Einsamkeit nach einer Trennung ist Journaling deshalb eine geeignete SOS-Maßnahme, um sich schnell etwas besser zu fühlen. Entdecke im folgenden Beitrag alle Vorteile sowie eine Vorlage als PDF, um direkt anzufangen: Journaling.

Fühle die Gefühle

Nach einer Trennung wirst du womöglich von Gefühlen überwältigt. Es ist wichtig, dass du diesen Gefühlen Raum gibst – und nicht versuchst, sie zu unterdrücken.

Die Wahrheit ist: Du musst durch diese Emotionen durch, es gibt keinen Weg drum herum. Allerdings gibt es Werkzeuge und Tipps, die dir dabei helfen, die starken Gefühle einzuordnen und zu verarbeiten.

Vergiss nicht: Die Gefühle von Einsamkeit nach dem Beziehungsende sind temporär. Sei achtsam mit dir und aufmerksam, welche Gefühle da sind. Verurteile dich jedoch nicht dafür, wie du dich nach deiner Trennung fühlst. Du bist nicht deine Gefühle

Investiere in Freundschaften und Familie

Menschen mit wahren Freunden sind zufriedener und gesünder. Aus etlichen Studien wissen wir, dass soziale Verbindungen gut für uns sind. Eine der besten Strategien, um die Einsamkeit nach einer Trennung einzudämmen, ist deshalb: Investiere in dein soziales Umfeld – Freunde und Familie.

Melde dich bei Freunden, bei denen du dich schon seit Wochen melden wolltest. Unternimm schöne Dinge mit Menschen, die dir gut tun. Du wirst schnell merken, dass dein soziales Umfeld dich stärkt, um mit dieser Trennungssituation besser umzugehen.

Trennungen sind eine gute Erinnerung daran, dass es wichtig ist, auch in soziale Verbindungen außerhalb der Partnerschaft zu investieren. Sie fangen dich auf, wenn du dich nach einer Trennung einsam fühlst.

Coaching

Wenn du das Gefühl hast, alleine nicht weiterzukommen, ist ein Coaching jetzt vielleicht genau das Richtige für dich. Vor allem, wenn du dich infolge der Trennung einsam fühlst. Ein guter Coach hilft dir dabei, den Fokus wieder auf dich und dein persönliches Wachstum zu richten.

Durch ein Coaching stärkst du dich und deine Identität. Du findest eine Antwort auf die Frage: Wer bin ich eigentlich ohne meinen Partner? So baust du ein stabiles Fundament aus Selbstvertrauen, Selbstwert und Selbstwirksamkeit. Dieses Fundament ist die Basis, um dich von einem Ort der Stabilität aus in Zukunft womöglich wieder auf neue Beziehungen einlassen zu können.

Das ist insbesondere hilfreich, wenn du Tendenzen zu Verlustangst hast – diese kann die gefühlte Einsamkeit nach dem Beziehungsende nämlich noch verstärken.

Es gibt übrigens bedeutende Unterschiede zwischen Coaching und Therapie, über die du dich im Vorfeld eines Coachings bzw. einer Therapie informieren kannst.

Kümmere dich um dich

Stelle dir vor, du wärst dein bester Freund oder deine beste Freundin – wie würdest du dann mit dir umgehen, wenn du dich nach einer Trennung einsam fühlst? Behandle dich so liebevoll und achtsam, wie du einen Menschen in dieser Situation behandeln würdest, der dir wichtig ist. Kurz gesagt: Kümmere dich so um dich, wie du dich um deine beste Freundin kümmern würdest.

Dazu gehört, dass du aktiv Dinge unternimmst, die dir gut tun – zum Beispiel:

  • Sport: Egal ob Fitnessstudio, Joggen, Yoga, Pilates oder Boxen – finde einen sportliche Aktivität, die dir Spaß macht. So lenkst du dich nicht nur effektiv ab, sondern tust etwas für Körper und Geist.
  • Höre auf deine Bedürfnisse: Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun. Und sage “nein”, wenn du das Gefühl hast, etwas tut dir nicht gut. Energieräuber solltest du in dieser Phase meiden.
  • Vergib dir selbst: Verzichte darauf, dich im Gedankenkarussell zu verlieren à la “Was wäre gewesen, wenn…?” Du hast dich in der Beziehung so verhalten, wie du dich verhalten hast. Es ist gut, wenn du potenzielle Fehler deinerseits nachträglich reflektierst. Dies heißt aber nicht, dass du dich endlosen Gedankenschleifen hingibst und dich selbst für dein Vergangenheits-Ich verurteilst. Reflektiere die Situationen und lerne daraus für zukünftige Beziehungen. Vergib dir selbst und lasse los. Es bringt schlichtweg nichts, Situationen, die in der Vergangenheit liegen, immer wieder gedanklich durchzuspielen.

Fazit

Trennungen gehören leider zum Leben dazu. Fast alle Menschen kennen das Gefühl der Einsamkeit nach einer Trennung. Dieses Gefühl ist eine normale, menschliche Reaktion auf einen Verlust. Wichtig ist, dass du nicht vergisst: Dieses Gefühl der Einsamkeit nach dem Beziehungsende ist temporär – es bleibt nicht für immer.

Auch wenn es nach einer Trennung keine Abkürzung auf dem Weg zur Heilung gibt, kannst du dich effektiven Werkzeugen bedienen, um die Trennung gut zu überstehen – und dich nicht im Gefühl der Einsamkeit zu verlieren.

Journaling hilft dir dabei, deine Gefühle zu ordnen und dich auf die positiven Dinge in deinem Leben zu konzentrieren.

Wenn du deine Gefühle zulässt, hast du die Möglichkeit infolge der Trennung als Mensch zu wachsen – und deine Reflexionen in die nächste Beziehung einzubringen.

Dein soziales Umfeld ist ein wichtiger emotionaler Anker. Investiere in die Verbindungen zu Freunden und Familie, um dich stabil und sozial gut eingebettet zu fühlen.

Der richtige Coach deckt Glaubenssätze und Verhaltensmuster auf. Er hilft dir dabei, den Fokus wieder mehr auf dich und deine Entwicklung zu richten. Du findest eine Antwort auf die Frage, wer du sein möchtest – unabhängig von deiner Partnerschaft.
Auch wenn du dich aufgrund der Trennung einsam fühlst: Vergiss nicht, dich um dich selbst zu kümmern. Behandle dich selbst wie deinen besten Freund.

Über den Autor

Über den Autor

Chris Bloom ist Systemischer Therapeut, Autor, Podcaster und Speaker. Nach einem Studium der Gesundheits­ökonomie (M.Sc.) arbeitete Chris im Gesundheits­bereich. Seit 2017 ist Chris als Coach tätig und hat sich auf die Themen Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis spezialisiert.

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Chris Bloom

Ich bin Chris Bloom – Systemischer Therapeut, Gesundheitsökonom (M. Sc.), Autor, Podcaster, Speaker und Coach. Unsere Gedanken und die richtige innere Haltung empowern uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu kreieren. Das Fundament hierfür bilden die drei Säulen: Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis. Diese sind für uns individuell erlernbar – wie das Einmaleins in der Schule. Ich helfe dir dabei, dieses Fundament zu schaffen – damit du das Leben leben kannst, das du dir wünscht. Infos zu meiner Vita und Vision: Wer ist Chris Bloom?

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