Die Kennenlernphase kann ein echter Drahtseilakt sein – du willst alles richtig machen und die richtige Balance finden? Erfahre jetzt, wie du dich am besten verhältst und warum Geduld der Schlüssel zum erfolgreichen Kennenlernen ist.
30-Sekunden-Zusammenfassung
- Die Kennenlernphase beginnt mit dem ersten Aufeinandertreffen, Date oder der ersten Nachricht in der Dating-App.
- Während der Kennenlernphase entscheidet sich, ob man zueinander passt und ob aus Sympathie Liebe werden kann.
- Die Kennenlernphase kann unterschiedlich lange dauern – übe dich in Geduld und verfolge keine Agenda.
- Sei du selbst und verstelle dich während der Kennenlernphase nicht – so gibst du dir die Chance, den passenden Partner zu finden.
- Wenn er oder sie sich während der Kennenlernphase plötzlich nicht mehr meldet, kann ein klärendes Gespräch Klarheit schaffen.
- Wenn er oder sie während der Kennenlernphase andere trifft und dich das stört, mache deine Bedürfnisse deutlich.
- Emotionale Verletzungen aus vorigen Beziehungen können das Kennenlernen erschweren.
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Egal ob du deinen Schwarm über gemeinsame Freundinnen oder Freunde, über eine Online Dating-App oder in einer Bar kennengelernt hast: Die Kennenlernphase ist in jedem Fall eine aufregende Zeit. Es entscheidet sich, ob ihr zueinander passt und aus anfänglicher Sympathie Liebe werden kann.
Die Kennenlernphase beginnt mit dem ersten Date oder der ersten Nachricht auf der Dating-App. Je nachdem, in welcher Lebenssituation du dich befindest, wirst du dir für die ersten Treffen jetzt mehr oder weniger Zeit freischaufeln.
Alleinerziehende Eltern oder Menschen mit zeitaufwändigen Jobs kommen möglicherweise schnell in Zeitnot. Das beeinflusst zum Beispiel die Häufigkeit, mit der du deinen Schwarm in der Anfangsphase siehst.
Vielleicht wohnt deine Online-Bekanntschaft auch weit weg, und deswegen kannst du dich nur am Wochenende verabreden.
Die Kennenlernphase ist also höchst individuell. Bevor von einer Beziehung die Rede sein kann, machst du dich mit deinem Gegenüber vertraut. Diese Übergangsphase zwischen dem ersten Treffen und einer möglichen Partnerschaft bezeichnet man als Kennenlernphase.
Höre dir sehr gerne auch meine Podcast-Folge zum Thema „Toxisches Dating“ an:
Wie lange dauert die Kennenlernphase?
Für die Dauer der Kennenlernphase gibt es keinen zeitlichen Rahmen. Manche Paare wissen schon nach wenigen Tagen, dass sie sich verstehen und zusammengehören. Andere Paare nehmen sich einige Wochen, ein halbes Jahr oder noch länger Zeit.
Mache dir während der Kennenlernphase keinen Druck und höre auf dein Herz. Wenn es sich für beide richtig anfühlt und der Beziehungswunsch immer lauter wird, wirst du es merken.
Und auch dann muss die Kennenlernphase noch nicht vorbei sein: Während einer Partnerschaft werdet ihr stets neue Facetten an eurem Partner entdecken können.
Wie läuft die Kennenlernphase ab?
Der Verlauf der Kennenlernphase gestaltet sich individuell. Während manche Menschen sich schon beim ersten Aufeinandertreffen ihre geheimsten Wünsche und Hoffnungen offenbaren, brauchen andere Wochen oder gar Monate, um sich zu öffnen.
Trotzdem lässt sich das Kennenlernen in vier allgemeine Phasen einteilen:
- Neugierde
- Annäherung
- Festigung
- Entscheidung
Neugierde
Du bist neugierig und “sammelst” gezielt Informationen über dein Gegenüber: Stundenlange tiefe Gespräche und lange Chatverläufe sind typisch für diese Phase des Kennenlernens. Anschließend wägst du ab, ob du dir weitere Schritte vorstellen kannst – ob du gehen oder bleiben solltest.
Annäherung
In der Annäherungsphase des Kennenlernens steigt die Anzahl der persönlichen Treffen. Ihr seht euch regelmäßiger, oftmals entsteht in dieser Phase eine emotionale Bindung, die über den freundschaftlichen Aspekt hinaus geht.
In dieser Kennenlernphase hast du gute Chancen, herauszufinden, ob dein Gegenüber zu dir passt. Denn: Die Gesprächsthemen werden intimer – Charakter und Werte zeigen sich deutlicher.
Festigung
Nachdem du überlegt hast, wie aus der Kennenlernphase eine ernsthafte Verbindung entstehen kann, kommst du ins Handeln und versuchst, dein Gegenüber für dich zu gewinnen. Eure emotionale Bindung festigt sich.
Wichtig: Lass dich in dieser Phase nicht auf Nähe-Distanz-Spielchen ein. Wenn du ernsthaft Interesse an deinem Gegenüber hast, darfst du dies auch zeigen und transparent kommunizieren. Gleichzeitig ist es wichtig, eigene Bedürfnisse deutlich zu machen.
Nicht selten entwickeln sich aus der Kennenlernphase heraus destruktive On-Off-Beziehungen, weil beide Seiten eine unterschiedliche Erwartungshaltung haben. Die Lösung: Im kommunikativen Kontakt bleiben und eigene Bedürfnisse sowie Emotionen zum Ausdruck bringen.
Entscheidung
Am Ende der Kennenlernphase folgt die Entscheidung. Jetzt stellt sich heraus, ob die Kennenlernphase „erfolgreich“ war – die Kennenlernphase wird zur ersten Beziehungsphase.
Dabei solltest du vor allem darauf achten, ob ihr eine ähnliche Vorstellung davon habt, was eine gute Beziehung ausmacht.
8 Tipps für die Kennenlernphase
Die folgenden acht Tipps für die Kennenlernphase helfen dir dabei, den emotionalen Drahtseilakt des Kennenlernens erfolgreich zu meistern.
Du kannst die Tipps miteinander kombinieren oder diejenigen heraussuchen, die am besten zu deiner Situation passen. Je nach Fortschritt der Kennenlernphase können verschiedene Dinge hilfreich sein.
Telefonieren und Treffen statt Texten
Für viele Menschen fühlt sich der Austausch von Textnachrichten – zum Beispiel via Messenger wie WhatsApp oder Signal – sicherer an: Bevor man eine Frage beantwortet oder ein neues Thema anreißt, kann man genau abwägen oder sogar Freunde um Rat bitten.
Gleichzeitig aber konzentriert man sich mitunter weniger aufeinander: Der Kontakt wird im Alltag „nebenbei” gehalten und eine Nachricht in wenigen Augenblicken „abgearbeitet”.
Wenn du dein Gegenüber besser und intensiver kennenlernen möchtest, ist Telefonieren das Mittel der Wahl: Während eines persönlichen Gesprächs fokussierst du dich in Echtzeit auf deinen Schwarm. Du reagierst spontan auf dein Gegenüber – und andersherum.
So wird schneller klar, welche Gemeinsamkeiten ihr habt, ob ihr ähnlich kommuniziert – und einen guten “Vibe” habt.
Noch persönlicher wird es durch Video-Calls: Wenn du ihn oder sie nicht nur hörst, sondern auch siehst, kannst du dich schneller mit ihm oder ihr vertraut machen.
Die authentischste und intensivste Kommunikationsform ist natürlich das persönliche Gespräch vis-à-vis. Bei einem persönlichen Treffen merkst du am schnellsten, ob ihr zueinander passen könntet.
Es spricht jedoch nichts dagegen, vor dem ersten Treffen zu schreiben oder zu telefonieren. Vielen Menschen hilft diese Form der Annäherung, um sich emotional auf ein persönliches Treffen vorzubereiten.
Die Kommunikation in der Beziehung sollte passen – es ist deshalb wichtig, herauszufinden, ob ihr euch „auf einer Wellenlänge seid.“
Neugierig und ohne Agenda
Einige Menschen verfolgen beim Dating eine sehr rationale Herangehensweise: Sie haben klare Vorstellungen, wie der Herzensmensch sein muss. Weicht das Gegenüber von diesem Schema ab – wenn auch nur leicht – wird das Dating schnell als Zeitverschwendung angesehen und die Kennenlernphase beendet.
Bei eklatanten Unstimmigkeiten mag es ein logischer Schritt sein, die Kennenlernphase rasch zu beenden. Bei kleineren Abweichungen von Schema F stehst du deinem Glück dadurch vielleicht selbst im Weg. Fast jede:r ist beim ersten Treffen aufgeregt und könnte sich bei weiteren Treffen von ganz anderen Seiten zeigen.
Damit du dir durch zu starres Festhalten an einer Dating-Agenda nicht die Chance auf schöne Begegnungen und Überraschungen nimmst, bewahre dir deine Neugierde.
Halte dir vor Augen: Nicht aus jeder schönen Begegnung muss eine ernste Partnerschaft werden. Trotzdem kann sie dich bereichern und vielleicht sogar eine neue Freundschaft entstehen.
Wenn mehr aus der Kennenlernphase wird: Super! Wenn nicht, hattest du im besten Fall ein gutes Gespräch und weißt besser, was du willst.
Sei du selbst & sei authentisch
“Sei einfach du selbst!” – leichter gesagt, als getan. Kommt es während der Kennenlernphase zu weiteren Treffen und entwickelst du bereits Gefühle, willst du dem Anderen um jeden Preis gefallen. Mitunter werden eigene Ansichten und Prinzipien dabei erst einmal hinten angestellt.
Wenn du dich zu stark verstellst, kann das beim Fortschreiten der Kennenlernphase oder während einer Beziehung zum Problem werden. Du wirst merken, dass es dich mit der Zeit frustriert, eine Fassade aufrecht halten zu müssen, um deinem Partner zu gefallen – Streitigkeiten sind vorprogrammiert.
Im besten Fall begegnest du deinem Date während der Kennenlernphase ganz authentisch als du selbst. Wenn du dabei Probleme hast – etwa weil du zu aufgeregt oder eingeschüchtert bist –, sprich deine Bedenken bei Freunden oder deinem Date an. Du wirst merken, dass du mit diesem Gefühl nicht alleine dastehst.
Tipp zum Weiterlesen: In meinem Beitrag Gelassenheit lernen erfährst du, wie du entspannter und authentischer auftreten kannst.
Habe Geduld
Geduld ist in der Kennenlernphase das A und O: Mache dich von der Erwartung frei, in wenigen Tagen oder Wochen zu wissen, dass dein Gegenüber „der Eine” ist. Im Gegenteil: Eine Beziehung braucht Zeit, um sich zu entwickeln.
Geduld ist vor allem zu Beginn der Kennenlernphase essentiell, um dein Date nicht einzuengen und nichts zu überstürzen. Nur, wenn ihr einander Zeit gebt, könnt ihr gegenseitiges Vertrauen aufbauen.
Vertrauen ist die Grundlage für jede gute Beziehung. Auch, wenn du von Anfang an Gefühle für den Anderen hast, muss sich das Vertrauen langsam entwickeln.
Während der Kennenlernphase musst du nicht nur Geduld mit deinem Gegenüber, sondern auch mit dir selbst haben.
Merkst du zum Beispiel nach zwei oder drei Treffen, dass deine Gefühle nicht wachsen oder du noch genauso unsicher bist wie am ersten Tag, horche genau in dich hinein und versuche dir über deine Emotionen klar zu werden. Setze dich in Ruhe mit Zweifeln und Vorbehalten auseinander. Dabei hast du keinerlei Zeitdruck.
So wird die Kennenlernphase eine wunderbare Möglichkeit, sich selbst mehr zu finden. Indem du ganz offen mit deinen Unsicherheiten und Gefühlen während der Kennenlernphase in Kontakt gehst, lernst du dich selbst besser kennen.
Mache dir außerdem bewusst, dass es deinem Date während der Kennenlernphase vielleicht genauso geht und er oder sie genauso mit Unsicherheiten und Zweifeln zu kämpfen hat wie du. Mache ihm oder ihr also keinen Druck. Nur, wenn ihr beide innerlich bereit seid, euch aufeinander einzulassen, kann die Kennenlernphase Früchte tragen.
Sabotiere dich nicht selbst
Wenn es in der Kennenlernphase nicht so läuft, wie du es dir wünscht, ist nicht automatisch dein:e Datingpartner:in schuld. Im Gegenteil stehen wir uns und unseren Zielen häufig selbst im Weg. In diesem Fall spricht man von Selbstsabotage.
Häufige Gründe für Selbstsabotage sind:
- Mangelndes Selbstvertrauen
- Selbstzweifel
- Gelernte Verhaltensmuster
- Bindungsangst
- Verlustangst
Selbstsabotage kann schon bei der Wahl deines Dating-Partners anfangen: Manchmal suchen wir uns zum Beispiel – unbewusst – Menschen aus, die uns nicht das Wasser reichen können, um uns selbst überlegen zu fühlen.
Indem wir die „Hosen anhaben”, werten wir das Gegenüber ab und uns selbst auf. Diese Tendenzen können sich nach der Kennenlernphase auf eine mögliche Beziehung übertragen und für Konflikte sorgen.
Um die Kennenlernphase und eine mögliche Partnerschaft ohne Sabotage führen zu können, solltest du
- dein Verhalten hinterfragen,
- deine Bedürfnisse erkennen
- und deine Beziehungsmuster verstehen lernen.
Dabei kann zum Beispiel ein Verhaltenstagebuch helfen. Indem du außerdem herausfindest, welcher Beziehungstyp du bist, kannst du deine Bedürfnisse besser einschätzen.
Weitere hilfreiche Tipps und einen Test findest du in meinem Beitrag Selbstsabotage überwinden.
Setze Grenzen
Während der Kennenlernphase lernst du eine Person besser kennen. Womöglich entwickelst du erste Gefühle und kannst dir eine Partnerschaft vorstellen.
Manche Menschen verlieren in dieser Phase ihre eigenen Bedürfnisse aus den Augen und tappen in folgende Falle: Sie wollen gefallen und stellen ihre eigenen Wünsche sowie Bedürfnisse hinten an.
Vielleicht hast du beispielsweise das Gefühl, bestimmte Dinge tun zu müssen, um für das Gegenüber interessant zu bleiben – ihm zum Beispiel einen Kuss zu geben, obwohl du dich noch nicht bereit fühlst. In extremen Fällen kann daraus eine toxische Beziehung werden.
Hier solltest du auf dein Herz hören und dich nicht zu Dingen drängen lassen, die du (noch) nicht möchtest. Setze klare Grenzen, wenn nötig. Denn: Wer in den richtigen Situationen „Nein“ sagen kann, sagt zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen „ja!“.
Hat dein Gegenüber ernsthaftes Interesse an dir, wird er oder sie deine Grenzen akzeptieren und sich in Geduld üben.
Liebe dich selbst
Wer sich selbst liebt, kann sich leichter auf Menschen einlassen und ihnen Liebe schenken. Wenn wir ein hohes Maß an Selbstliebe in uns haben, dient uns dies als starkes Fundament für unsere Beziehungen mit anderen Menschen.
Selbstliebe heißt hier übrigens nicht „Selbstverliebtheit“. Selbstliebe ist die Fähigkeit, mit sich im Reinen zu sein und zu wissen, dass man „ok“ ist, wie man ist. So lässt sich der Begriff der positiven Selbstliebe auch ganz klar von Narzissmus abgrenzen.
Wenn du mit dir selbst zufrieden bist, fällt es dir in der Kennenlernphase leichter, dich authentisch zu zeigen. Du verspürst nicht den Drang, dem Gegenüber gefallen zu wollen.
Stattdessen bist du, wie du bist und vertraust darauf, dass der für dich richtige Partner bei dir bleiben möchte.
Mach dich nicht abhängig
Einige Menschen haben das Gefühl, eine:n Partner:in zu brauchen, um ein erfülltes Leben führen zu können. Mache dich von diesem Gedanken frei und versuche, nicht in ungesunde Abhängigkeiten zu verfallen.
Abhängigkeitsverhalten wird zum Beispiel deutlich, wenn du deinen gesamten Tagesablauf auf die andere Person ausrichtest und dabei Freunde, Familie oder Job vernachlässigst.
Mache dir bewusst, dass du auch ohne Partner:in eine vollständige Person bist – eine Partnerschaft wäre nur die Kirsche auf der Sahnetorte. Führe ein eigenes Leben außerhalb der Kennenlernphase: Triff dich zum Beispiel weiterhin mit Freunden und gehe deinen Hobbys nach.
Damit Einsamkeit nicht die treibende Kraft beim Kennenlernen bleibt, empfehle ich dir meinen Beitrag Was tun gegen Einsamkeit?
Was tun, wenn er oder sie sich nicht mehr meldet?
Meldet er oder sich während der Kennenlernphase plötzlich nicht mehr, ist es womöglich dein erster Impuls, eine empörte Nachricht zu schicken, um herauszufinden was los ist. Je nach Grund der Funkstille kann das aber nach hinten losgehen.
Es kann nämlich ganz verschiedene Gründe haben, wenn du nichts mehr von deinem Date hörst. Wichtig ist, dass du einen kühlen Kopf bewahrst und nicht gleich vom Schlimmsten ausgehst.
Dein Gedankenkarussell stoppen kannst du, indem du deine Gefühle und Bedürfnisse transparent und mit Bedacht kommunizierst.
So kannst du schnell herausfinden, warum der Kontakt abgeflacht ist. Achte dabei darauf, ihn oder sie nicht mit Anschuldigungen zu überfallen.
Anschließend kannst du (in Ruhe) überlegen, wie du damit umgehen möchtest.
Mögliche Gründe sind zum Beispiel, dass er oder sie einen anderen Kontaktstil pflegt als du oder aktuell sehr beschäftigt ist – zum Beispiel durch den Job. Dann kann ein klärendes Gespräch helfen – oft ist es nämlich das Unwissen über die Gewohnheiten des Anderen, welches für Missverständnisse sorgt.
Wenn ihr offen über euer Bedürfnis nach mehr oder weniger Kontakt in der Kennenlernphase sprecht, könnt ihr Kompromisse finden, mit denen ihr beide leben könnt.
Was tun bei Ghosting?
Hast du hingegen Grund zur Annahme, dass er oder sie narzisstisch ist oder dich absichtlich ghosted – zum Beispiel durch wiederholt erfolglose Kontaktversuche –, solltest du schnellstmöglich versuchen, loszulassen. Offenbar will er oder sie keine Beziehung und kann dir nicht geben, was du brauchst. Das Gleiche gilt bei Zombieing.
Verordne dir eine Kontaktsperre oder blockiere das Profil, damit du ihn oder sie nicht immer wieder voller Hoffnung kontaktierst. Hier kann auch ein Social-Media-Detox helfen.
Mache dir bewusst, dass es nicht der richtige Mensch für dich war sondern ein Energieräuber. Sorge für dich selbst und suche Ablenkung. Triff dich zum Beispiel mit Freunden oder gehe deinen Hobbys nach. Hauptsache du verbringst deine Zeit mit Menschen, die deine Aufmerksamkeit wirklich verdient haben.
Weitere wertvolle Tipps und Handlungsmöglichkeiten findest du hier:
- Ghosting (richtig reagieren)
- Er schreibt nicht mehr (was tun?)
Wie oft sollten wir uns sehen?
Auf die Frage, wie oft ihr euch während der Kennenlernphase sehen solltet, gibt es keine allgemeingültige Antwort: Manche Menschen brauchen weniger Kontakt, um das Gegenüber kennenzulernen, andere mehr.
Als Faustregel gilt: Verabrede dich, wenn dir danach ist. Damit ihr euch zwischen den Treffen aber nicht aus den Augen verliert: Versuche, bereits während des Dates ein Folgetreffen auszumachen.
Wichtig: Verstelle dich nicht. Finden die Treffen für deinen Geschmack zum Beispiel zu selten statt und fühlst du dich dadurch vernachlässigt, sprich es bei deinem Date an. Ebenso, wenn dir die Treffen zu oft stattfinden und du dich dadurch überfordert fühlst.
Zweifel und Misstrauen in der Kennenlernphase – was tun?
Manchmal scheitert die Kennenlernphase, weil auf einer Seite zu viel Misstrauen oder Zweifel besteht. Wer Misstrauen oder Zweifel empfindet, fragt sich womöglich, ob das Gegenüber es wirklich ernst meint.
Vielleicht fragst du dich auch, ob du „reichst“ und oder ob dein Gegenüber wirklich eine Beziehung aufbauen will.
In vielen Fällen sind diese Zweifel unbegründet. Sie entstehen automatisch und knüpfen meist an Enttäuschungen aus früheren Beziehungen an.
Damit dich diese Erfahrungen in Zukunft nicht länger lähmen: Mache dir Gedanken, ob du schon für eine neue Beziehung bereit bist. Beantworte dir ehrlich die Frage, ob du dich selbst für beziehungsfähig hältst.
Gegen Misstrauen und Zweifel in der Kennenlernphase hilft außerdem ein gutes Selbstwertgefühl. Werde dir bewusst, dass dein Gegenüber sich glücklich schätzen kann, dich mit all deinen Stärken und Schwächen kennenlernen zu dürfen.
Die richtige Person erkennt deinen Wert und wird versuchen, deinen Bedürfnissen und Wünschen nachzukommen, ohne dich dabei zu verletzen.
Wenn du in der Kennenlernphase an einer möglichen Beziehung zweifelst, fragst du dich womöglich, ob er oder sie der richtige Partner für dich ist.
Wenn du in Bezug auf eine mögliche Beziehung gemischte Gefühle hast, kann es in der Tat besser sein, nein zu sagen. Das bedeutet jedoch nicht, dass es zum Anfang einer neuen Beziehung nicht auch leise Zweifel geben darf.
Führe dir außerdem vor Augen, dass Rückschläge zum Leben dazu gehören. Es kann dir immer im Leben passieren, dass du zurückgewiesen und verletzt wirst. Frühere Verletzungen bedeuten nicht, dass es dir wieder passieren wird – es gilt, die Glaubenssätze aufzulösen.
Wenn du zu viel Angst vor Ablehnung oder Enttäuschung hast, verschließt du dich vor all den schönen Erfahrungen und Begegnungen, die das Leben noch für dich bereit hält.
Lesetipp zu dem Thema: Wie du mit Rückschlägen in deinem Liebesleben fertig wirst, erfährst du auch in meinen Beiträgen Trennung akzeptieren und Wie über eine Trennung hinwegkommen?
Wann ist die Kennenlernphase vorbei?
Lernt ihr einander kennen und entscheidet euch dann gemeinsam für eine feste Partnerschaft, ist die Kennenlernphase nicht automatisch vorbei. Im Gegenteil: Sie kann noch lange Teil der Beziehung sein – schließlich werdet ihr immer wieder neue Facetten aneinander entdecken.
Als Faustregel gilt: Die Kennenlernphase neigt sich dem Ende, wenn du das Gefühl hast, dass dich an deinem Gegenüber nichts mehr überraschen oder schockieren kann. Das kann lange dauern – ist es nicht schön, sich stetig neu zu entdecken?
Männer vs. Frauen – gibt es Unterschiede während der Kennenlernphase?
Männer daten und lieben anders als Frauen – was ist an diesem Vorurteil dran? Im Folgenden möchte ich dich für die Unterschiede im Datingverhalten sensibilisieren. Vielleicht kannst du Verhaltensweisen und Reaktionen deines Dates dadurch besser nachvollziehen.
Beachte, dass die folgenden Punkte nicht auf jeden Mann oder jede Frau gleichermaßen zutreffen müssen, sondern von Mensch zu Mensch individuell variieren können.
Typisches Verhalten von Männern in der Kennenlernphase
Männer haben beim Dating ein anderes Tempo als Frauen: Es dauert, bis sie sich gedanklich von ihrem unverbindlichen Single-Leben verabschieden und in Richtung Beziehung denken. Dabei wollen sie die Frau erobern und werden durch Herausforderungen in ihren Bemühungen “motiviert”.
Außerdem verlieben sich Männer langsamer als Frauen. Das verlängert die Kennenlernphase und kann auf beiden Seiten für Frust sorgen – zum Beispiel, wenn die Frau sich bereits sicher ist und Nägel mit Köpfen machen will, der Mann aber noch Zeit braucht. Ihm fällt es schwerer, seine Unabhängigkeit aufzugeben.
Ein weiteres “Problem” besteht darin, dass Männer und Frauen unterschiedliche Kommunikationsstile pflegen. Laut einer Studie der San Francisco State University sprechen Männer zum Beispiel sehr viel abstrakter als Frauen – es fällt ihnen somit tendenziell schwerer, ihre Gefühle zu kommunizieren.
Typisches Verhalten von Frauen in der Kennenlernphase
Frauen wollen nicht nur erobert werden, sondern verlieben sich auch schneller. Sie sehnen sich schneller nach Verbindlichkeit. Sie wollen für ihr Gegenüber etwas besonderes sein. Während der Mann noch die Lage sondiert und womöglich noch andere Frauen trifft, konzentrieren sich viele Frauen schnell auf ihr Gegenüber.
Ist sich die Frau bereits sicher, dass sie eine Partnerschaft möchte, braucht der Mann womöglich noch Zeit. Das könnte an verschiedenen Bedürfnissen von Mann und Frau liegen: Während Frauen oft einen starken “Nestbautrieb” haben, wollen Männer noch „auf die Jagd gehen”.
Wie gehe ich mit den Unterschieden um?
Wie so oft im Leben ist Kommunikation der Schlüssel. Haben Mann und Frau während der Kennenlernphase ein unterschiedliches Tempo, müssen sie sich einander annähern und Kompromisse finden.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Akzeptanz für andere Verhaltensweisen. Du wirst niemanden ändern oder zu schnelleren Entscheidungen zwingen können. Damit das nicht zu Frust führt, versuche, dich in den Anderen hineinzuversetzen und geduldig zu bleiben.
Er oder sie trifft andere in der Kennenlernphase – was tun?
Du steckst mitten in der Kennenlernphase und bekommst mit, dass sich dein Date auch mit anderen trifft? Das nagt womöglich an deinem Selbstvertrauen.
Dass er oder sie andere trifft, kann daran liegen, dass die Kennenlernphase noch nicht lange läuft – womöglich ist er oder sie sich noch nicht darüber im Klaren, ob es zwischen euch passt. Manche Menschen haben gerne „mehrere Eisen im Feuer” und fokussieren sich erst völlig auf eine Person, wenn sie sich absolut sicher sind.
Ein weiterer Grund kann sein, dass dein Date gar nicht nach einer festen Partnerschaft sucht und eher lockere Verbindungen im Sinn hat.
Egal, was der Grund ist: Fühlst du dich in der Situation unwohl, hilft in beiden Fällen Kommunikation. Sprich dein Gegenüber darauf an und erkläre, dass du dich während der Kennenlernphase lieber auf eine Person konzentrieren würdest und dir dasselbe auch von deinem Date wünscht.
Will dein Date während eurer Kennenlernphase trotzdem weiter andere treffen, musst du entscheiden, ob du damit umgehen kannst oder die Situation deinem Wohlbefinden schadet.
Ist Letzteres der Fall, kannst du ein Ultimatum stellen. Mache klar, dass du dich nicht mit der Situation anfreunden kannst, dass er oder sie parallel andere Menschen dated oder trifft.
Wenn hierfür die Bereitschaft fehlt und keine Kompromissbereitschaft vorhanden ist, hast du womöglich noch nicht deinen “Soulmate” gefunden.
Unsicherer Mann in der Kennenlernphase
Datest du einen Mann, der von Natur aus unsicher ist oder wenig Erfahrung im Dating hat, kann die Kennenlernphase mit zusätzlichen Hürden verbunden sein.
Unsicherheit äußert sich auf unterschiedliche Weise. Einige typische Verhaltensweisen, die darauf hindeuten, sind:
- Zurückhaltung und Zögerlichkeit: Ein unsicherer Mann zeigt oft Zurückhaltung bei emotionalen oder physischen Annäherungen.
- Unklare oder wechselhafte Kommunikation: Wirkt er an einem Tag sehr interessiert, kann er am nächsten Tag distanziert rüberkommen.
- Übermäßige Selbstkritik: Er betont seine eigenen Schwächen und spielt sich in Gesprächen herunter. Zum Beispiel: „Ich weiß nicht, was du überhaupt an mir findest.“
- Übertriebene Bemühungen: Um seine Unsicherheit zu kaschieren, kann er dich mit Geschenken oder Aufmerksamkeit überschütten.
- Angst vor Verbindlichkeit: Die Angst, nicht zu genügen oder abgelehnt zu werden, kann zur Scheu vor tiefergehenden Beziehungen führen. Beim Dating zeigt sich daher keine klare Richtung.
Die Unsicherheit kann dann zum Beispiel dazu führen, dass das Tempo langsamer voranschreitet, als dir möglicherweise lieb ist. Unsicherheit muss aber kein Zeichen für Desinteresse sein.
Grundsätzlich ist die Kennenlernphase eine Zeit des Entdeckens und Abwartens. Unsichere Männer brauchen oft mehr Zeit, um sich wohlzufühlen und ihre Unsicherheiten zu überwinden. Geduld und langsames Voranschreiten können helfen, Vertrauen aufzubauen.
Wenn dir an ihm gelegen ist, ist es also ratsam, die Kennenlernphase nicht voreilig zu beenden. Es kann sich lohnen abzuwarten, ob sich die Unsicherheiten mit der Zeit verringern.
Zu viele Gedanken in der Kennenlernphase
- Wieso hat er/sie diesmal kein Emoji benutzt?
- Kann ich das so schreiben oder wirkt das lächerlich?
- War mein Witz zu albern?
Wenn dir solche Gedanken nur zu vertraut sind und du jedes geschriebene oder gesprochene Wort auf die Goldwaage legst, neigst du zum Zerdenken (“Overthinking”). Die Kennenlernphase ist in der Tat aufregend und von Unsicherheit geprägt – und die Angst vor Zurückweisung sitzt tief in vielen Menschen.
Manchmal macht es sogar Spaß, mit Freund:innen jedes kleinste Detail zu analysieren. In den meisten Fällen bringt das Zerdenken aber vor allem Stress und hält dich davon ab, authentisch zu bleiben.
Gerade in der Kennenlernphase ist es wichtig, dass du bei dir bleibst und nicht die andere Person zum Maß aller Dinge nimmst. Du hast das Recht, du selbst zu sein.
Das heißt, dass du dein Verhalten so gestaltest, wie du bist und möchtest. Nur so kannst du die andere Person wirklich kennenlernen – und umgekehrt.
Sollte sich irgendwann herauskristallisieren, dass dein Gegenüber doch kein Interesse hat, warst du zumindest authentisch – und kannst dann irgendwann genau die Person anziehen, die zu dir passt.
Hast du sehr große Sorgen, etwas in der Kennenlernphase “falsch” zu machen, frage dich:
- Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn ich mich so zeige, wie ich bin?
Oftmals ist es nämlich gar nicht so schlimm – zumindest nicht so schlimm, wie dich über einen längeren Zeitraum verstellen zu müssen, damit du in jemandes Vorstellung passt.
Kennenlernphase in einer Fernbeziehung
Wo die Liebe hinfällt: Hast du dich in jemanden verguckt, der oder die weit von dir weg wohnt oder für längere Zeit im Urlaub ist, kann die Kennenlernphase etwas anstrengender werden.
Während der Kennenlernphase ist das Miteinander noch recht fragil: Man weiß noch nicht genau, ob man zueinander passt, will aber jede Chance nutzen, den potenziellen Partner zu treffen und den Kontakt festigen. In einer Fernbeziehung ist das schwieriger: Man ist auf feste Termine angewiesen und kann sich selten spontan treffen.
Die Treffen finden meist in größerem zeitlichen Abstand statt: Dadurch zieht sich die Kennenlernphase über einen längeren Zeitraum. Kommt es während der Kennenlernphase zu Konflikten, ist man zur Klärung auf Telefon oder Skype angewiesen – das ist einfach nicht dasselbe.
Nonverbale Kommunikation – zum Beispiel Berührungen, Nähe, Mimik und Körpersprache – fällt weg und lässt sich nicht 100%ig kompensieren.
Während der Kennenlernphase in einer Fernbeziehung macht man sich vermehrt Druck: Die Treffen sind so rar, dass jeder gemeinsame Moment besonders sein muss – es kann zu verkrampftem und aufgesetztem Verhalten kommen. Außerdem dauert es länger herauszufinden, ob man auch in Alltagssituationen harmoniert.
Bei allen Schwierigkeiten, die ein Kennenlernen auf Distanz mit sich bringt, kann es euch auch näher zusammen bringen. Für den täglichen Austausch bleiben euch oft nur Telefonate und Nachrichten – ihr redet womöglich mehr miteinander, als wenn ihr beim dritten Date ins Kino gehen würdet.
Kennenlernphase: Die besten Fragen
In der Kennenlernphase möchtest du – wie der Name bereits verrät – dein Gegenüber aufrichtig kennenlernen. Nur so kannst du herausfinden, ob es zwischen euch passt und Potenzial für eine feste Beziehung besteht.
Es gibt ein paar Fragen, die dafür besonders gut geeignet sind. Das müssen nicht direkt die bierernsten Zukunftsfragen sein, sondern etwas über das ihr euch austauschen könnt und euch zeigt, ob ihr kompatibel seid.
Als Anregung zum Kennenlernen kannst du zum Beispiel ein paar der folgenden Fragen in euer nächstes Date einfließen lassen:
- Wenn du überall leben könntest, wo wäre das?
- Welche Eigenschaften schätzt du bei anderen Menschen am meisten?
- Was ist etwas, das du unbedingt in deinem Leben ausprobieren möchtest?
- Hast du ein heimliches Laster (Guilty Pleasure)?
- Welcher Ort gibt dir das größte Gefühl von Frieden oder Ruhe?
- Gibt es ein Buch oder einen Film, der dich stark beeinflusst hat?
- Wenn du eine Zeitmaschine hättest, wo würdest du hinreisen?
- Was war als Kind dein Traumberuf und wie hat sich das verändert?
- Was bedeutet Glück für dich?
- Sprichst du es sofort an, wenn dich etwas stört?
- Hast du ein Lieblingszitat oder Motto, nach dem du lebst?
- Wie verbringst du am liebsten deinen freien Tag?
- Wenn du die Möglichkeit hättest, eine Fähigkeit sofort zu meistern, welche wäre das?
- Was ist etwas, worauf du besonders stolz bist?
- Welche Art von Urlaub oder Abenteuer wäre deine Traumreise?
- Auf was könntest Du nie verzichten?
Fazit
Während der Kennenlernphase kannst du herausfinden, ob dein Date wirklich zu dir passt und aus der anfänglichen Euphorie wahre Liebe entstehen kann. Für das Kennenlernen ist dir kein Zeitlimit gesetzt – wichtig ist, dass du dich wohlfühlst.
Wie so oft im Leben sind Kommunikation und Geduld in der Kennenlernphase das A und O. Indem die Begegnung auf Augenhöhe stattfindet und du dich nicht scheust, Unsicherheiten oder Zweifel zu thematisieren, kannst du Vertrauen aufbauen. Druck ist dabei fehl am Platz: Wichtig ist, dass sich beide Seiten miteinander wohlfühlen.
Tauchen während der Kennenlernphase Probleme auf – zum Beispiel wenn deine Grenzen überschritten werden oder du gefühlstechnisch bereits einen Schritt weiter bist als dein Date – bist du nicht alleine. Freundinnen oder Freunde und Familienmitglieder haben vielleicht bereits Ähnliches erlebt und können dich mit Rat und Tat unterstützen.
Wenn du dich auf deine Selbstliebe konzentrierst, lernst du, besser mit Rückschlägen umzugehen.
Denke immer daran: Auch, wenn es nach der Kennenlernphase nicht zu einer Beziehung kommen sollte, ist sie eine wertvolle Erfahrung, die dich als Mensch wachsen lässt.
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