Er will keine Beziehung: Was es bedeutet und wie du richtig reagierst

von | Stand: 13. Apr 2024

Er will keine Beziehung, sendet dir aber die ganze Zeit gemischte Signale? Lies jetzt, woran du definitiv erkennst, ob sich jemand niemals an dich binden wird. Und wie du richtig darauf reagierst, wenn dich jemand „hinhält“.

30 Sekunden Zusammenfassung:

  • Die typischen Anzeichen wirken widersprüchlich: Er ist beispielsweise eifersüchtig, will dich aber nicht als feste Partnerin.
  • Kommuniziere zunächst offen deine Bedürfnisse und Wünsche – je nach Reaktion kannst du anschließend entscheiden, ob du den Kontakt abbrichst oder um ihn kämpfst.
  • Dass er sich die “Optionen offen halten” möchte sowie Bindungsangst sind häufige Gründe dafür, dass er keine Beziehung möchte.
  • Studien zeigen, dass sich Beziehungen nicht erzwingen lassen, das Timing und die Gefühle muss einfach stimmen.
  • Sei achtsam mit deinen Bedürfnissen und verliere dich niemals, um jemanden zu halten.

Warum scheint es gerade für Männer oftmals eine so große Überwindung zu sein, eine feste Bindung einzugehen? Oder handelt es sich hierbei lediglich um ein Klischee?

Wenn man sich durch verschiedene Ratgeber, Studien, Artikel, Foren und Blogeinträge liest, entsteht der Eindruck: Es gibt typische Anzeichen und Verhaltensmuster von beziehungsscheuen Männern, die Frau stutzig werden lassen.

Obgleich viele Frauen scheinbar ähnliche Erfahrungen mit Männern sammeln, die keine Partnerschaft möchten: Pauschale Antworten und Tipps sind schwierig, da jede Beziehungsdynamik zwischen zwei Menschen unterschiedlich ist.


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Es ist trotzdem extrem wichtig, typische Anzeichen und Gründe zu kennen, warum “Er” keine Beziehung will. Denn: Es hilft dir dabei, die Situation, in der du dich gerade befindest, richtig zu beurteilen – und die für dich beste Entscheidung zu treffen!

In diesem Beitrag geht es aber auch um die wichtige Frage, wann du loslassen solltest und warum es nichts bringt, jemanden von der eigenen Liebenswürdigkeit überzeugen zu wollen.

Diesen Fehler machen nämlich sehr viele Menschen, die sich “hinhalten lassen” – und sich damit selbst sabotieren und somit schaden.

Er will keine Beziehung – was tun?
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5 Typische Anzeichen: Er will keine Beziehung

„Er will keine Beziehung“: Ein Satz, den wohl viele bereits irgendwann mal in ihrem Leben von einer Freundin oder Bekannten gehört – oder sogar am eigenen Leib zu spüren bekommen haben.

Das heißt in der Praxis dann häufig: Er will keine Beziehung, kein emotionales Commitment. Aber eine Freundschaft plus, also mit gewissen Vorzügen.

Womöglich sagt er sogar, dass er keine Beziehung will, verhält sich aber anders – ein Widerspruch. Fakt ist, Menschen verhalten sich ständig widersprüchlich. Ein gutes Beispiel dafür sind On-Off-Beziehungen, die sich teilweise über Monate oder sogar Jahre hinziehen.

In diesem Kapitel erfährst du alles über typische Anzeichen dafür, dass er keine Beziehung will.

Er will nicht mein Freund sein, schreibt aber immer

Es ist verwirrend, wenn der Traummann zwar keine Beziehung will, sich aber dennoch ständig meldet. Vielleicht ist er sogar eifersüchtig und suggeriert damit, dass er sehr wohl Verlustängste hat. Er will nicht fest mit mir zusammen sein, aber Nähe. Er will dich nicht verlieren.

Unsicherheit macht sich breit. Wie soll man sich da fortan noch richtig verhalten? Kann man sich beruhigt auf das Interesse und häufige Melden einlassen und darin vielleicht auch etwas Verliebtsein lesen? Oder hat es keineswegs was mit romantischen Gefühlen zu tun und ist lediglich ein ermüdendes Nähe-Distanz-Spiel?

Wenn man bedenkt, dass er eigentlich keine Partnerschaft will und somit auch keine „Besitzansprüche“ stellen oder Exklusivrechte gelten machen könnte, wirkt das Verhalten paradox.

Schließlich hat er sich bewusst gegen eine feste Bindung entschieden, dennoch vermitteln seine ständigen Nachrichten ein anderes Bild.

Kommt dir dieses Verhalten bekannt vor? Diese Art von Verhalten ist ein typisches Anzeichen für mangelnden Bindungswillen. Wichtig ist, dass du dich selbst nicht darin verlierst, eine Beziehung zu erzwingen.

Eine natürliche tiefe Verbundenheit (für die du nicht kämpfen musst) ist neben gesunden Grenzen und offener Kommunikation nämlich das Wichtigste in einer Beziehung.

Wenn “er” nicht will, wird dein Versuch scheitern, eine Beziehung zu „erzwingen“. Und du wirst dich umso schlechter fühlen. Wie du richtig auf diese “Spielchen” reagierst, erfährst du weiter unten im letzten Kapitel.

Er will keine Beziehung _ Verliere dich nicht

Er will unsere Beziehung nicht öffentlich machen

Wenn es dann soweit ist und eine Beziehungsdynamik besteht, wie sie eigentlich kaum mehr von einer festen Beziehung zu unterscheiden ist, gibt es noch eine weitere Herausforderung: das “Outing”.

Gerade in Zeiten von Tinder, Lovoo, Bumble, Okcupid und Co. scheint der eigene Beziehungsstatus an Bedeutung gewonnen zu haben. Die Anzahl von Etiketten und Label sowie Beziehungskonzepten scheint unentwegt zu steigen.

Sei ehrlich zu dir und glaube deinem komischen Gefühl. Frage deinen Traummann, warum er die Beziehung nicht öffentlich machen möchte. Welche Angst verbirgt sich dahinter? 

Keiner von uns will gern versteckt werden. Es ist verständlich, dass dieses Verhalten bei dir großes Misstrauen erzeugt. Sollte es nicht eine große Freude sein, den Freunden und der Familie den ehemaligen Datingpartner als “neuen Freund” vorzustellen?

Mein Tipp: Frage direkt, was es mit der Angst („es öffentlich“ zu machen) auf sich hat. Im einfachsten Fall lauert hier nur ein verletzliches Ego, das auf die virtuellen Likes und Herzchen nicht verzichten will. Marktwert checken ist immer noch am einfachsten über Social Media.

Auf einmal ist Mann nicht mehr auf der Suche, oder Single, nein, er ist vergeben – jetzt auch offiziell. Auf dem Dating-Markt nicht weiter interessant. Alte Affären wissen ab jetzt ebenfalls Bescheid.

Im schlimmsten Fall möchte er die Beziehung nicht öffentlich machen, um sich die Freiheit zu bewahren, “ohne Konsequenzen” aus der “Beziehung” flüchten zu können.

Dies findest du nur in einem ehrlichen Gespräch heraus. Denk daran: Hier könnte eine große Enttäuschung für dich lauern. Eine Ent-täuschung ist aber auch immer das Ende einer Täuschung!

Er will keine Beziehung, aber Kontakt

Ein häufiges Phänomen: Der Mann will offenbar keine Beziehung, hält aber den Kontakt – und „fordert“ den Kontakt vielleicht sogar ein. In diesem Fall musst du zunächst einmal achtsam mit dir sein: Was sind deine Bedürfnisse?

Wenn du merkst, dass du unter der Situation des „Hinhaltens“ oder des ständigen Kontakts ohne feste Bindung leidest, solltest du lieber loslassen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich deine emotionale Bindung verstärkt, obwohl es keine Chance auf eine Beziehung gibt.

Du kannst in einem klärenden Gespräch herausfinden, welche Absichten er verfolgt und warum er zwar den Kontakt möchte, aber keine Beziehung. Du und deine Gefühle sowie Bedürfnisse stehen für dich an erster Stelle. Und der ständige Wechsel aus Nähe und Distanz kann für die eigene emotionale Gesundheit zur Herausforderung werden.

Lies weiter unten im Kapitel „Wie reagiere ich jetzt richtig?“, unter welchen Voraussetzungen du den Kontakt lieber abbrechen solltest.

Er will sich nicht festlegen

Alternative Konzepte wie offene Beziehungen, Freundschaft plus und intensive Affären bieten Alternativen für die Liebe. Es geht also eher um die Frage, welcher Beziehungstyp du bist. Und vor allem um dein Bedürfnis: Was erwartest du von deinem potenziellen Partner. Was macht eine gute Beziehung aus für dich?

Eine feste Partnerschaft impliziert neben Sex und Nähe eben auch emotionale Treue und vor allem: Vertrauen. Ein wenig ist man fortan eben auch für das emotionale Befinden, die Bedürfnisse sowie Empfindungen des Partners verantwortlich.

Schließlich ist man eine wichtige Bezugsperson für den anderen. Nicht zufällig stellen sich viele Menschen mittlerweile die Frage, ob sie überhaupt beziehungsfähig sind.

Dadurch kann auch etwas Leichtigkeit verloren gehen. Leichtigkeit, die man zu Beginn der Affäre oder in der Kennenlernphase gerade so gefeiert hat. In die man sich vielleicht sogar verliebt hat.

Lässt sich jemand, seine “Optionen offen”, ist das eine absolute Red Flag. Vorausgesetzt, du hättest mit dieser Person gerne eine Liebesbeziehung. Fakt ist: „Er weiß nicht, was ich will“ heißt in den allermeisten Fällen: „Er möchte keine Beziehung“.

Er ghosted dich

Wenn er nicht mehr schreibt, sich tagelang nicht zurückmeldet, sich zurückzieht und wie vom Erdboden verschluckt scheint, ist das ein absolutes Warnsignal. Ghosting ist eine sehr gemeine Art und Weise, um Menschen aus dem Leben zu verbannen. Es klingt sehr drastisch, aber: In 99 Prozent der Fälle ist es völlig sinnlos, einem „Ghoster“ hinterherzulaufen. Ziehe lieber einen Schlussstrich und fokussiere dich auf Neues.

Wenn dich das Thema „Ablehnung“ beschäftigt, höre auf jeden Fall meine Podcast-Folge dazu an und lies meinen Beitrag mit Ablehnung umgehen. So erhältst du schnelle Antworten – und eine neue Perspektive sowie praktische Tipps, wie du damit umgehen kannst.

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Warum will er keine Beziehung?

Ist es vielleicht das Label? Sträuben sich manche von uns, vor allem Männer, dagegen vergeben zu sein? Schwingen hier Erwartungen und Ansprüche mit, die Mann eventuell nicht bereit ist zu erfüllen oder die ihn vielleicht sogar einengen und gleich zu Beginn flüchten lassen?

Häufige Gründe, warum Männer keine Beziehung möchten:

  • Angst vor dem emotionalen Commitment. Nicht jeder ist bereit, die emotionale Verantwortung für eine andere Person zu übernehmen – da zu sein.
  • Er ist sich einfach nicht sicher bei dir. Er ist zwar eifersüchtig, aber eine echte Partnerschaft will er nicht? Widersprüchliches Verhalten ist wohl fester Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen. Wichtig ist, dass du für dich Klarheit findest, was du möchtest und wo deine Grenzen liegen.
  • Er ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. “Ich habe einfach nicht den Kopf dafür”. Sätze wie diese sind ein Hinweis darauf, dass er erstmal alleine mit sich klarkommen muss. Dies kann sich natürlich im Laufe der Zeit ändern, wetten solltest du darauf nicht.
  • Er hält sich seine Optionen offen. Grund ist oft die Furcht, etwas “Besseres” zu verpassen. Dieser Grund ist eine absolute Red Flag (Warnsignal) – vorausgesetzt, du bist an einer Beziehung, solltest du besser nicht deine Zeit verschwenden.
  • Es gibt auch narzisstische Männer (zum Glück eher die Ausnahme), die emotional manipulieren und dich in einer emotionalen Abhängigkeit halten – weil sie nicht anders können. Sie geben dir das Gefühl, nie sicher zu sein in der Beziehung. Eine Beziehung mit einem Narzissten kann schnell zum Albtraum werden.
  • Bindungsangst. Möglicherweise hat er Angst vor Enttäuschung, Versagen oder davor, verletzt zu werden. Hier ist es wichtig, langsam Vertrauen aufzubauen. So können beide Seiten vielleicht doch noch als feste Partner zueinander finden und ihre Bindungsangst überwinden.

Bindungsangst

Bindungsangst beschreibt das Phänomen, dass Menschen Angst vor einer tiefgehenden Beziehung haben. Dahinter verbirgt sich also wortwörtlich die Angst, sich an einen Menschen zu binden.

Typische Anzeichen sind der plötzliche Kontaktabbruch (Ghosting), scheinbare Emotionslosigkeit sowie eine chronische Unentschlossenheit.

Symptome für Bindungsangst_Infografik

Es gibt viele Ursachen für Bindungsangst:

  • Negative Erfahrungen in der Kindheit (gestörtes Verhältnis zu den Eltern)
  • Nicht verarbeitete Trennungsverletzungen aus vorherigen Beziehungen
  • Geringes Selbstvertrauen
  • Drang nach Unabhängigkeit
  • Aussicht auf etwas “Besseres“

Du interessierst dich für das Thema Bindungsangst? Hier findest du alle Antworten auf deine Fragen: Bindungsangst.

Wie reagiere ich jetzt richtig?

Wenn er keine Beziehung will, stehst du vor der Frage: Wie soll ich mich jetzt verhalten. Im Folgenden findest du wichtige Tipps, um die schwierige Situation zu meistern.

Frage dich, was du möchtest

Du musst für dich herausfinden, was du willst. Willst du wirklich eine Beziehung mit jemandem eingehen, der dich hinhält oder der sich unsicher ist?

Wenn ja, suche das offene Gespräch und teile deine Gefühle – und sei geduldig. Bedenke aber, dass du für dich an erster Stelle stehen solltest. Sei achtsam mit dir und passe auf, dass du dich nicht beim Versuch verlierst, jemanden zu „erobern“.

Die Wahrheit ist: Auf jemanden zu “warten”, der aus Angst eigentlich keine Beziehung will, kann richtig anstrengend sein. Frage dich, ob du diesen steinigen Weg gehen willst. Schließlich hast du keine Garantie dafür, dass er sich letztlich für eine Beziehung mit dir entscheiden wird.

Frage dich, ob du dieses Risiko eingehen willst und ob du die dafür nötige Kraft aufbringen kannst. Anschließend suchst du ein transparentes Gespräch. Übe keinen Druck aus, aber kommuniziere ehrlich, dass die Situation für dich schwer ist, wenn er sich nicht binden möchte.

Wenn ihr offen sprechen könnt, ist das ein gutes Zeichen. Du solltest das Gefühl haben, dass es Stück für Stück besser wird – in einigen Fällen dauert es viele Monate, bis die Bindungsangst nachlässt.

Verliere dich dabei aber nicht selbst. Beobachte aufmerksam, ob diese Schwebesituation deine emotionale Gesundheit gefährdet. Manchmal ist es besser, loszulassen, als vergeblich auf eine andere Person zu warten.

Geduldig sein

Gib der Person das Gefühl, dass du ihn so akzeptierst, wie er ist. Wenn er keine Beziehung eingehen will, weil er Angst hat, kannst du versuchen, ihm die Angst zu nehmen.

Sei geduldig, umsichtig und habe Verständnis – auch wenn es schwerfällt. Mit der Zeit wirst du merken, wie er “auftaut” und ihr euch auf emotionaler Ebene immer mehr verbindet. Manchmal braucht es einfach etwas mehr Zeit.

Die eigenen Bedürfnisse kommunizieren

Interessanterweise hilft es in den meisten Fällen, die eigenen Bedürfnisse und „Bedingungen“ (völlig deplatzierter Begriff im Kontext der Liebe) klar und offen zu kommunizieren. Zeit für Gespräche ist wichtig.

Wähle eine defensive statt anklagende Kommunikation. Vorwürfe helfen nicht weiter. Gleichzeitig musst du deine Bedürfnisse klar zum Ausdruck bringen.

Wenn Menschen die Mauern hochfahren, liegt es oft daran, dass sie Angst vor Verletzung oder ein eigenes Mangelgefühl haben (“Ich bin nicht gut genug”). Letztlich geht es darum, herauszufinden, ob sich die Bedürfnisse beider Seiten zusammenbringen lassen. In einem Ergebnis, das beide Parteien für sich wollen.

Niemand wird gerne warmgehalten oder ist ein Platzhalter für alles Bessere, was wohlmöglich noch kommen mag. Auch möchte niemand einfach nur die Beute sein, die (s)einen Jagdtrieb kurzzeitig befriedigt hat. Hinhaltetaktiken sind ermüdend und manipulativ.

Es ist sinnlos, das Gegenüber von eigenen Vorstellungen überzeugen zu wollen und in eine Beziehung zu drängen. Das funktioniert praktisch nie nachhaltig gut, ist dafür aber meistens mit viel Leid und Drama verbunden.

Stattdessen: Zusammen wachsen, statt zusammenwachsen. Selbstliebe praktizieren und Grenzen wahren. Dein Schwarm ist womöglich der Meinung, dass ihr nicht füreinander geschaffen seid. Das steigert weder seinen noch senkt es deinen Wert.

Er entscheidet sich für sich und seine Bedürfnisse. Manchmal heißt das beispielsweise, dass die Karriere oder unbeständiges Umherreisen und wenig Planbarkeit damit einhergehen. Nicht jeder möchte bereits über Familienplanung nachdenken und sich einen festen Ort für ein schönes gemeinsames Nest suchen.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 kommt es in Beziehungen auf das Timing an. Denn die Menschen haben ein unterschiedliches Empfinden dafür, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sich auf eine feste Beziehung einzulassen.

Akzeptanz ist das Stichwort. Wenn diese Vorstellungen, zumindest temporär, überein gehen und das Paar sich gleichermaßen liebt und respektiert (oder zumindest bereit ist zeitweise Kompromisse einzugehen), ergibt es es Sinn, an der “Beziehung” festzuhalten und darum zu kämpfen.

Dennoch sollte sich keiner von beiden in seinen Träumen und Vorstellungen langfristig übergangen fühlen. Kooperation statt Konkurrenz.

Sollte ich loslassen?

Es ist traurig, aber manchmal reichen die Gefühle einfach nicht aus. Eine oder einer von beiden bleibt vielleicht mit Liebeskummer und nicht erwiderten Gefühlen zurück.

Die gute Nachricht ist: Jeder kann loslassen lernen. Bedenke, dass dich Frust, Wut, Verbitterung und Missgunst nicht weiterbringen. Nach einer enttäuschten Liebe sind negative Gefühle völlig normal – und wichtig, um die Erfahrung zu verarbeiten.

Du solltest dich von diesen aber nicht übermannen lassen: Es hat einen triftigen Grund, dass keine Beziehung entstehen konnte. Man kann Liebe (zum Glück) nicht erzwingen. Daher ist es wichtig, diese negativen Gefühle zu akzeptieren und zuzulassen, aber dir selbst mit Mitgefühl und Liebe zu begegnen.

Frage dich: Möchtest du wirklich mit jemandem zusammen sein, der die Beziehung eigentlich gar nicht so richtig möchte? Der dich nur wählt, um dich nicht zu verletzen? Der mit dir zusammen ist, um seine Einsamkeit zu bekämpfen? Hast du in diesem Menschen wirklich deinen Soulmate gefunden?

Du fragst dich, ob du gehen oder bleiben solltest? Für beide Partner ist es kein schönes Gefühl, um Wertschätzung, Anerkennung und Zuneigung betteln zu müssen. 

Daher ist es manchmal nötig, loszulassen und sich zu trennen. Ich verspreche dir: Du wirst über eine Trennung hinwegkommen. Wenn eine Verbindung mehr Kraft raubt als spendet, ist das ein deutliches Warnzeichen. Eine Beziehung zu führen, bedeutet eben auch emotionale Zusammenarbeit. Das kann auf einige von uns erst einmal abschreckend oder beängstigend wirken.

Aber wie reagiere ich richtig, wenn er keine Beziehung (mehr) will? An dieser Stelle ist es wichtig innezuhalten, zu reflektieren, zu analysieren und letztlich das Gespräch zu suchen

Ängste können nur gemeinsam aufgelöst werden. Vielleicht sind die Erwartungen ein Hirngespinst und keineswegs die realen Ansprüche meines Partners an mich. Auch sollte er sich fragen, warum er so große Angst davor hat, emotionale Verantwortung auf sich zu nehmen.

Wenn keine Lösungen oder Kompromisse gefunden werden können und eine gleichberechtigte Verbindung daher nicht möglich scheint, ist es besser loszulassen.

Wie kann ich testen, ob er eine Beziehung will?

Der beste Test: Nimm das Verhalten und die Bedürfnisse des Gegenüber ernst. Beobachtest du die typischen Anzeichen, die ich im Kapitel weiter oben genau beschrieben habe? Sei jetzt ehrlich zu dir selbst: In den allermeisten Fällen wissen wir eigentlich ganz genau, was “Sache ist”.

Missverständnisse und Unausgesprochenes führen zu Unmut und Misstrauen auf mindestens einer und damit am Ende auf beiden Seiten. Kommuniziere deine Bedürfnisse so, dass du dich nicht selbst verlierst.

Viele fragen sich: “Wie lange sollte ich warten, wenn ich das Gefühl habe, “hingehalten” zu werden? So lange, wie du es mit dir selbst vereinbaren kannst – und du keinen emotionalen Schaden nimmst. Selbstliebe lernen beziehungsweise Selbstliebe praktizieren ist in dieser Situation ein wichtiges Werkzeug für dich. Setze Grenzen, wenn nötig. Wenn es sich nicht richtig anfühlt, solltest du lernen, „nein“ zu sagen.

Wenn der Datingpartner anfängt, mit deinen Gefühlen zu spielen und dies dich emotional belastet, solltest du die Notbremse ziehen. Sei achtsam, sodass du potenziell toxische Beziehungen frühzeitig erkennst.

Fordert der Traummann für sich etwas ein, was er nicht bereit ist zu geben? Reagiert er beispielsweise eifersüchtig, wenn du andere Männer triffst und daraufhin ablehnend, ohne selbst auf das Recht zu verzichten, andere Frauen zu daten – und mit ihnen zu schlafen? Das wäre lediglich unfair und selbstgerecht.

Fazit

Eine gemeinsame Zukunft zu planen, ist eine große Sache. Nicht jedem fällt Commitment leicht. Einige haben einfach Angst, ihre Partnerin zu enttäuschen oder Erwartungen nicht erfüllen zu können. Andere wollen sich auch einfach ihre Optionen offen halten.

Manchmal manifestiert sich der Glaube an eine gemeinsame Zukunft erst nach Wochen oder Monaten. Gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen schweißen schließlich zusammen und eine Verbindung entsteht, wächst, wird enger.

Die goldene Regel lautet: Kommuniziere ehrlich deine Bedürfnisse und Vorstellungen.

Wenn sich dein Partner sich zunächst nicht “committen” will, musst du für dich entscheiden, wie viel Zeit du ihm gibst. Du bist selbst verantwortlich dafür, Grenzen zu setzen und deine emotionalen Ressourcen zu schützen.

Du kannst niemanden überreden, dich zu lieben. Manchmal ist es eben besser, loszulassen und weiterzuziehen – und das Leben ohne Beziehung besser.

Bindungsschwäche, -angst oder -störungen sind nicht so verbreitet wie wir manchmal denken. Dennoch ist es wichtig, toxische Beziehungen (und Liaisons) zu erkennen und sich vor diesen zu schützen.

Verständnis ist wichtig, Grenzen setzen aber auch. Es sollte ihm am Ende ja auch daran gelegen sein, dass es seiner Partnerin gut geht und sie sich sicher und geborgen fühlt, sich fallen lassen kann.

Sei dir bewusst, wie viel du bereit bist zu geben und wie lange du bereit bist zu warten.

Häufig gestellte Fragen

Wie reagiere ich richtig, wenn er keine Beziehung will?

Du kannst die Beziehung nicht erzwingen. Suche das offene Gespräch, schildere deine Wünsche und Bedürfnisse. Je nach Reaktion, kannst du anschließend entscheiden, ob du besser den Kontakt abbrichst oder um ihn kämpfst.

Warum will er keine Beziehung?

Typische Gründe: 1) Er will sich die Optionen offen halten – absolutes Warnsignal! 2) Er hat Bindungsangst. 3) Er ist überfordert und zu beschäftigt mit sich selbst. Die Lösung lautet immer: Ehrliche Kommunikation!

Wird er jemals eine Beziehung mit mir wollen?

Weißt du was? Oft wissen u0022Bindungsunwilligeu0022 das selbst nicht so genau. Sprich das Thema ehrlich an. Wichtig ist, dass du auf dich achtest und keinen emotionalen Schaden nimmst, weil du dich hinhalten lässt. Im Beitrag erfährst du, wann Kontaktabbruch am besten ist.

Über den Autor

Über den Autor

Chris Bloom ist Systemischer Therapeut, Autor, Podcaster und Speaker. Nach einem Studium der Gesundheits­ökonomie (M.Sc.) arbeitete Chris im Gesundheits­bereich. Seit 2017 ist Chris als Coach tätig und hat sich auf die Themen Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis spezialisiert.

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Chris Bloom

Ich bin Chris Bloom – Systemischer Therapeut, Gesundheitsökonom (M. Sc.), Autor, Podcaster, Speaker und Coach. Unsere Gedanken und die richtige innere Haltung empowern uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu kreieren. Das Fundament hierfür bilden die drei Säulen: Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis. Diese sind für uns individuell erlernbar – wie das Einmaleins in der Schule. Ich helfe dir dabei, dieses Fundament zu schaffen – damit du das Leben leben kannst, das du dir wünscht. Infos zu meiner Vita und Vision: Wer ist Chris Bloom?

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