Gesunde Beziehung führen: 9 unverzichtbare Tipps für eine gelungene Partnerschaft

von | Stand: 8. Mrz 2024

Eine gesunde Beziehung ist geprägt von Augenhöhe, Vertrauen und einer gesunden Balance von Nähe und Distanz.

30 Sekunden-Zusammenfassung

  • Eine gesunde Beziehung basiert auf Liebe, Respekt, Vertrauen und Offenheit.
  • Im Vergleich zu einer ungesunden Beziehung gibt dir eine gesunde Beziehung Kraft und Positivität, stärkt dein Selbstbewusstsein und bietet dir emotionale Sicherheit.
  • Anzeichen einer gesunden Beziehung sind unter anderem Augenhöhe, Vertrauen und eine ausgeglichene Balance von Distanz und Nähe.
  • Hauptfaktoren für eine gesunde Beziehung sind Verbindlichkeit, Wertschätzung, offene Kommunikation, Eigenverantwortung und Selbstkenntnis.
  • Es gibt kein Patentrezept für eine gesunde Beziehung, da sie sich mit dir und deinem Partner stetig verändert. Es gibt aber allgemeingültige Tipps.

Vorteile gesunder Beziehungen

Gesunde Beziehungen basieren auf 

  • Respekt, 
  • Vertrauen,
  • Liebe, 
  • und Offenheit.

Daneben ist die Eigenständigkeit der Partner:innen grundlegend: Eine gesunde Beziehung bietet genügend Freiraum für persönliches Wachstum in allen Lebensbereichen.

Im Vergleich zu einer toxischen Beziehung, die schädlich oder gefährlich für deine Gesundheit ist, bringt eine gesunde Beziehung viele vorteile mit sich:

  • Kraft und Energie,
  • einen positiven Selbstwert-Boost,
  • ein Gefühl von Sinn und Zugehörigkeit.

5 Vorteile einer gesunden Beziehung

Was sagt die Wissenschaft?

Psycholog:innen untersuchen die Frage: “Was unterscheidet glückliche Menschen von unglücklichen?”. Das Ergebnis: Einer der wichtigsten Faktoren für ein glückliches Leben sind gesunde, soziale Beziehungen.

Gesunde Beziehungen wirken sich laut Studien in vielen Aspekten des Lebens positiv aus:

Woran das liegt? Sozialpsycholog:innen fanden heraus, dass vor allem die gegenseitige Unterstützung in gesunden, intimen Beziehungen zum psychischen Wohlbefinden beiträgt.

Anzeichen gesunder Beziehungen

Entdecke die Merkmale, die eine gesunde Beziehung ausmachen – von Vertrauen, Verbundenheit und Teamwork über Augenhöhe und Freiheit.

Gesunde Beziehung führen_Anzeichen

Beziehung auf Augenhöhe

Ein klares Anzeichen für eine gesunde Partnerschaft ist eine Beziehung auf Augenhöhe.

In einer gesunden Beziehung auf Augenhöhre respektieren beide Seiten die

  • Bedürfnisse, 
  • Meinungen
  • und Gefühle

des Gegenübers. Das empathische Miteinander, bei der beide Seiten auch immer die Interessen des Partners oder der Partnerin im Blick haben, ist also ein typisches Anzeichen für eine gesunde Beziehung.

In einer Beziehung auf Augenhöhe werden deshalb auch

  • gemeinsam Entscheidungen getroffen,
  • Meinungen gehört,
  • offen kommuniziert,
  • und Konflikte auf konstruktive Weise gelöst.

Statt gegeneinander “zu arbeiten”, begreifen sich beide Beziehungspartner:innen als Team, das zusammenhält.

Vertrauen

Vertrauen ist ein wichtiges Anzeichen für eine gesunde Beziehung: Es schafft eine Atmosphäre, in der du dich frei fühlst, du selbst zu sein.

Ob du ihm oder ihr vertraust, erkennst du an folgenden Überzeugungen und Verhaltensmustern:

  • Emotionale Sicherheit: Du bist ehrlich und zeigst deine Gefühle.
  • Treue: Du hast keine Sorgen, betrogen zu werden.
  • Glaube: Du weißt, dass dein:e Partner:in, es gut mit dir meint.
  • Zuverlässigkeit: Du kannst dich auf ihn oder sie verlassen.

Wichtig: All diese Punkte gelten in einer gesunden Partnerschaft natürlich auch für dein Gegenüber – Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit.

Verbundenheit

Die Sehnsucht nach Verbundenheit und Zugehörigkeit ist laut Psycholog:innen tief in uns Menschen verankert: Sie dient als starker Motivator, eine langfristig stabile Partnerschaft einzugehen.

In einer gesunden Beziehung streben beide Partner:innen deshalb danach, eine tiefe Verbindung miteinander herzustellen – und aufrechtzuerhalten. 

Gefördert wird dies durch eine vertrauensvolle, offene Atmosphäre. Denn: Emotionale Verbundenheit entsteht beispielsweise durch Selbstoffenbarung. Zum Beispiel dadurch, dass du Verletzlichkeit zeigst.

Du und dein Soulmate lassen sich gegenseitig an den eigenen Gedanken und Gefühlen teilhaben.

Balance zwischen Nähe und Distanz

Eine gesunde Balance zwischen Nähe und Distanz ist ein wichtiges Merkmal einer gesunden Partnerschaft.

Du hast auf der einen Seite ein gutes Gefühl für dich als Individuum, indem du beispielsweise Zeit alleine verbringst oder deine eigenen Hobbies verfolgst. Und auf der anderen Seite fühlst du dich emotional tief verbunden mit deinem Gegenüber. 

Im Gegenteil zu einer bindungsängstlichen Beziehung, oft geprägt von On-Off-Spielchen, lässt du deinem Gegenüber in einer gesunden Beziehung genügend Freiraum

Somit findet sich in einer gesunden Beziehung kein klammerndes, kontrollierendes Verhalten wieder.

Teamwork

Gesunde Beziehungen zu führen bedeutet, miteinander, anstatt gegeneinander zu arbeiten. Du und dein Partner oder deine Partnerin sehen sich in der Beziehung als Team – und verhalten sich auch so.

Psycholog:innen sind sich einig: Vor allem die gegenseitige Unterstützung ist ein wichtiger Faktor für gesunde Beziehungen.

Diese kann verschiedene Formen annehmen:

  • Du bietest deine Hilfe oder Ratschläge an
  • Du hältst deinem Gegenüber den Rücken frei 
  • Du drückst deine Wertschätzung und Liebe aus

In anderen Worten: Ihr zieht gemeinsam an einem Strang.

9 Tipps: Wie führe ich gesunde Beziehungen?

Erfahre anhand 9 wertvoller Tipps, wie du eine gesunde Beziehung führen kannst.

Gewaltfreie Kommunikation

Studien zeigen, dass gesunde Beziehungen auch Raum für Konflikte und Meinungsverschiedenheiten bieten sollten.

Allerdings werden Streits in gesunden Beziehungen nicht als bedrohlich, beziehungsgefährdend oder beängstigend empfunden, sondern eher als lösbare Herausforderungen.

In gesunden Beziehungen fühlst du dich in der Lage, 

  • Probleme offen anzusprechen,
  • unterschiedliche Standpunkte zu diskutieren
  • deine eigenen Gefühle mitzuteilen,
  • und zu vergeben.

Eine einfache 4-Schritt Anleitung für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten bietet die sogenannte Gewaltfreie Kommunikation:

  1. Situation neutral beobachten
    1. Beispiel: “Du tippst gerade am Handy, während ich dir etwas für mich wichtiges erzähle”
  2. Eigene Gefühle wahrnehmen
    1. Beispiel: “Das gibt mir das Gefühl, dass du dich gerade nicht so für das interessierst, was ich sage.”
  3. Bedürfnisse erkennen
    1. Beispiel: “Ich möchte das Gefühl haben, dass du mir zuhörst”
  4. Wunsch äußern
    1. Beispiel: “Ich wünsche mir, dass du nicht parallel auf deinem Handy tippst, während ich dir etwas erzähle”

Eine offene Kommunikation nach diesen Schritten fördert ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.

Bindungstyp kennen

Je nach Beziehungstyp (inkl. kostenlosem Test) erwarten dich unterschiedliche Herausforderungen in einer Beziehung.

Der Bindungstyp beschreibt, wie du dich typischerweise in Beziehungen verhältst – er entsteht in den ersten Lebensjahren, kann sich aber durch neue Beziehungserfahrungen im Erwachsenenalter verändern.

Wenn du dich selbst besser kennst, wirst du eine gesündere Beziehung führen:

  • Du steigst leichter aus toxischen Verhaltensmustern in deiner Beziehung aus.
  • Du kennst deine Bedürfnisse und kannst diese klar kommunizieren.
  • Durch Selbstreflexion kannst du besser aus Fehlern lernen.

Verlustangst überwinden

Wenn du zum verlustängstlichen Beziehungstyp gehörst, sind Beziehungen meist kein sicherer Ort für dich: Du hast ständig Angst, verlassen zu werden

Das kann ziemlich energieraubend sein und fühlt sich unter Umständen überhaupt nicht gesund an.

Um eine gesunde Beziehung zu führen, musst du dich mit deiner Verlustangst auseinandersetzen.

Bewältige deine Verlustangst, indem du:

  • Negative Glaubenssätze auflöst: Hinter der Verlustangst stecken gelernte Überzeugungen über deine Beziehung zu dir selbst und Anderen. Ein häufiges Beispiel ist der Glaubenssatz: “Ich bin nicht okay, aber du bist okay”.
  • Positive Affirmationen nutzt: Programmiere dein Unterbewusstsein neu durch positive Affirmationen über Beziehungen. Ersetze so alte, negative Glaubenssätze, die Unsicherheiten hervorrufen.

Emotionen regulieren

Hast du das Gefühl, in deiner Partnerschaft eine emotionale Achterbahn zu fahren? Das liegt womöglich auch an mangelnden Strategien zum richtigen Umgang mit Emotionen.

Grundlegende Fähigkeiten zur Emotionsregulation sind das

  1. Wahrnehmen
  2. und Benennen 

von Emotionen.

Partner:innen, die sich ihrer Emotionen bewusst sind und diese konstruktiv zum Ausdruck bringen können, führen gesündere Beziehungen:

  • Du übernimmst Verantwortung für deine Emotionen,
  • du nimmst nicht alles persönlich, 
  • du verstehst die Emotionen deines Gegenübers,
  • du vermeidest impulsive Entscheidungen,
  • du meisterst Konflikte konstruktiv,
  • du wirst entspannter.

Indem du deine Emotionen regulierst, werden dein:e Partner:in und du die Chance haben, miteinander zu wachsen. Wenn ihr eure Gefühle offen kommuniziert, lernt ihr euch selbst besser kennen.

Ihr werdet einen konstruktiven Weg finden, aus der Achterbahn der Gefühle auszusteigen. Die Emotionen regulieren zu können, hilft deshalb ungemein dabei, eine gesunde Beziehung zu führen.

Alleine glücklich sein können

Wenn du eine gute Grundlage für eine gesunde Beziehung schaffen willst, gestalte dein Leben außerhalb deiner Beziehung so, dass es dich erfüllt:

Kannst du alleine glücklich sein, wirkt sich das positiv auf deine Beziehung aus:

  • Augenhöhe:  Beide Beziehungspartner:innen respektieren den Freiraum des Gegenübers.
  • Geringere Belastung: Wenn du innerlich zufrieden bist, lastet weniger Druck auf der Beziehung. Du stellst niedrigere Erwartungen an dein Gegenüber – er oder sie muss nicht für all deine Bedürfnisse und Wünsche aufkommen.
  • Unabhängigkeit: Dass du auch alleine glücklich sein kannst, zeigt, dass du nicht emotional abhängig von deinem Gegenüber bist.

Richtig entschuldigen

Aufrichtige Entschuldigungen im richtigen Moment sind essentiell, um eine gesunde Beziehung aufzubauen.

Durch eine richtige Entschuldigung deines Partners oder deiner Partnerin, fasst du leichter wieder Vertrauen in die Beziehung.

Eine aufrichtige Entschuldigung zeigt:

  • Dein Gegenüber ist bereit, sich zu verändern. 
  • Er oder sie respektiert dich.
  • Deine Gefühle werden ernst genommen.

Wichtig: Durch das Einsehen des eigenen Fehlers übernimmt dein Gegenüber Verantwortung für sich selbst – eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Partnerschaft.

Emotionale Abhängigkeit vermeiden

Emotionale Abhängigkeit in Beziehungen bedeutet, dass du dein Leben nach deinem Partner oder deiner Partnerin ausrichtest: Du gibst deine Selbstbestimmtheit auf.

Um eine gesunde Beziehung aufzubauen, musst du hingegen lernen, für dich selbst einzustehen – und die emotionale Abhängigkeit überwinden.

Das gelingt dir so:

  • Setze gesunde Grenzen: Erlaube dir beispielsweise, freie Zeit am Wochenende für dich alleine mit deinen Freund:innen einzuplanen. 
  • Lerne, “Nein” zu sagen: Höre auf, “Ja” zu sagen, wenn du “Nein” meinst. Hinter diesem Verhalten verbirgt sich häufig eine Angst vor Ablehnung.
  • Nimm deine Bedürfnisse wahr: Frage dich ganz bewusst mehrmals am Tag, was du gerade möchtest und brauchst. 

Die Kunst liegt darin, deine Bedürfnisse zu wahren, ohne dabei den liebevollen Blick für dein Gegenüber zu verlieren.

Wertschätzung

Psycholog:innen konnten zeigen, dass ein wertschätzender Umgang miteinander ein elementarer Faktor für die Beziehungszufriedenheit ist.

In einer gesunden Beziehung stärken die Partner:innen gegenseitig ihr Selbstbewusstsein, indem sie ihre Wertschätzung wie folgt zeigen:

  • Sie wollen, dass es dem Partner gut geht und haben dessen Bedürfnisse im Blick.
  • Sie zeigen ein hohes Maß an Commitment für die Beziehung.
  • Sie haben ein grundsätzlich positives Bild vom Gegenüber.

Überprüfe einmal für dich selbst, wie und wo du deinem Partner oder deiner Partnerin noch wertschätzender begegnen kannst.

Anpassungsvermögen

Gesunde Beziehungen haben gemeinsam, dass die Partner:innen sich immer wieder an neue Lebensumstände und -phasen anpassen. 

Um langfristig eine gesunde Beziehung zu führen, müssen dein:e Partner:in und du sich wieder und wieder aufs Neue fragen:

  • Welche Lebensbereiche teilen wir (nicht)?
  • Wie können wir uns gegenseitig unterstützen?
  • Wo sehen wir Herausforderungen?
  • Welche Ressourcen haben wir als Paar? 

Da dein Gegenüber und du sich ständig verändern, wird sich auch eure Beziehung ständig verändern. Um langfristig eine gesunde Beziehung zu führen, müssen beide Seiten anpassungsfähig bleiben.

Ein typisches Beispiel für diese Anpassungsfähigkeit ist ein jobbedingter Ortswechsel, der für beide Seiten ein hohes Maß an Veränderung mit sich bringt.

Fazit

Eine gesunde Beziehung ist geprägt von Liebe, Respekt, Vertrauen und Offenheit. 

Im Gegensatz zu destruktiven Partnerschaften, gibt dir eine gesunde Beziehung 

  • Stärke,
  • Selbstvertrauen 
  • und emotionale Sicherheit.

Studien zeigen: Menschen profitieren sowohl mental als auch körperlich von einer gesunden Partnerschaft.

Typische Anzeichen für eine gesunde Beziehung sind:

  • Augenhöhe, 
  • Vertrauen,
  • und die richtige Balance von Nähe und Distanz.

Besonders stärkst du die Verbindung zu deinem Gegenüber durch gegenseitige Unterstützung. In gesunden Partnerschaften agieren beide Seiten als ein gutes Team.

Eine offene, respektvolle Kommunikation über die eigenen Bedürfnisse, Meinungen und Gefühle ist essentiell für den Aufbau einer gesunden Partnerschaft.

Allerdings gibt es in gesunden Beziehungen auch Raum für Individualität und Meinungsverschiedenheiten. Wenn du eine gesunde Beziehung zu dir selbst führst, wirst du diese auch mit deinem Gegenüber aufbauen können.

Erinnere dich daran, dass gesunde Beziehungen individuell sind und sich im Laufe der Zeit verändern: Versuche, dein Gegenüber immer wieder mit neuen Augen zu sehen – so legst du den Grundstein für eine glückliche und nachhaltige Beziehung.

Über den Autor

Über den Autor

Chris Bloom ist Systemischer Therapeut, Autor, Podcaster und Speaker. Nach einem Studium der Gesundheits­ökonomie (M.Sc.) arbeitete Chris im Gesundheits­bereich. Seit 2017 ist Chris als Coach tätig und hat sich auf die Themen Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis spezialisiert.

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Chris Bloom

Ich bin Chris Bloom – Systemischer Therapeut, Gesundheitsökonom (M. Sc.), Autor, Podcaster, Speaker und Coach. Unsere Gedanken und die richtige innere Haltung empowern uns, unser Leben nach unseren Wünschen zu kreieren. Das Fundament hierfür bilden die drei Säulen: Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstkenntnis. Diese sind für uns individuell erlernbar – wie das Einmaleins in der Schule. Ich helfe dir dabei, dieses Fundament zu schaffen – damit du das Leben leben kannst, das du dir wünscht. Infos zu meiner Vita und Vision: Wer ist Chris Bloom?

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