Wie vergesse ich ihn oder sie? Ex aus dem Kopf bekommen mit 10 Tipps

von | Stand: 8. Mrz 2024

Du fragst dich, wie du ihn oder sie vergessen kannst? In diesem Beitrag erfährst du, warum Vergessen nicht die beste Lösung ist und mit welchen Strategien du über die Person hinwegkommen kannst.

30-Sekunden-Zusammenfassung

  • Der Wunsch, ihn oder sie zu vergessen, kann sowohl in romantischen als auch in platonischen Beziehungen auftauchen.
  • Das Vergessen erscheint oftmals als einziger Ausweg aus dem Gefühlschaos.
  • Anstatt zu vergessen, können Betroffene die Situation als Chance begreifen, mehr über sich zu lernen.
  • Selbstliebe hilft dabei, ihn oder sie zu vergessen bzw. eine gesunde Distanz aufzubauen und die gemeinsame Zeit gesund zu verarbeiten.
  • Affirmationen und Journaling können zu einem positiveren Mindset verhelfen.
  • Indem Betroffene Abhängigkeiten überwinden und Vergebung üben, können sie sich von emotionalem Ballast befreien.

Höre gerne die Podcast-Folge zu diesem Beitrag:

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Warum du ihn oder sie NICHT vergessen solltest

Auch wenn es verlockend scheint, jemanden – vor allem die schlechten Erinnerungen – ganz und gar zu vergessen, sollte das nicht dein Ziel sein.

Versuche stattdessen, die Situation als Chance zu begreifen – auch wenn dieser Gedanke in deiner Situation schwer zuzulassen ist. Psychologische Untersuchungen zeigen: Trennungen bieten – auch wenn sie zunächst sehr schmerzhaft sind – sehr großes Potential für persönliches Wachstum.

Mache dir bewusst, dass jeder Mensch, jede Begegnung und jede Erfahrung ein Teil deiner Geschichte sind. Sie machen dich zu dem Menschen, der du heute bist – und sind wichtige Kapitel in deinem Leben.

Während unschöne Erinnerungen immer auch eine Lektion bedeuten und dir zeigen, was du für dein Leben nicht möchtest, können schöne Erinnerungen noch in vielen Jahren ein Lächeln in dein Gesicht zaubern.

Würdest du all das von heute auf morgen vergessen, vergisst du einen Teil deiner Selbst. Verwende deine Energie deshalb nicht auf das bloße Vergessen, sondern darauf, eine gesunde Distanz zwischen dir, dem Menschen und den mit ihm verbundenen Erinnerungen aufzubauen.

Fazit: Vergiss ihn oder sie nicht, sondern verarbeite die Erfahrung. So gehst du gestärkt und als neuer Mensch aus einer Enttäuschung oder Trennung hervor.


Wie das gelingt, erfährst du auch in der Podcast-Folge zum Thema „Beziehung loslassen“:

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Wie vergesse ich ihn oder sie: 10 Tipps

Studien zufolge können Trennungen von geliebten Menschen die mentale Gesundheit sowie die allgemeine Zufriedenheit erheblich beeinflussen. Um diesen Negativfolgen zu begegnen, findest du im Folgenden 10 Strategien. Diese helfen dir, über ihn oder sie hinwegzukommen – und neues Vertrauen in Menschen und in das Leben aufzubauen.

Es ist wichtig, zu verstehen, dass völliges Vergessen kaum zu bewerkstelligen ist – und nicht dein Ziel sein sollte. Begreife die Erinnerungen und Erlebnisse als Chance, mehr über dich und das Leben zu lernen – als Reise zu dir selbst. Letztendlich hält jede Person, der du im Laufe deines Lebens näher kommst, eine Lektion für dich bereit.

Die Alternative zum völligen Vergessen: Baue eine gesunde Distanz zu dem Menschen auf, der dir einmal am Herzen lag und verarbeite eure gemeinsame Zeit. Auf diese Weise kannst du dich von der Vergangenheit lösen und der Zukunft mit neu gewonnener Lebenserfahrung und Zuversicht begegnen.

Das kann dir dabei helfen, ihn oder sie zu vergessen:

  • Trennung verarbeiten
  • Betreibe Journaling
  • Lerne Selbstliebe
  • Nutze positive Affirmationen
  • Lerne loszulassen
  • Überwinde emotionale Abhängigkeiten
  • Stärke dein Selbstbewusstsein
  • Übe Vergebung
  • Lass dich professionell coachen

Trennung verarbeiten

Wenn eine Beziehung zu Ende geht, ist der Trennungsschmerz vorprogrammiert – negative Emotionen wie Trauer, Wut oder Einsamkeit überschatten den Alltag. Je nachdem, wie lange die Beziehung ging und wie intensiv sie war, kann der Schmerz leichter oder schwerer ausfallen.

Wie lange dauert Trennungsschmerz?

Dass du unter der Trennung leidest, ist völlig normal: Menschen sind soziale Wesen und benötigen von Natur aus Bindungen und Beziehungen – ein Verlust ist deshalb schmerzhaft.

Damit du dich nicht im Schmerz verlierst und ihn oder sie vergisst, kannst du unter anderem folgende Strategien verfolgen:

  • Lass deine Gefühle zu: Anstatt sie zu verdrängen, versuche deine Emotionen zu akzeptieren.
  • Beachte die sieben Trennungsphasen: Dieses Konzept zeigt dir, wo du stehst und wie du dich in der konkreten Situation verhalten kannst.
  • Richte den Fokus auf dich: Mache dir deine Bedürfnisse bewusst und konzentriere dich auf die schönen Dinge im Leben.
  • Gib dir Zeit: Überstürze nichts und nutze die Chance, mehr über dich und deine Emotionen zu lernen.

Mehr hilfreiche Tipps zum Thema Trennungsverarbeitung findest du in diesem Beitrag: Trennung verarbeiten.

Journaling

Um ihn oder sie zu vergessen und Abstand zu der Situation zu gewinnen, kann dir Journaling helfen. Journaling ist eine der effektivsten Methoden, um negative Erlebnisse zu verarbeiten.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eindrucksvoll: Journaling kann dabei helfen, Stress abzubauen und negative Emotionen zu verarbeiten.

Indem du deine Gedanken und Gefühle aufschreibst, kannst du sie ordnen und hinter dir lassen. Journaling und das klassische Tagebuch haben zwar Parallelen – es geht beim Journaling aber weniger darum, nur deinen Alltag und deine Erlebnisse zu dokumentieren.

Journaling Vorteile

Vielmehr begibst du dich auf eine Reise in dein Inneres: Du fokussierst dich beim Schreiben auf eine bestimmte Fragestellung und lässt deine Gefühle ungefiltert fließen. Du schreibst auf, wie es dir geht.

Dabei gibt es kein richtig oder falsch – auf Grammatik oder Ausdruck kommt es nicht an. Im Gegenteil: Erlaubt ist alles, was dir gut tut.

Journaling bietet dir nicht nur die Gelegenheit, kreativ tätig zu sein, sondern kann dir auch dabei helfen, Ängste, psychische Probleme und Stressgefühle zu mildern. So hilft dir Journaling auch dabei, ihn oder sie zu vergessen – weil es den Verarbeitungsprozess unterstützt.

Damit du von den positiven Effekten profitieren kannst, genügt es, täglich zehn bis 15 Minuten zu schreiben.

Mehr zum Thema sowie eine kostenfreie PDF-Vorlage findest du in diesem Beitrag Journaling.

Selbstliebe

Sich von einem geliebten Menschen distanzieren zu müssen und die gemeinsame Zeit hinter sich zu lassen, gehört zu den schmerzhaftesten Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen müssen. 

Vielleicht scheint es dir im Moment unmöglich, jemals über die Person hinwegzukommen. 

Versuche dennoch einen Perspektivwechsel: Sieh diese Situation als Chance dafür, dir selbst näher zu kommen und dich weiterzuentwickeln. Trennungen können ein starker Katalysator – also Beschleuniger – für die eigene Persönlichkeitsentwicklung sein.

Diese schwierige Situation zu meistern, wird deine Selbstwirksamkeit stärken. Es ist in dieser Phase sehr wichtig, dass du Selbstliebe lernst. Sei nicht zu streng mit dir. Es ist nicht leicht, jemanden zu vergessen.

Achte darauf, dass dein innerer Kritiker nicht zu laut wird, wenn du ihn oder sie nicht sofort vergessen kannst. Konzentriere dich einfach auf den Prozess, deine Emotionen zu verarbeiten.

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Positive Affirmationen

Scheitert eine zwischenmenschliche Beziehung und suchst du deshalb Abstand zu der Situation, hast du womöglich mit festgefahrenen, entmutigenden Gedanken und negativen Glaubenssätzen zu kämpfen.

Vielleicht fühlst du dich schuldig für die gescheiterte Beziehung und machst dir selbst Vorwürfe. Womöglich verurteilst du dich dafür, ihn oder sie nicht einfach so vergessen zu können.

Damit du dich nicht im Gedankenkarussell aus negativen Gedanken verlierst, können positive Affirmationen helfen. 

Selbstliebe-Affirmationen

Affirmationen sind kurze, einfach formulierte Sätze, die du – egal ob laut oder leise – regelmäßig wiederholst. Durch die Wiederholungen prägen sich die Botschaften ein und verhelfen dir zu 

  • positiveren,
  • befreienden und 
  • inspirierenden Gedanken.

Die Vorteile positiver Affirmationen sind sogar wissenschaftlich belegt: Die Forschung zeigt: Du profitierst nicht nur von einem besseren Mindset, sondern auch von erhöhtem körperlichen Wohlbefinden.

Wenn du Distanz zu jemandem aufbauen möchtest, helfen dir beispielsweise die folgenden Affirmationen:

  • „Ich bin stark und liebenswert”
  • „Mein Wert wird nicht durch eine andere Person bestimmt”
  • „Ich ziehe gesunde Beziehungen an”

Viele weitere Affirmationen sowie hilfreiche Tipps für verschiedene Lebensphasen findest du in meinem Beitrag Positive Affirmationen.

Loslassen lernen

Um jemanden zu vergessen, spielt das Loslassen eine zentrale Rolle. Indem du emotionalen Ballast und wehmütige Gedanken abschüttelst, machst du dich frei für neues Lebensglück.

Beim Loslassen kommt es nicht darauf an, von heute auf morgen Tabula rasa zu machen und gar nichts mehr zu fühlen. Vielmehr solltest du dich darauf konzentrieren, die alte Verbindung in Dankbarkeit gehen zu lassen.

Vom Loslassen profitieren sowohl dein Körper als auch dein Geist: Wer einer Bindung zu lange nachhängt, riskiert gemäß aktueller Forschung psychische Probleme wie Depressionen oder Ängste. Ebenso sind psychosomatische Symptome wie Schlafstörungen oder körperliche Schmerzen möglich.

Mit welchen Strategien du den Prozess des Loslassens vorantreiben kannst, erfährst du im Beitrag: Loslassen lernen.

Emotionale Abhängigkeit überwinden

Ein wichtiger Faktor, um die Beziehung zu einem ehemals geliebten Menschen hinter sich zu lassen, ist die emotionale Abhängigkeit.

Jeder Mensch, der uns näher kommt, berührt etwas in uns: Manche Menschen geben uns Sicherheit, Halt und Bestätigung. Das sind schöne Gefühle, die wir nicht mehr missen möchten.

Diese Gefühle sind es aber auch, die uns nach einem Bruch mit der Person weiterhin an sie binden können. Kurzum: Wenn du zu sehr festhältst an den schönen Erinnerungen, wirst du unglücklich verliebt sein.

Bei Menschen mit geringem Selbstwertgefühl oder psychischen Problemen kann diese Bindung toxisch werden: Sie klammern sich an den anderen Menschen und vernachlässigen dadurch ihre eigenen Bedürfnisse. Zu den möglichen Folgen zählen zum Beispiel:

  • zwanghafte Gedanken
  • Schlafstörungen
  • Depressionen

Tipp: Im Beitrag Emotionale Abhängigkeit findest du einen Selbst-Test.

Um eine emotionale Abhängigkeit zu überwinden, kommt es vor allem auf die Selbstliebe an. Du musst erkennen, dass du es wert bist, deine Bedürfnisse zu reflektieren und zu deiner obersten Priorität zu machen.

Auf dem Weg zu mehr Selbstliebe können dir die folgenden drei Fragen helfen:

  • Was tut dir gut?
  • Was sind deine Ziele im Alltag?
  • Wie kannst du deinen Bedürfnissen nachkommen und deine Ziele erreichen?

Weitere Informationen und hilfreiche Tipps findest du in meinem Beitrag Emotionale Abhängigkeit überwinden.

Selbstbewusstsein stärken

Ein weiterer wichtiger Baustein, um über einen Menschen hinwegzukommen, ist dein Selbstbewusstsein.

Wer sich „seiner selbst bewusst” ist und den eigenen Stärken und Schwächen mit Wohlwollen begegnet, geht mit einer positiveren Haltung durchs Leben. Gleichzeitig steigen die (gesunde) Risikofreude sowie die emotionale Belastungsfähigkeit. Außerdem gehen selbstbewusste Menschen zumeist sicherer mit Streit in Beziehungen um.

Selbstbewusstsein stärken

Um dein Selbstbewusstsein zu stärken, solltest du deine Stärken anerkennen, Selbstfürsorge betreiben und Dankbarkeit praktizieren. Mache dir die schönen Seiten deines Lebens bewusst und lege den Fokus auf Dinge, die dich glücklich machen. Dabei können dir zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch oder ein Vision Board helfen.

Weiterhin ist es hilfreich, dich mit Menschen zu umgeben, die dir gut tun und dir in schwierigen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das können Familienmitglieder und Freunde, aber auch Arbeitskolleg:innen sein, die dich bei den Herausforderungen des Berufsalltags unterstützen.  

11 hilfreiche Strategien, die dir zu einem selbstbewussten Leben verhelfen, findest du in im Beitrag Selbstbewusstsein stärken.

Vergebung

Ein weiteres Werkzeug auf dem Weg zu einem Neuanfang ist die Vergebung. Wer ihn oder sie vergessen und den Kontakt zu einer nahen Person einstellen will, muss in vielen Fällen vergeben können.

Womöglich verbindest du mit der Person, die du vergessen willst, negative Emotionen:

  • Wut,
  • Enttäuschung,
  • Trauer,
  • Verbitterung,
  • Rache,
  • Schuldgefühle.

Diesen emotionalen Ballast kannst du am besten abwerfen, indem du vergibst und verzeihst. Vergib dabei nicht nur der Person, die du vergessen willst, sondern auch dir selbst.

Um den Prozess des Vergebens in Gang zu setzen, beantworte dir selbst die folgenden vier Fragen:

  • Wem und was gilt es zu verzeihen?
  • Warum hat die andere Person auf welche Weise gehandelt?
  • Was möchtest du der anderen Person noch sagen?
  • Welche Emotionen spürst du, wenn du an die Situation denkst?

Behalte dabei im Hinterkopf: Dir selbst oder anderen zu vergeben, ist kein Zeichen der Schwäche. Vielmehr zeugt es von Stärke und hilft dir, ein erfülltes Leben zu führen und die Vergangenheit hinter dir zu lassen.

Mehr zur Vergebung und hilfreiche Strategien findest du im Beitrag: Vergeben und Verzeihen.

Coaching

Du hast das Gefühl, alleine nicht weiter zu kommen und dich in deinen Erinnerungen zu verrennen? Du kannst ihn oder sie einfach nicht vergessen?

Ein professioneller Coach kann dir dabei helfen, deine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Der Coach gibt dir wichtige Tools an die Hand, die dir dabei helfen, ihn oder sie nicht nur zu vergessen, sondern gestärkt aus der negativen Erfahrung heraus zu gehen.

Ein Coach entwickelt individuelle Strategien, mit denen du die nötige Distanz zu der einstig geliebten Person aufbauen kannst. Am Ende des Coachings hast du zahlreiche Werkzeuge und Übungen kennengelernt, die dir jetzt und in Zukunft zu emotionaler Unabhängigkeit und mehr Selbstvertrauen verhelfen.

Wenn du nach einem geeigneten Coach suchst, solltest du unter anderem auf folgende Faktoren achten:

  • Persönlicher Kontakt – ein guter Coach nimmt sich regelmäßig Zeit für dich bietet dir regelmäßige Gespräche an.
  • Fachkenntnis – der Coach hat einschlägige Erfahrungen und kann diese beispielsweise durch Weiterbildungszertifikate oder Klient:innen-Meinungen belegen.
  • Vertrauensvolles Verhältnis – in der Gegenwart des Coaches fühlst du dich verstanden und kannst auf seine Verschwiegenheit vertrauen.
  • Struktur – der Coach verfolgt ein klares Konzept.
  • Freies Wachstum  – der Coach lässt dir genügend Raum für eigene Erkenntnisse und Handlungsimpulse.

Damit du dir vor dem eigentlichen Coaching ein Bild darüber machen kannst, ob der Coach diese Grundsätze beherzigt, bieten seriöse Anbieter kostenfreie Vorgespräche und Materialien an. 

Mehr dazu, wie du unseriöse Angebote erkennst und den richtigen Coach findest, liest du in meinem Beitrag Den richtigen Coach finden.

Online-Kurs: “LET IT GO”

In dem Kurs “LET IT GO” lernst du, loszulassen. Dieser Online-Kurs eignet sich also optimal für dich, wenn du jemanden nicht nur vergessen, sondern die mit dem Menschen verbundenen negativen Emotionen wirklich loslassen möchtest.

Der Kurs besteht aus 5 Modulen. Jede Phase enthält eine Checkliste, an der du erkennst, wo du gerade stehst. In 7 Schritten lässt du die negativen Verbindungen zu ihm oder ihr los, um wieder frei und gesund Liebe fließen lassen zu können.

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Jemanden vergessen: Typische Situationen

Geht eine Beziehung – egal ob romantischer oder platonischer Natur – zu Ende, ist ein klarer Schnitt sinnvoll. Doch leider ist „Aus den Augen, aus dem Sinn” leichter gesagt, als getan.

Waren tiefe Gefühle im Spiel, scheint das völlige Vergessen der geliebten Person und der gemeinsamen Zeit als einziger Ausweg aus den negativen Gefühlen.

Dass es dir schwer fällt, ihn oder sie gehen zu lassen und die Erinnerungen ad acta zu legen, ist keinesfalls ein Zeichen persönlicher Schwäche. Im Gegenteil: Gefühle machen uns menschlich.

Je nachdem, ob du zum Beispiel

  • deinen Ex-Partner,
  • eine Affäre,
  • einen Date-Partner,
  • einen platonischen Freund oder
  • ein Familienmitglied

vergessen willst, stehst du vor verschiedenen Herausforderungen.

Studien zufolge reagieren Frauen und Männer unterschiedlich, wenn sie eine geliebte Person aus ihrem Leben streichen müssen: So neigen Männer eher dazu, Zuflucht in einer neuen, überstürzten Beziehung zu suchen.

Ex-Partner:in

Mit deinem Ex-Partner verbinden dich nicht nur gemeinsame Erinnerungen und Erlebnisse, sondern oft auch ein gemeinsamer Alltag. Vor allem, wenn ihr denselben Freundeskreis teilt oder bereits zusammen gewohnt habt, bleiben Beziehung und Trennung noch lange präsent.

Studien zeigen: Das Ende einer Beziehung ist eine erhebliche Stressquelle, die sowohl psychische als auch körperliche Folgen haben kann.

Dies wird zusätzlich erschwert, wenn auf einer oder auf beiden Seiten noch romantische Gefühle vorhanden sind. Womöglich weigert sich dein Ex-Partner, aus deinem Leben zu scheiden und kämpft um dich, obwohl du die Beziehung beendet hast und nach vorne schauen willst. In dieser Situation besteht die Gefahr, dass eine On-Off-Beziehung entsteht – die ein echter Energieräuber sein kann.

Ebenso können Verletzungen, die während der Beziehung stattfanden – zum Beispiel Vertrauensbrüche, Seitensprünge oder Gewalterfahrungen – dein Leben nachhaltig erschüttern. Verschiedene Trigger können die Erinnerungen immer wieder wach rufen, obwohl du ihn oder sie nur vergessen willst.

Affäre

Verbindest du mit einer ehemaligen Affäre unschöne Erinnerungen – zum Beispiel toxisches Verhalten des Gegenübers – willst du sie womöglich aus deinem Gedächtnis streichen. Gleiches kann gelten, wenn eine der Personen romantische Gefühle entwickelt hat, die nicht erwidert werden.

Noch komplizierter kann dies im Falle einer „Freundschaft plus” werden, in der beide nicht nur körperlich, sondern auch freundschaftlich verbunden waren. Womöglich besteht ein gemeinsamer Freundeskreis, der durch Konflikte innerhalb des Verhältnisses beeinträchtigt wird. Dann willst du womöglich nicht nur die „Freundschaft plus” vergessen, sondern auch dein Gegenüber.

Date-Partner:in

Wer auf der Suche nach einer Beziehung ist und auf Dates geht, macht sich angreifbar: Läuft eine Verabredung nicht wie geplant oder werden aufkeimende Gefühle nicht erwidert, weil dein Crush nicht auf dich steht, wirst du womöglich verletzt und leidest unter Liebeskummer.

Für zusätzliche Verunsicherung sorgen zum Beispiel: 

Erfahrungen wie diese können dein Selbstwertgefühl nachhaltig beeinträchtigen. Verlustängste und Bindungsängste können die Folge sein.

Um endlich wieder nach vorne schauen und dich für neue Dates öffnen zu können, möchtest du die verantwortliche Person am liebsten vergessen.

Freund:in

Neben romantischen Beziehungen können auch Freundschaften auf unüberbrückbare Differenzen stoßen. Dies kommt zum Beispiel in folgenden Konstellationen vor: 

  • Mangelnde Augenhöhe – eine Person ist sehr dominant und die Bedürfnisse der anderen Person finden keine Beachtung
  • Einseitigkeit – eine Person gibt ständig, während die andere immer nur nimmt
  • Unehrlichkeit – Lügen stehen zwischen euch

Wenn du merkst, dass die Freundschaft dir nicht länger gut tut und du mit der Person abschließen möchtest, endet nicht automatisch die emotionale Verbindung. Es ist normal, wenn du der Freundschaft und der gemeinsamen Zeit nachtrauerst.

Um endgültig abzuschließen, willst du das alles aber endlich ganz vergessen.

Familienmitglied

In unserer Gesellschaft kommt der Familie eine besondere Bedeutung zu: Idealerweise besteht ein liebevolles Vertrauensverhältnis und die Familie steht allen Widrigkeiten zum Trotz zueinander. 

Jedoch sind auch Familien nicht frei von schwerwiegenden Konflikten und Zerwürfnissen. Diese können zum Beispiel mit

  • Vertrauensbrüchen, 
  • emotionalem Missbrauch oder
  • körperlichen Übergriffen

einhergehen. Diese Risse lassen sich nicht immer kitten. Um sich selbst zu schützen, beenden manche Menschen daher in letzter Konsequenz den Kontakt zu Familienmitgliedern. 

Sich von einem toxischen Familienmitglied zu distanzieren, erfordert viel Kraft und Überwindung. Den oder die Verwandten zu vergessen, erscheint dann als einzig richtige Lösung.

Fazit

Wenn du mit einer Person negative Erlebnisse und Verletzungen verbindest, klingt es sehr verlockend, ihn oder sie einfach zu vergessen. Da du aber aus jeder Situation etwas für deine Zukunft mitnehmen kannst, solltest du dich darauf konzentrieren, mit der Situation ins Reine zu kommen und eine gesunde Distanz aufzubauen.

Das kann in verschiedenen Lebenssituationen relevant werden: Zum Beispiel nach einer Trennung, einem gescheiterten Date, einer zerbrochenen Freundschaft oder einem Zerwürfnis mit einem Verwandten.

Ein zentraler Baustein, um Frieden mit der Situation zu schließen, ist nicht das Vergessen, sondern die Liebe zu dir selbst. Indem du lernst, dich selbst zu lieben und auf deine Bedürfnisse zu hören, kannst du optimistischer in die Zukunft blicken und an der Situation wachsen.

Indem du dich mit der Situation auseinandersetzt und den Menschen in Dankbarkeit gehen lässt, machst du dich frei für neues Lebensglück.
Hast du das Gefühl, ihn oder sie trotz aller Bemühungen nicht vergessen zu können, kann ein professionelles Coaching helfen. Ein Coach zeigt dir Wege aus der emotionalen Abhängigkeit und entwickelt gemeinsam mit dir Strategien, um innere Ruhe zu finden.

Über den Autor

Über den Autor

Chris Bloom ist Systemischer Therapeut, Autor, Podcaster und Speaker. Nach einem Studium der Gesundheits­ökonomie (M.Sc.) arbeitete Chris im Gesundheits­bereich. Seit 2017 ist Chris als Coach tätig und hat sich auf die Themen Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis spezialisiert.

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Chris Bloom

Ich bin Chris Bloom – Systemischer Therapeut, Gesundheitsökonom (M. Sc.), Autor, Podcaster, Speaker und Coach. Unsere Gedanken und die richtige innere Haltung empowern uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu kreieren. Das Fundament hierfür bilden die drei Säulen: Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis. Diese sind für uns individuell erlernbar – wie das Einmaleins in der Schule. Ich helfe dir dabei, dieses Fundament zu schaffen – damit du das Leben leben kannst, das du dir wünscht. Infos zu meiner Vita und Vision: Wer ist Chris Bloom?

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