Glaubenssätze auflösen: So transformierst du einen negativen Glaubenssatz

von | Stand: 23. Mrz 2024

Glaubenssätze auflösen – geht das? Um alte, destruktive Glaubenssätze loszuwerden, musst du diese im ersten Schritt erkennen und reflektieren. In diesem Beitrag erfährst du genau, wie das geht (inklusive Übungen und kostenloser Selbstliebe-Challenge).

30-Sekunden-Zusammenfassung

  • Glaubenssätze sind unsere inneren Überzeugungen, an die wir glauben.
  • Glaubenssätze haben ihren Ursprung häufig in der Kindheit – ihre potenziell negative Wirkung entfalten sie vor allem im Erwachsenenalter.
  • Weit verbreitete negative Glaubenssätze lauten: „Ich genüge nicht“, „Ich bin nicht gut genug“, „Ich werde niemals glücklich“ oder „Andere sind besser“.
  • Limitierende Glaubenssätze wirken sich schädlich auf unsere emotionale Gesundheit aus.
  • Wir müssen unsere limitierenden Glaubenssätze zunächst identifizieren, um sie auflösen zu können.
  • Wenn du negative Glaubenssätze in positive transformierst, wirst du dich gesünder, leichter, selbstbewusster und glücklicher fühlen.
  • BONUS: Du möchtest noch heute konkrete Übungen machen, um Glaubenssätze aufzulösen? Dann entdecke ganz unten im Beitrag die 8-tägige, kostenlose Selbstliebe-Challenge.

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Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind innere Überzeugungen, Meinungen und Einstellungen, an die wir glauben und die wir für wahr halten. Sie prägen unser eigenes Selbstbild und wie wir die Welt im Außen wahrnehmen. Viele dieser Glaubenssätze stammen aus unserer Kindheit.


Sieh dir zu dem Thema auch gerne den folgenden Beitrag an: Was sind Glaubenssätze?


Als Kinder passen wir uns an das Verhalten unserer Umwelt an und entwickeln grundlegende Überzeugungen über die Welt und andere Menschen im Allgemeinen. Unser Umfeld prägt uns – die Freunde, die Schule und vor allem unsere Eltern. Wird Kindern der negative Glaubenssatz “Das kannst du nicht!” eingetrichtert, werden sie diesen auch im Erwachsenenalter oftmals nicht los.

Du kannst dir einen Glaubenssatz wie eine innere Überzeugung vorstellen, an der schwer zu rütteln ist und mit der du dich stark identifizierst. Deshalb ist es auch nicht leicht, Glaubenssätze aufzulösen. Unsere Glaubenssätze prägen nicht nur unsere Wahrnehmung sondern auch unser Denken, Fühlen und Handeln. Sie haben Einfluss darauf, wie wir die Informationen, die wir wahrnehmen, filtern und interpretieren.

Deine Glaubenssätze und Überzeugungen sind die Regeln, die darüber entscheiden, was du von der Welt wahrnimmst und wie du sie interpretierst. Und vor allem: Was du über dich, andere Menschen und Beziehungen denkst.

Was wir im Außen wahrnehmen, ist ein Spiegelbild unserer Überzeugungen. Wir sehen die Welt nicht immer so, wie sie ist – sondern wir sehen die Welt so, wie wir sind. Wenn uns ein Mensch oder eine Situation triggert, ist häufig nicht der Mensch oder die Situation die Ursache unserer schmerzhaften Gefühle, sondern der dahinter verborgene Glaubenssatz.

Das ist der Grund, warum viele Menschen es als befreiend empfinden, negative Glaubenssätze aufzulösen. Es gibt sowohl positive als auch negative Glaubenssätze. Beide haben gleichermaßen Einfluss auf uns.

Positive Glaubenssätze dienen uns, indem sie

Negative und limitierende Glaubenssätze hingegen wirken sich blockierend und schädlich auf uns aus. Sie mindern unseren Selbstwert, lösen negative Emotionen in uns aus, behindern unser Wachstumspotential und sind oftmals die Ursache für Konflikte in Beziehungen. Sie richten den Fokus auf Mängel im Leben. Sie wirken sich sogar schädlich auf unsere Gesundheit aus.

Es ist deshalb sehr wichtig, die destruktiven Muster zu erkennen, mit denen wir uns selbst sabotieren. Es ist die Voraussetzung dafür, um negative Glaubenssätze aufzulösen.

Beispiele: Positive und negative Glaubenssätze

Bitte sieh dir folgende Glaubenssätze an. Bestimmt erkennst du dich in manchen davon wieder. Bevor wir die Glaubenssätze auflösen können, müssen wir sie identifizieren.

Positive und negative Glaubenssätze

Wie entstehen Glaubenssätze?

Glaubenssätze beruhen meist auf unseren Erfahrungen und unserer frühkindlichen Prägung. 

Folgendes hat Einfluss auf die Entstehung unserer Glaubenssätze:

  • Unsere Eltern
  • Erzieher:innen
  • Lehrer:innen
  • Freunde
  • Partner:innen
  • Soziales Umfeld
  • Kultur
  • Medien
  • Gesellschaftliche Strukturen

Vor allem unsere Eltern prägen unser Wertesystem in der Kindheit und beeinflussen, welche Überzeugungen wir über uns und die Welt haben. Um destruktive Glaubenssätze erkennen, ablegen und auflösen zu können, ist ein analysierender Blick auf die eigene Kindheit deshalb unvermeidlich.

Wenn deine Eltern in deiner Kindheit überfordert waren, sich gestresst gefühlt haben und dir nicht genug Aufmerksamkeit und Liebe schenken konnten, werden bei dir womöglich folgende inneren Glaubenssätze entstanden sein:

  • “Ich bin nicht richtig”
  • “Ich bin nicht liebenswert”
  • “Ich muss etwas tun, um geliebt zu werden”

Die Psychologin Stefanie Stahl beschreibt den Ursprung von Glaubenssätzen anhand eines anschaulichen Beispiels:

„Robert ist mit Eltern aufgewachsen, die sehr gestresst und überfordert waren. Sie konnten ihm nicht die Zuwendung geben, weil noch andere Kinder da waren – beide Eltern waren berufstätig. Der kleine Robert kann noch nicht reflektieren, dass seine Eltern gestresst sind und ob sie überhaupt drei Kinder hätten kriegen sollen und ob wirklich beide berufstätig sein müssen. Der kleine Robert fühlt hingegen, dass er zur Last fällt, zu viel ist – und nicht genügend ist.


Auf diese Weise entstehen diese inneren Programme oder Glaubenssätze und prägen das Selbstwertgefühl und den Glaubenssatz: “Ich genüge nicht”. Nun hat sich Robert angewöhnt, sich anzupassen und ein “lieber Junge” zu sein, damit die Eltern nicht noch mehr Stress haben und er mit ihnen zurechtkommt.


Auf diese Weise stellt er sicher, dass die Eltern ihn lieb haben und nicht ablehnen. Er ist ein braver lieber Junge, der in der Schule keinen Ärger macht, zu allem Ja sagt, obwohl er Nein meint. Er versucht alles, um es seinen Eltern Recht zu machen und ihnen zu gefallen. Mit dieser Prägung wird er groß.“


Stefanie Stahl im Interview mit Chris Bloom (Mai 2021)

Im Erwachsenenalter kann dies bedeuten, dass Robert (siehe Beispiel oben) im Erwachsenenalter Schwierigkeiten haben wird, Nein sagen zu lernen und Grenzen zu setzen. Dieses konkrete Beispiel zeigt, wie als Kind erlernte „Regeln“ und Muster bis ins Erwachsensein wirken – oftmals negativ.

Wie ein inneres Programm laufen diese Glaubenssätze durch dein System und werden auch im Erwachsenenalter noch oft unbewusst an die Oberfläche kommen. Vor allem in Beziehungskonstellationen und in Konfliktsituationen kommt oftmals das innere verletzte Kind mit den alten Programmen hervor.

Es ist dann nicht mehr das erwachsene Ich, das emotional reagiert, sondern das verletzte Kind, dessen Glaubenssatz lautet: “Ich werde nicht geliebt”.

Auf den Punkt gebracht: Wenn du negative Glaubenssätze auflösen kannst, investierst du in die Qualität deiner Beziehungen.


Mehr Wissenswertes zu dem Thema findest du in diesen Beiträgen:


Wie beeinflussen uns Glaubenssätze?

Studien zeigen, dass wir jeden Reiz und jede Information, die wir aus der Umwelt aufnehmen, einem Filterungsprozess unterziehen. Die sensorische Information wandert durch unsere Synapsen und erreicht schließlich den Frontallappen – es entsteht Bewusstsein.

Welcher Teil der Information das Bewusstsein erreicht, hängt jedoch stark von unseren Glaubenssätzen ab. So gesehen, nehmen Menschen ihre Umgebung selektiv wahr. Wir suchen in unserer Umwelt nach der Bestätigung der Hypothesen, die wir anstellen.

Ein Beispiel: Eine Person hat den Glaubenssatz, dass sie nicht liebenswürdig sei. Im Alltag nimmt diese Person nur die Handlungen und Aussagen anderer Menschen wahr, die diese Annahme (“Ich bin nicht liebenswürdig”) stützen. Psychologen sprechen von selektiver Wahrnehmung beziehungsweise dem sogenannten Bestätigungsfehler (“confirmation bias”).

Es entsteht ein Teufelskreis. Der negative Glaubenssatz mindert das Selbstwertgefühl. Unter dem mangelnden Selbstbewusstsein leiden wiederum die Beziehungen, darin sind sich auch Psychologen mittlerweile einig. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl fällt es schwerer, gesunde Beziehungen zu führen.

Kurz gesagt: Unsere Glaubenssätze beeinflussen viele Aspekte unseres Lebens – vor allem die Beziehungen zu anderen Menschen.


Mehr Wissenswertes findest du in den Beiträgen:


Unsere Glaubenssätze filtern und kreieren somit unsere eigene Realität, unsere Gefühle und wirken sich unmittelbar auf unser Handeln aus. Negative Glaubenssätze haben sogar schädlichen Einfluss auf unsere Gesundheit und können uns langfristig krank machen.

Es ist deshalb wichtig, Glaubenssätze zu hinterfragen. Wenn du deine Glaubenssätze im ersten Schritt identifiziert hast, lassen sie sich im zweiten Schritt auflösen.

Einfluss auf unsere Gefühle

Wie unsere inneren Überzeugungen emotionale Reaktionen hervorrufen, möchte ich dir anhand eines konkreten Beispiels zeigen:

  1. Person A glaubt:  “Ich bin liebenswert.”
  2. Person B glaubt:  “Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden.”

Ein und dieselbe Situation kann von diesen beiden Personen vollkommen unterschiedlich interpretiert und bewertet werden. Je nachdem, welcher Glaubenssatz tief verwurzelt ist.

Stell dir folgende Situation vor: Person A und Person B (beide Single) sehen draußen im Park ein Liebespaar auf einer Bank sitzen, das sich küsst.

  1. Person A wird vielleicht lächeln und denken:

“Was für ein schönes Paar. Sie wirken so verliebt. Ich freue mich für sie. Bestimmt sitze ich bald auch auf einer Bank mit meinem/r Traumpartner:in. Ich habe Vertrauen, dass auch ich eine erfüllte Beziehung führen kann”.

  1. Berson B wird vermutlich einen Stich im Herzen fühlen und sich denken: 

“Wieso sind alle anderen in Beziehungen außer mir? Wieso schaffe ich es nicht, einfach mal eine glückliche Beziehung zu führen? Was stimmt mit mir nicht? Wahrscheinlich verdiene ich es einfach nicht, geliebt zu werden. Ich bin eh nicht richtig – bin ich überhaupt beziehungsfähig?”.

Dieses Beispiel zeigt: Zwei Menschen können ein und dieselbe Situation völlig unterschiedlich interpretieren und ganz unterschiedliche Gefühle haben.

Person A, die einen positiven Glaubenssatz verinnerlicht hat, ist voller Vertrauen, fühlt sich auch als Single liebenswert und wird dementsprechend positive Gefühle empfinden. Sie geht offen und vertrauensvoll durch das Leben und wird leichter den passenden Partner in das eigene Leben ziehen.

Person B hingegen hat limitierende Glaubenssätze und wird dementsprechend nur den Blick auf all das lenken, was noch fehlt, was noch nicht ausreichend ist und was an ihr “falsch” ist. Dies löst schmerzvolle Gefühle aus. Die Glaubenssätze mindern ihren Selbstwert.

Vermutlich wird Person B neuen Menschen eher skeptisch und misstrauisch begegnen. In neuen Begegnungen und Beziehungen wird sie immer wieder das Gefühl haben: “Das wird eh nichts! Ich ahne schon, dass das zum Scheitern verurteilt ist. Ich habe eh immer Pech in der Liebe”.

Der Glaubenssatz wird zur sich-selbsterfüllenden-Prophezeiung. Das heißt: Person B wird in ihrer Erwartungshaltung und in ihrem Glaubenssatz bestätigt. Sie kommuniziert konstant ihre misstrauische, verschlossene und ängstliche Art – meist vollkommen unbewusst.

Nicht selten wählen Menschen wie Person B unterbewusst eher Partner, die nicht verfügbar und bindungsängstlich sind. Mehr Informationen zu dem Thema findest du in meinen Beiträgen Bindungsangst und Verlustangst.

Glaubenssätze und Emotionen sind eng miteinander verbunden. Auf einen Gedanken folgt eine emotionale Reaktion. Besonders intensiv wird dieser Prozess, wenn wir irgendwann das Gedankenkarussell nicht mehr stoppen können. Die häufigsten Gefühle, die durch limitierende Glaubenssätze entstehen, sind:

  • Selbstzweifel
  • Wertlosigkeit
  • Angst
  • Hoffnungslosigkeit
  • Sinnlosigkeit 
  • Unzufriedenheit
  • Trauer
  • Ohnmacht
  • Wut
  • Einsamkeit

Einfluss auf unseren Körper

Unsere Glaubenssätze wirken sich unmittelbar auf unseren Körper und somit auf unsere Gesundheit aus. Der Körper reagiert auf das, was du für wahr hältst. Ein gutes Beispiel für den Zusammenhang zwischen unseren Gedanken und der Gesundheit ist der Placebo-Effekt.

Aus der Forschung und von Arzt-Berichten weiß man, dass die Genesung der Patient:innen maßgeblich davon beeinflusst wird, ob die Patienten an das verabreichte Medikament glauben und Heilung erwarten – oder Angst vor den Nebenwirkungen haben.

Das heißt, die Art und Weise, wie wir über uns selbst und die Welt denken, hat direkten Einfluss auf unsere Gesundheit. Wir können diesen Effekt nutzen, indem wir bestehende Glaubenssysteme aufbrechen und verändern.

Wir haben die Möglichkeit, unsere Gedanken und unser Verhalten zu hinterfragen – und Schritt für Schritt anzupassen. Negative Glaubenssätze können uns krank machen und im schlimmsten Fall beispielsweise Depressionen fördern, indem sie unser Selbstwertgefühl untergraben.

In diesem Fall ist die Krankheit ein Weckruf, um die eigenen Glaubenssysteme und Verhaltensmuster zu hinterfragen – und bewusst zu verändern. In manchen Fällen gelingt das nur mit professioneller Unterstützung von einem Coach oder einer Therapeut:in. Es gibt aber einige Schritte, die wir alleine gehen können. Wenn du ab einem gewissen Punkt das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst, kannst (und solltest) du Hilfe von außen beanspruchen.

Um Veränderung zu bewirken, ist es entscheidend, dass du dir zunächst deiner Glaubenssätze bewusst wirst und sie identifizierst, um sie anschließend aufzulösen.

Wie dir das gelingt, zeige ich dir nun Schritt für Schritt.

Negative Glaubenssätze auflösen in 7 Schritten

Im Folgenden stelle ich dir 7 Schritte vor, um Glaubenssätze aufzulösen. Bitte gehe die einzelnen Schritte durch. Reflektiere, was auf dich zutrifft und absolviere die Übungen.

Glaubenssätze auflösen

Eines steht fest: Es ist nicht leicht, tief verankerte Glaubenssätze zu erkennen, zu durchbrechen und loszuwerden. Manche Menschen schaffen dies alleine, sehr viele Menschen benötigen allerdings die Hilfe von außen – zum Beispiel mithilfe eines Coachings oder einer Psychotherapie.

Wenn du es alleine nicht schaffst, die Glaubenssätze aufzulösen, heißt das nicht, dass du “zu schwach” bist. Im Gegenteil: Hilfe annehmen zu können, wenn man alleine nicht weiterkommt, ist eine Stärke – keine Schwäche.

1. Glaubenssätze erkennen

Wir müssen unsere Gedankenmuster und die dazugehörigen Verhaltensmuster entlarven, damit wir sie auflösen können. Beobachte hierfür tagtäglich deinen self-talk. Wie sprichst du über dich und über andere? Sei ganz ehrlich zu dir und beginne mit einem „true Check-in“ in folgenden Lebensbereichen:

Was glaube ich über…

  • …mich selbst?
  • …meine Mitmenschen?
  • …zwischenmenschliche Beziehungen?
  • …meine Freunde?
  • …meine:n Partner:in?
  • …meine Eltern?
  • …Fremde?
  • …das Leben?
  • …Glück?
  • …Liebe?
  • …Sexualität?
  • …Geld?
  • …Erfolg?
  • …Erfüllung?
  • …Gesundheit?

Wenn du deine Glaubenssätze aufgeschrieben hast, mache dir einmal bewusst, ob sie dich limitieren oder bereichern? Ob sie limitierend sind, erkennst du daran, welche Gefühle in dir ausgelöst werden.

Übung: Glaubenssatz erkennen

Du kannst diese Übung durchführen, indem du drei Spalten aufzeichnest. In die linke Spalte schreibst du den Gedanken auf, in die Mitte das Gefühl, das durch diesen Glaubenssatz in dir hervorgerufen wird und in die rechte Spalte ein + (bereichernd) oder ein – (limitierend).

Schreibe mindestens 10 Glaubenssätze auf.

„Ich bin nicht gut genug“Wertlosigkeit
Beispiel für einen negativen Glaubenssatz
„Das Leben ist für mich“Vertrauen & Hoffnung+
Beispiel für einen positiven Glaubenssatz

Anhand dieser Übung kannst du sehr schnell erkennen, welche Gedanken und Gefühle sehr präsent und dominant in deinem Leben sind. Fallen dir spontan mehr limitierende () als bereichernde (+)  Glaubenssätze ein, ist es wirklich an der Zeit, deine Glaubenssätze zu verändern.

2. Ursprung der Glaubenssätze finden

Führe dir deine Glaubenssätze vor Augen oder sieh dir deine formulierten Glaubenssätze noch einmal genau an (siehe Übung oben). Woher kommen diese inneren Überzeugungen? Repräsentieren sie wirklich genau das, was du denkst und fühlst? Oder hast du möglicherweise Glaubenssätze von deinen Eltern, deinen Lehrer:innen oder von deinem Umfeld übernommen?

Reise in Gedanken einmal in die Vergangenheit und schreibe Situationen und Erlebnisse aus deiner Kindheit auf, die dich deiner Meinung nach geprägt haben. Welche Glaubenssätze wurden dir vorgelebt – und möglicherweise sogar aufgebürdet?


Beispiel: Lisas Eltern haben sich viel gestritten, als sie klein war. Sie hat als Kind versucht, Harmonie herzustellen – weil sie es nicht mochte, wenn sich ihre Eltern gestritten haben. Sie hat sich deshalb immer so verhalten, dass möglichst keine Konflikte entstehen. Als Erwachsene hat sie immer noch den Glaubenssatz in sich: „Ich muss dafür sorgen, dass es harmonisch ist“. Infolge des Glaubenssatzes fällt es ihr in Beziehungen manchmal schwer, „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen – weil sie Angst hat, die Harmonie zu gefährden. Der in der Kindheit erlernte Glaubenssatz dient ihr also als erwachsener Mensch nicht mehr.


Indem du den Ursprung deiner Überzeugungen identifiziert, erkennst du, dass diese Glaubenssätze nicht mehr zu dir gehören. Du kannst deine Geschichte neu schreiben und im Zuge dessen Glaubenssätze auflösen.

3. Negative Glaubenssätze transformieren

Es ist nun an der Zeit, deine Glaubenssätze zu verändern. Stell dir deine Überzeugungen wie eine Festplatte vor, die du überschreiben möchtest. Deine veralteten “inneren Programme” brauchen einen Reset.

Übung: Glaubenssätze transformieren

Zeichne eine Tabelle mit drei Spalten. Schreibe in die linke Spalte deine limitierenden Glaubenssätze. In der mittleren Spalte formulierst du diese in positive Überzeugungen um. Frage dich, welches Gefühl du spüren möchtest – und schreibe dieses in die rechte Spalte.

Wie kannst du den positiven Glaubenssatz formulieren, damit er deiner Wahrheit näher kommt? Der neue Glaubenssatz wird deine Affirmation. Dein alter Glaubenssatz wird “überschrieben”.

Alter Glaubenssatz(limitierend)Neuer Glaubenssatz/Mantra/Affirmation(bestärkend)Das Gefühl, das du fühlen möchtest
Ich bin nicht gut genug.Ich bin genau richtig, so wie ich bin.Akzeptanz und Verbundenheit
Ich bin nicht liebenswert.Ich bin ein liebenswerter und einzigartiger Mensch.tiefe Selbstliebe und Annahme
Ich habe immer Pech in der Liebe.Ich verdiene eine liebevolle und erfüllte Partnerschaft.
Ich öffne mich für die Liebe. 
Vertrauen
Das Leben ist kein Ponyhof.Das Leben ist leicht und für mich.Frieden und Leichtigkeit

Das Auflösen von Glaubenssätzen geschieht nicht von jetzt auf gleich – und auch nicht von heute auf morgen. Glaubenssätze aufzulösen, ist ein Prozess – und kann Wochen, Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen.

Damit wir langfristig Veränderungen erzielen und unsere neuen Glaubenssätze integrieren können, müssen wir Loslassen lernen. Wir legen ab, was uns limitiert und daran hindert, uns weiterzuentwickeln.

Nach einiger Zeit können wir zurückblicken und erkennen, dass wir eine alte Version unserer selbst und die dazugehörigen “Programme” – also Glaubenssätze – hinter uns gelassen haben.

4. Mit Affirmationen arbeiten

Je öfter wir die neuen Glaubenssätze sagen, reflektieren und sie als Affirmationen wiederholen, desto leichter verankern sie sich. Du wirst dich dementsprechend auch anders verhalten und die Welt im Außen anders wahrnehmen. Auch deine Beziehungen werden sich verändern.

Du kannst deine Affirmationen zum Beispiel in einer Meditation wiederholen. Es ist wichtig, die Affirmation in der Gegenwartsform zu formulieren.

Beispiel-Affirmationen:

  • “Ich bin zufrieden“
  • “Ich bin selbstbewusst und voller Kraft”
  • “Ich bin friedlich”


Spüre bei jeder Affirmation und bei jedem Glaubenssatz in das Gefühl hinein. Male dir den Glaubenssatz und das Gefühl innerlich aus. Wie fühlst du dich mit dem Glaubenssatz? Was hat sich für dich verändert?

Hör dir gerne hierzu gerne meine Podcastfolge an, in der ich dich durch eine Affirmationen-Meditation führe.

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5. Vision Board erstellen

Neue Glaubenssätze sind entscheidend, um dein Leben zu verändern und deine Visionen und Träume zu verwirklichen. Deine Gedanken erschaffen deine Realität. Wenn du an dich und das Erreichen deiner Ziele glaubst, sind die Chancen viel höher, dass du diese auch erreichst.

Das Vision Board ist ein großartiges Tool, um neue Glaubenssätze zu festigen. Es hilft dir dabei, deine Affirmationen zu tiefer zu verankern und deine Visionen zu manifestieren.

So gehst du vor:

  • Vision Board erstellen (Anleitung mit Video)
  • Schreibe dir deine Affirmationen groß auf
  • Klebe sie an dein Vision Board
  • Platziere sie so, dass du sie tagtäglich visualisieren kannst.

Verstärke die Affirmationen, indem du dir passende Bilder suchst, die das Gefühl hinter der Affirmation verkörpern.

6. Halte die Affirmationen präsent

Eine vermeintlich kleine, aber wirkungsvolle Maßnahme besteht darin, kraftvolle Affirmationen als Bildschirmhintergrund einzurichten. Denn: Wir schauen täglich unzählige Male auf unser Smartphone oder auf den Desktop unseres Computers. Grundsätzlich geht es darum, dass du deine neuen Affirmationen präsent hältst. So, dass du sie über den Tag verteilt mehrfach liest – bewusst und unbewusst.

Jedes Mal, wenn du dein Handy zur Hand nimmst, blickst du auf die Affirmation und beeinflusst so deine Gedanken und Gefühle. Wähle eine kraftvolle Affirmation aus, die du als Bildschirmschoner auf deinem Laptop oder deinem Handy verwenden kannst.

Mein Tipp: Die App “I am” ist ein tolles Tool, das dir täglich neue Affirmationen als Screen-Banner zuschickt. So wirst du jeden Tag auf’s Neue durch kraftvolle Affirmationen inspiriert. In der App kannst du aber auch deine eigenen Affirmationen erstellen.

7. Glaubenssätze auflösen mit Coaching (optional)

Dieser letzte Schritt ist relevant für dich, wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst. Es kann eine echte Herausforderung sein, Glaubenssätze aufzulösen. Das gilt insbesondere, wenn sich diese im Kindesalter tief eingebrannt haben.

Es gibt Situationen im Leben, in denen wir alleine nicht weiterkommen. Das gilt früher oder später für jeden Menschen. Hilfe annehmen zu können, ist ein Zeichen von Stärke – nicht von Schwäche! Dass man keine Hilfe annehmen darf, ist nur ein weiterer Glaubenssatz. Vielleicht ist es einer der schlimmsten Glaubenssätze, die es aufzulösen gilt.

Vielleicht hast du schon einige deiner Glaubenssätze aufdecken können. Womöglich hast du auch schon Tools ausprobiert, um Glaubenssätze aufzulösen und zu transformieren.

Vielen Menschen geht es trotzdem so, dass sie ab einem bestimmten Punkt alleine nicht weiterkommen. Sie schaffen es nicht, die neuen Glaubenssätze tatsächlich zu integrieren. Stattdessen fallen sie in alte Verhaltensmuster zurück.

Wenn du an diesem Punkt bist, hast du die Möglichkeit, dir Hilfe im Außen zu suchen. Ein Coaching kann dir dabei helfen, gezielt an deinen Glaubenssätzen zu arbeiten und sie bewusst in deinen Alltag zu integrieren. Hilfe anzunehmen, ist mutig und spiegelt deine Stärke und Willenskraft wider, dein Leben zu verändern.

Manchmal versuchen wir jahrelang, unser Leben durch Selbsthilfe-Tools zu ändern – und fallen dennoch immer und immer wieder in alte Muster zurück. Rational haben wir das Gelernte verstanden. Aber im Herzen fühlen wir es ganz anders. Ein Coaching kann eine effektive Lösung sein, um das Gelernte auch langfristig im Herzen zu integrieren und wirkliche Selbstliebe zu lernen.

Du möchtest alte Glaubensmuster endlich auflösen, aber kommst alleine nicht weiter? Vereinbare gerne ein unverbindliches Vorgespräch für ein persönliches Coaching mit mir, wenn du magst. Mit meiner Hilfe findest du innerhalb von 12 Wochen ein neues Leben in Ruhe und Klarheit. Jetzt Coaching mit Chris Bloom entdecken.

Wichtiger Hinweis: Wenn du Depressionen hast oder an einer anderen psychischen Erkrankung leidest – oder eine Störung bei dir vermutest, solltest du dich in psychologische Therapie begeben (psychologische Behandlung). Mehr Informationen findest du hier: eterminservice.de (alternativ kannst du dich direkt an deine Krankenkasse wenden).

Fazit

Glaubenssätze sind Einstellungen, Grundannahmen und Meinungen, die Menschen über sich und andere haben. Es gibt sowohl positive als auch negative Glaubenssätze. Ein Beispiel für einen weit verbreiteten negativen Glaubenssatz ist: “Ich bin nicht wichtig”. 

Viele Glaubenssätze haben ihren Ursprung in der Kindheit. Wenn Eltern ihren Kindern das Gefühl geben, sie seien nicht gut genug, kann sich das im Erwachsenenalter als Glaubenssatz manifestieren. Deshalb ist es oft so schwer, Glaubenssätze aufzulösen. Sie sind oft tief in uns verankert.

Bevor sich Glaubenssätze auflösen lassen, müssen wir sie als solche identifizieren. Im ersten Schritt geht es deshalb darum, negative Glaubenssätze zu erkennen. Erst dann können wir sie transformieren und schließlich loswerden.

Es ist deshalb wichtig, mögliche Glaubenssätze zu reflektieren und aufzuschreiben. Dazu müssen wir bei uns selbst ganz genau hinschauen: Wo habe ich Überzeugungen, die mich blockieren und die womöglich nicht der Realität entsprechen?

Viele Menschen machen die Erfahrung, dass sie entsprechende Glaubenssätze zwar erkennen, sie aber nicht ohne Hilfe auflösen können. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Hilfe eines Coachings in Anspruch zu nehmen.

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So läuft die 8-tägige Challenge ab:

  • Du meldest dich kostenlos mit deiner E-Mail Adresse an
  • Du erhältst ein Arbeitsbuch per E-Mail, das die Übungen enthält (PDF)
  • Die tägliche E-Mail enthält eine Übung und Voice-Nachricht

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Über den Autor

Über den Autor

Chris Bloom ist Systemischer Therapeut, Autor, Podcaster und Speaker. Nach einem Studium der Gesundheits­ökonomie (M.Sc.) arbeitete Chris im Gesundheits­bereich. Seit 2017 ist Chris als Coach tätig und hat sich auf die Themen Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis spezialisiert.

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Chris Bloom

Ich bin Chris Bloom – Systemischer Therapeut, Gesundheitsökonom (M. Sc.), Autor, Podcaster, Speaker und Coach. Unsere Gedanken und die richtige innere Haltung empowern uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu kreieren. Das Fundament hierfür bilden die drei Säulen: Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis. Diese sind für uns individuell erlernbar – wie das Einmaleins in der Schule. Ich helfe dir dabei, dieses Fundament zu schaffen – damit du das Leben leben kannst, das du dir wünscht. Infos zu meiner Vita und Vision: Wer ist Chris Bloom?

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