Ewiger Single: Warum bin ich alleine? 6 Tipps für Dauer-Singles

von | Stand: 8. Mrz 2024

Du bist ewiger Single und willst endlich nicht mehr alleine sein? In diesem Beitrag erfährst du, welche Fragen du dir jetzt stellen solltest und was du gegen dein Single-Dasein tun kannst.

30-Sekunden-Zusammenfassung

  • Ewiger Single ist, wer über einen längeren Zeitraum hinweg keine feste Beziehung hatte.
  • Während manche Menschen gerne Single sind, hadern andere mit der Situation.
  • Hinter dem ewigen Single-Dasein stecken oftmals Bindungsängste, Verlustangst oder Verletzungen aus der Vergangenheit.
  • Durch mangelnde Selbstliebe, Initiative oder negative Glaubenssätze stehen sich viele ewige Singles selbst im Weg.
  • Um der Partnersuche eine neue Chance zu geben, lohnt es sich, innezuhalten und die Situation ausgiebig zu reflektieren.
  • Ewige Singles sollten sich zum Beispiel fragen, ob sie noch an Ex-Partner:innen hängen, beziehungsfähig sind oder unrealistische Erwartungen stellen.
  • Um zu einer erfüllten Partnerschaft zu finden, helfen realistische Erwartungen, positive Glaubenssätze und Eigeninitiative.

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Was bedeutet „ewiger Single”?

Als „ewiger Single” gilt, wer schon lange keine feste Beziehung hatte. Womöglich bist du schon seit einigen Jahren ohne Partnerschaft – oder hattest noch nie eine. Männer und Frauen können gleichermaßen davon “betroffen” sein.

Dafür, wie lange man schon alleine sein muss, um als ewiger Single zu gelten, gibt es keine allgemein gültige Formel. Vielmehr kommt es es auf dein persönliches Empfinden an: Für manche Menschen fühlen sich schon einige Monate ohne Partner:in wie eine Ewigkeit an, andere machen sich erst nach ein paar Jahren Gedanken.

Man unterscheidet zwei Arten des ewigen Singles:

  • Der zufriedene Single
  • Der unfreiwillige Dauersingle

Wer gerne ewiger Single ist, genießt seine Freiheit und ist glücklich damit, keine langfristige Verantwortung übernehmen zu müssen. Selbstverwirklichung, Karriere oder Hobbys stehen bei ihm an erster Stelle – eine feste Partnerschaft hat zumindest aktuell keine hohe Priorität.

Der unfreiwillige Dauersingle hingegen sehnt sich zwar nach einer Beziehung, findet aber einfach nicht den richtigen Partner oder die richtige Partnerin. Mit dieser Situation gehen oftmals folgende Gefühle einher:

  • Ohnmacht
  • Enttäuschung
  • Angst
  • Trauer
  • Hoffnungslosigkeit

Studien zufolge kann lange Einsamkeit nicht nur psychische, sondern auch physische Auswirkungen haben – zum Beispiel eine verschlechterte Schlafqualität, erhöhte Morbidität oder erhöhte Mortalität. Es geht hierbei um die subjektiv empfundene Einsamkeit – nicht jeder Dauersingle fühlt sich auch einsam.

Psychologische Studien zeigen beispielsweise, dass viele Singles ihr Leben genießen und zum Teil sogar mehr persönliches Wachstum und Entwicklung verzeichnen als beispielsweise Verheiratete.

Die einfache Rechnung “ewiger Single = unglücklich” geht also nicht auf. Es geht vielmehr darum, was sich hinter dem Singledasein verbirgt – Einsamkeit oder Freiheit? Die unglücklichen ewigen Singles sind oftmals jene Menschen, die ihren Wert darüber definieren, ob sie sich in einer Beziehung befinden.

Warum sind Menschen ewiger Single?

Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass manche Menschen ewig Single sind. Vielleicht fühlst du dich als Dauersingle einfach wohl, weil es in deinem Naturell liegt und du auch alleine glücklich bist.

Womöglich stecken aber auch negative Beziehungserfahrungen oder Probleme bei der Partnersuche dahinter.

Typische Gründe für das lange Single-Dasein sind zum Beispiel: 

Was sagt die Psychologie?

In der Psychologie wird ein langes Single-Dasein unter anderem auf die Kindheit zurückgeführt: Wir alle sammeln in unseren frühen Jahren Erfahrungen, die uns unser ganzes Leben lang prägen.

Manche dieser Erfahrungen sind negativer Natur: Zum Beispiel haben sich die Eltern häufig gestritten oder getrennt. Da ein Kind die Eltern – bewusst oder unbewusst – als Vorbild wahrnimmt, verinnerlicht es oftmals auch vorgelebte Beziehungsmuster und Verhaltensweisen.

Diese können im Erwachsenenalter dazu führen, dass bestimmte Verhaltensmuster wiederholt werden und einer langfristigen Partnerschaft im Wege stehen.

Ebenso wie Kindheitserinnerungen können auch vergangene Beziehungserfahrungen künftige Partnerschaften beeinflussen – zum Beispiel wenn Vertrauensprobleme oder ein verzerrtes Selbstbild ausgelöst wurden.

Ewiger Single? Diese 10 Fragen solltest du dir stellen

Viele Langzeitsingles sind unglücklich mit der Situation und klammern sich an den Gedanken, so schnell wie möglich jemanden finden zu müssen, um glücklich werden zu können.

Wenn du schon ewig Single bist, fragst du dich womöglich, ob die Phase des Alleinseins für immer anhalten wird und ob es deine Schuld ist, dass du niemanden findest. 

Geht das lange Single-Dasein mit Leidensdruck einher, kann es sich lohnen, einen Moment innezuhalten und die Situation ausgiebig zu reflektieren. Statt immer neue Dates zu planen und potentielle Partner:innen durch eigene Baustellen zu verschrecken, solltest du dir folgende 10 Fragen stellen:

  • Hängst du noch an deinem Ex-Partner?
  • Bist du beziehungsfähig
  • Bist du als Single glücklicher?
  • Fühlst du dich einsam?
  • Bist du eine Person, mit der andere gerne zusammen sind?
  • Hast du den perfekten Partner oder die perfekte Partnerin bereits vor Augen?
  • Liebst du dich selbst?
  • Kannst du mit Ablehnung umgehen?
  • Hast du vergessen, wie Flirten geht?
  • Überstürzt du die Dinge?

Hängst du noch an deinem Ex-Partner?

Oftmals unterschätzen wir, wie sehr uns vergangene Beziehungen prägen und uns noch Jahre später beeinflussen.

Viele Menschen, die ewig Single sind, mussten in vergangenen Beziehungen schlechte Erfahrungen machen – zum Beispiel Vertrauensbrüche, Betrug oder Manipulation.

Erfahrungen wie diese können dazu führen, dass es bei neuen Bekanntschaften schwer fällt, eine tiefe Bindung und Vertrauen aufzubauen.

Außerdem neigen viele Menschen dazu, ihre Ex-Partner:innen trotz negativer Erfahrungen auf ein Podest zu stellen und – bewusst oder unbewusst – die positiven Erinnerungen und Gefühle zu glorifizieren. Die Ex-Partner:innen werden zur Ideal-Vorstellung, an dem potentielle, neue Partner:innen gemessen werden. 

Hängst du noch zu sehr an deinem Ex-Partner, verschließt du dich möglicherweise vor neuem Liebesglück.

Bist du beziehungsfähig?

Die Bezeichnung „Generation beziehungsunfähig” kommt nicht von ungefähr: Flüchtige Begegnungen, schneller Spaß und unverbindliche Affären scheinen heutzutage der Normalfall zu sein.

Womöglich hast du in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass es zwar potentielle Partner:innen gegeben hätte, du aber vor dem nächsten Schritt zurückgeschreckt bist – und daher keine feste Beziehung daraus wurde.

Dahinter können zum Beispiel Bindungs- und Verlustängste – also Selbstschutzmechanismen stecken. Ein typisches Symptom von Bindungsangst: Betroffene ziehen die Reißleine, bevor die Beziehung zu intim und verbindlich wird, um die eigenen Gefühle zu schützen – schließlich könnten sie ja enttäuscht werden.

Ewige Singles haben oft das Gefühl, völlig umsonst auf den oder die richtigen Partner:in zu hoffen. “Bin ich aktuell vielleicht gar nicht beziehungsfähig?” Hier möchte ich dich beruhigen: Kein Mensch ist wirklich beziehungsUNfähig. Man kann es erlernen – und übrigens auch wieder verlernen.

Mehr dazu erfährst du in meinem Beitrag „Bin ich beziehungsfähig oder -unfähig?“ (inklusive Selbsttest).

Bist du als Single glücklicher?

Egal ob in Serien, Filmen oder Büchern: Liebe und Partnerschaft werden als absolut erstrebenswert dargestellt. Es scheint, als würde eine feste Beziehung unbedingt zu einem erfüllten Leben dazugehören – und als könne man auch als ewiger Single nicht zufrieden sein.

Höre dir zu diesem Thema gerne meine Podcast-Folge an:

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Glücklicherweise leben wir in einer Zeit, in der sich alternative Lebensmodelle immer mehr durchsetzen. Zunehmend mehr Menschen finden ihr Glück in der Freiheit: Sie haben nicht länger das Gefühl einen anderen Menschen an ihrer Seite zu brauchen, um glücklich zu sein.

Die allerwichtigste Beziehung ist die Beziehung, die du mit dir selbst hast. Das mag vielleicht abgedroschen klingen, die Wahrheit ist aber: Deine Beziehungen im Außen sind ein Spiegel dessen, wie du zu dir selbst stehst und ob du dich selbst gefunden hast.

Viele Menschen – insbesondere ewige Singles – machen sich und ihr Glück abhängig von der Beziehung zu einem anderen Menschen. Dahinter verbirgt sich häufig der Glaubenssatz: “Ich bin nur wirklich wertvoll, wenn ich in einer Beziehung bin”.

Das bedeutet für dich: Stelle dir selbst die Frage, ob du gerade wirklich eine Beziehung brauchst, oder ob du im Grunde auch als Single glücklich bist. Was willst du wirklich im Leben?

Kommst du zu dem Schluss, dass du in deinem aktuellen Lebensabschnitt eigentlich gar nicht in einer Beziehung sein willst – beispielsweise weil du deine Karriere priorisierst oder momentan keine Verantwortung übernehmen willst – hat niemand das Recht, deine Entscheidung zu kritisieren.

Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag: Leben ohne Beziehung und Partner besser?

Fühlst du dich einsam?

Fast jeder Mensch fühlt sich an irgendeinem Punkt im Leben einmal einsam – nicht nur ewige Singles. Darunter versteht man einen Mix aus verschiedenen Gefühlen wie innere Leere, Angst oder Rastlosigkeit.

Einsamkeit kann wehtun. Betroffene versuchen manchmal, die innere Leere mit einer Beziehung zu kompensieren. Dabei besteht allerdings die Gefahr, mit dem „Erstbesten” anzubandeln, der auf lange Sicht nicht zu einem passt.

Chronische Unzufriedenheit, künftige Enttäuschungen und wiederholte Phasen der Einsamkeit sind dann vorprogrammiert.

Mehr zum Thema Einsamkeit und wirksame Tipps findest du in meinem Beitrag Was tun gegen Einsamkeit?

Wärst du gerne mit dir zusammen?

Frage dich einmal: Wärst du gerne mit der Person zusammen, die du heute bist?

Ungewollt ewiger Single zu sein, kann extrem frustrierend sein. Womöglich hast du dir schon einmal eine der folgenden Fragen gestellt: 

  • „Ich gebe mir so viel Mühe, warum finde ich niemanden, der mich mag?”
  • „Was ist falsch mit mir?”
  • „Warum liebt mich niemand?”

Anstatt deinen Selbstwert zu hinterfragen, solltest du dir die Frage stellen, wie du mit anderen umgehst und auf andere wirkst. Vielleicht hast du dir sogar Verhaltensweisen angeeignet, die es anderen schwer macht, dich zu mögen?

Bevor sich jemand in dich verlieben kann, muss er oder sie eine Grundsympathie entwickeln. 

Frage dich deshalb:

  • Würdest du selbst gerne Zeit mit dir verbringen? Warum?
  • Strahlst du positive Energie oder Negativität aus?
  • Fällt es dir schwer, dich mit anderen anzufreunden?

Indem du versuchst, dich durch die Augen anderer zu sehen, fallen dir vielleicht konkrete Punkte auf, an denen du in Zukunft arbeiten kannst.

Wichtig: Es geht nicht darum, dir die Schuld für dein ewiges Single-Dasein zu geben. Der Perspektivwechsel hilft dir jedoch dabei, den Fokus auf dich zu richten. Je besser du dich selbst kennst, desto näher kommst du der Antwort auf die Frage: Wer passt zu mir?

Hast du den perfekten Partner bereits vor Augen?

Wenn du darüber nachdenkst, mit welcher Person du den Rest deines Lebens verbringen willst: Wen hast du vor Augen? Wie sollte die Person aussehen? Welche Eigenschaften oder Charakterzüge sollte er oder sie haben?

Je detaillierter du diese Fragen beantworten kannst, desto wahrscheinlicher könnten diese Traumvorstellungen die Partnersuche sabotieren.

Es ist nicht verkehrt, konkrete Vorstellungen und Anforderungen an einen potentiellen Partner zu haben. Jedoch gehören Kompromisse – wie überall im Leben – auch zum Dating dazu.

Kaum jemand wird deinen Wunschvorstellungen zu 100 Prozent entsprechen können. Sortierst du potentielle Partner deshalb schon zu Beginn der Kennenlernphase aus, verpasst du möglicherweise Menschen, die du mit der Zeit hättest lieben lernen können.

Ewige Singles behaupten manchmal von sich, “einfach zu wählerisch zu sein”. Nicht selten verbirgt sich hinter diesem Verhaltensmuster ein Selbstschutz:

Wenn ich niemanden an mich heran lasse,

  • werde ich nicht verletzt,
  • sieht keiner meine eigenen Schwächen.

Weder du noch dein Soulmate sind perfekt – aber vielleicht seid ihr perfekt füreinander.

Liebst du dich selbst?

Wer mit sich und seinem Leben im Reinen ist, strahlt das aus und wirkt auf andere anziehender. Wenn du dich selbst liebst, erhöhst du die Chance, dass auch andere Menschen dich lieben.

Um deine Selbstliebe zu überprüfen, stelle dir folgende Fragen:

  • Liebst du die Person, die du morgens im Spiegel siehst? 
  • Bist du mit dir selbst zufrieden?
  • Gehst du wohlwollend mit dir um?

Bedenke dabei: Natürlich hat jeder von uns einmal einen schlechten Tag, an dem er sich nicht ausstehen kann und überall nur Makel sieht.

Überschattet ein negatives Selbstverständnis aber einen Großteil deiner Zeit, strahlst du womöglich Negativität und Unzufriedenheit aus. Ewige Singles begehen manchmal den Fehler und leiten aus ihrem Alleinsein ab, dass sie nicht liebenswert seien.

Es entsteht ein Teufelskreis aus mangelnder Selbstliebe und fehlender Liebe im Außen.

Kannst du mit Ablehnung umgehen?

Ablehnung ist beim Dating omnipräsent: Das nächste Date könnte in die Hose gehen, jemand könnte dich schlecht behandeln – oder toxische Verhaltensweisen wie Ghosting oder Zombieing an den Tag legen.

Als ewiger Single solltest du dich fragen, ob du überhaupt damit umgehen kannst, abgelehnt und womöglich sogar verletzt werden zu können? Schwingt diese Angst beim Kennenlernen mit, kann sie dich daran hindern, dich unbeschwert zu öffnen. 

Mehr dazu erfährst du in meinem Beitrag Mit Ablehnung umgehen.

Hast du vergessen, wie Flirten geht?

Wer flirtet, zeigt seinem Gegenüber, dass romantisches Interesse besteht. Für erfolgreiches Flirting sind zum Beispiel Humor, Schlagfertigkeit oder Komplimente ausschlaggebend.

Außerdem gehört – wie so oft im Leben – eine Prise Glück dazu, die andere Person zur richtigen Zeit und auf dem richtigen Fuß zu erwischen.

Wenn du schon ewig Single bist: Hast du vergessen, wie man richtig flirtet? Hast du das Gefühl, immer das Falsche zu sagen oder bringst du womöglich gar nicht erst den Mut auf, jemanden anzusprechen?

Dann hilft es, Flirten wie eine Fremdsprache zu betrachten: Wenn man sie einige Zeit lang nicht spricht, rosten die Sprachkenntnisse ein. Um die Vorkenntnisse zu reaktivieren, bedarf es etwas Übung – und Mut.

Überstürzt du die Dinge?

Aus der Einsamkeit heraus neigen einige Menschen dazu, die Dinge zu überstürzen und sich zu schnell auf jemanden einzulassen. Das gute Gefühl, „irgendjemanden zu haben” wird mit Verliebtheit verwechselt.

Vielleicht hast du dich selbst schon einmal dabei erwischt, nach einem netten ersten Kennenlernen sofort Nägel mit Köpfen machen und eine Beziehung eingehen zu wollen. 

Willst du zu schnell zu viel, schreckst du andere damit womöglich ab – sie fühlen sich zu einer schnellen Entscheidung genötigt, obwohl sie sich selbst erst noch über ihre Gefühle klar werden müssen. Im schlimmsten Fall treten sie die Flucht an und beenden die Kennenlernphase.

Was tun als ewiger Single? 6 Tipps

Ewiger Single zu sein, obwohl du dich nach einer Partnerschaft sehnst, kann dich und dein Leben belasten.

Mache dir aber bewusst: Du bist der Situation nicht hilflos ausgeliefert, sondern kannst sie als Chance begreifen, Zeit mit dir selbst zu verbringen und dich weiterzuentwickeln. Du hast alle Zeit der Welt – irgendwo wartet der oder die passende Partner:in auf dich.

Damit du deinem Glück etwas auf die Sprünge helfen kannst, möchte ich dir 6 wertvolle Tipps mit auf den Weg geben:

Setze dich nicht unter Druck

Auch wenn du schon ewig Single bist, solltest du dich bei der Partnersuche nicht unter Druck setzen.

Auch wenn die Gesellschaft das ewige Singledasein als „seltsam” oder „verschroben” abtut, hat niemand das Recht, über dich und deinen Lebensweg zu urteilen.

Um deinen Frieden mit der Situation zu machen und zu mehr innerer Ruhe zu finden, hetze dich nicht. Stürzt du dich zu schnell in neue Bekanntschaften, kann das auf dein Gegenüber abschreckend wirken – neue Verletzungen liegen nahe und du könntest jeglichen Antrieb bei der Partnersuche verlieren.

Besinne dich stattdessen auf die angenehmen Aspekte deines Single-Lebens – zum Beispiel Flexibilität oder Ruhe nach einem anstrengenden Tag.

Realistische Erwartungen stellen

Einige Singles verfolgen beim Dating eine sehr rationale Herangehensweise: Sie haben klar definierte Anforderungen an ihren potentiellen Partner. Diese sollte er oder sie auf jeden Fall erfüllen – ansonsten wird die Kennenlernphase früh wieder abgebrochen. 

Bei eklatanten Unstimmigkeiten – zum Beispiel einem fehlenden Kinderwunsch oder einem anstehenden Umzug – mag es ein logischer Schritt sein, das Kennenlernen abzubrechen und nach einem Gegenüber zu suchen, der diese Punkte erfüllt. Schließlich solltet ihr ähnliche Ziele im Leben verfolgen.

Bei kleineren Abweichungen vom Schema F stehst du aber womöglich deinem Glück selbst im Weg: Wenn selbst kleinste Unstimmigkeiten dazu führen, dass du den potentiellen Beziehungspartner emotional wegstößt – auch wenn ansonsten alles perfekt gepasst hätte – sabotierst du dich womöglich selbst.

Zu jeder gesunden Beziehung gehören Kompromisse. Dein:e Partner:in ist nicht dazu da, es dir zu 100 Prozent recht zu machen. Im Gegenteil solltet ihr euch gegenseitig ergänzen und miteinander wachsen.

Verhaltensmuster und Beziehungstyp (er)kennen

Um als ewiger Single den richtigen Partner oder die richtige Partnerin zu finden und die Weichen für eine künftige Beziehung zu stellen, lohnt es sich, schädliche Verhaltensmuster zu erkennen und sich mit dem eigenen Bindungstyp vertraut zu machen.

Dich mit diesen Themen zu beschäftigen, hilft dir, an dir selbst zu arbeiten und dich weiterzuentwickeln, anstatt „still zu leiden”.

Beziehungstypen

Indem du herausfindest welcher Beziehungstyp du bist, kannst du besser einschätzen, welche Art von Liebe du benötigst und worauf du bei der Partnerwahl unbedingt achten solltest.

Man unterscheidet folgende Bindungstypen:

  • Sicher
  • Unsicher-vermeidend
  • Unsicher-ambivalent
  • (Desorganisiert)

Deinen Bindungstyp kannst du nicht ändern – du kannst aber destruktive Verhaltensmuster reflektieren und ungesunde Tendenzen bekämpfen.

Selbstliebe lernen

Als ewiger Single verliert man irgendwann den Glauben an sich selbst. Es fällt schwer, an den eigenen Wert zu glauben, wenn Kennenlernphasen ins Leere laufen und niemand an einer ernsthaften Partnerschaft interessiert zu sein scheint.

Indem du dich bewusst auf deine Selbstliebe fokussierst, kannst du dich von negativen Gedankenspiralen wie „Ich bin es nicht wert, dass mich jemand liebt” lösen und zu mehr Zufriedenheit gelangen. 

Selbstliebe und Selbstwirksamkeit schaffen die Grundlage, dich voll und ganz auf andere Menschen einzulassen und Liebe schenken zu können. Automatisch wirkst du authentischer und mehr wie du selbst.

Mehr zu Selbstliebe erfährst du in meinem Beitrag Selbstliebe lernen.

Glaubenssätze auflösen

Um das Leben als ewiger Single hinter dir zu lassen, kann es helfen, Glaubenssätze zu hinterfragen und aufzulösen.

Ein Glaubenssatz ist eine tief in uns verankerte Annahme über uns selbst oder das Leben. Glaubenssätze entstehen oftmals bereits in der Kindheit und begleiten uns über Jahre hinweg.

Positive und negative Glaubenssätze

Zentrale Themen in Glaubenssätzen sind zum Beispiel:

Bestehen die Glaubenssätze überwiegend aus negativen Gedanken – zum Beispiel „Ich bin nicht liebenswert” oder “Ich werde auf ewig Single bleiben” – können sie bei der Partnersuche zur Selbstsabotage führen. Dann stehen sie dem Liebesglück im Weg.

Um negative Glaubenssätze aufzulösen, musst du sie zunächst erkennen und hinterfragen.

Mehr dazu erfährst du in meinem Beitrag Glaubenssätze auflösen.

Offen bleiben

Viele ewige Singles verlieren nach einigen Rückschlägen die Hoffnung und den Mut, eine Beziehung zu finden. Weitere Anstrengungen werden gescheut. „Ich lasse mich finden” wird zur Devise.

Deinem Liebesglück kannst du zum Beispiel so auf die Sprünge helfen:

  • Du gehst offen auf neue Menschen zu
  • Du lernst, dir selbst genug zu sein
  • Du weißt, dass du auch als Single wertvoll bist
  • Du konzentrierst dich auf dein persönliches Wachstum
  • Du schreibst oder sprichst Leute proaktiv an

Es mag dir wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen vorkommen, aber umso öfter du über deinen Schatten springst, desto höher ist die Chance, der richtigen Person zu begegnen.

Ewiger Single im höheren Alter

Womöglich hast du das Gefühl, dass mit jedem Lebensjahr die Chancen auf eine glückliche Beziehung sinken – gleichzeitig steigt die Angst, alleine zu bleiben.

Diese Angst kommt nicht von ungefähr: Mit zunehmendem Alter tickt die innere Uhr immer lauter. Etwa ab dem 40. Lebensjahr sinkt die Wahrscheinlichkeit, Lebensziele wie einen Kinderwunsch noch verwirklichen zu können.

Besonders im höheren Alter – wenn die Rente naht oder der Partner bereits verstorben ist – leiden viele alleinstehende Menschen unter Einsamkeit

Im höheren Alter schränken verschiedenste Faktoren die Suche nach einem Partner oder einer Partnerin weiter ein:

  • Gestiegene Ansprüche
  • Einschneidende Erlebnisse wie Trennung oder Scheidung
  • Verwitwung
  • Eingeschränkte Mobilität
  • Krankheit
  • Weniger Affinität für digitale Medien zur Partnersuche

Betroffene sollten sich bewusst machen, dass es für den richtigen Partner oder die richtige Partnerin und einen zweiten Frühling nie zu spät ist. 

Hobbies, Mitgliedschaften in Vereinen oder Ehrenämter können dabei helfen, im Alter aktiv zu bleiben und mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten.

Fazit

Es gibt zwei Arten des ewigen Singles:

  • Den, der mit der Situation zufrieden ist und aktuell keinen Partner oder keine Partnerin möchte.
  • Den, der von Einsamkeit geplagt wird und sich nichts sehnlicher wünscht als eine Beziehung.

Dafür, dass jemand unfreiwillig Single ist, können zum Beispiel Bindungsängste, Verletzungen aus der Vergangenheit oder mangelndes Selbstwertgefühl verantwortlich sein. 

Viele Singles haben außerdem unrealistische Erwartungen an potentielle Partner:innen, überstürzen die Dinge oder hängen noch zu sehr an ihrem Ex-Partner oder ihrer Ex-Partnerin. Indem du dich und deine Dating-Erfahrungen reflektierst, kannst du gezielt an dir arbeiten. 

Versuche, dich selbst mit den Augen anderer zu betrachten – mit objektivem Blick erkennst du womöglich selbst, woran es haken könnte. Vielleicht können auch Freund:innen oder Familienmitglieder Beobachtungen mit dir teilen.

Damit du als ewiger Single deinem Glück nicht selbst im Weg stehst, helfen dir realistische Erwartungen, positive Glaubenssätze und Selbstliebe. Wer mit sich selbst im Reinen ist, geht automatisch positiver durch die Welt und strahlt Positivität aus. Dies wirkt auf potentielle Partner:innen anziehender.

Um dir Druck zu nehmen, mache dir bewusst, dass nichts falsch mit dir ist – jeder hat sein eigenes Tempo und auch auf dich wartet irgendwo dein Soulmate. Wichtig ist nur eines: Verliere dich nicht selbst, um anderen nah zu sein.

Über den Autor

Über den Autor

Chris Bloom ist Systemischer Therapeut, Autor, Podcaster und Speaker. Nach einem Studium der Gesundheits­ökonomie (M.Sc.) arbeitete Chris im Gesundheits­bereich. Seit 2017 ist Chris als Coach tätig und hat sich auf die Themen Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis spezialisiert.

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Chris Bloom

Ich bin Chris Bloom – Systemischer Therapeut, Gesundheitsökonom (M. Sc.), Autor, Podcaster, Speaker und Coach. Unsere Gedanken und die richtige innere Haltung empowern uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu kreieren. Das Fundament hierfür bilden die drei Säulen: Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis. Diese sind für uns individuell erlernbar – wie das Einmaleins in der Schule. Ich helfe dir dabei, dieses Fundament zu schaffen – damit du das Leben leben kannst, das du dir wünscht. Infos zu meiner Vita und Vision: Wer ist Chris Bloom?

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