Der Glaubenssatz “Ich bin nicht gut genug” hindert viele Menschen daran, sich gut zu fühlen und ein unbeschwertes Leben zu führen.
30-Sekunden Zusammenfassung
- Der negative Glaubenssatz “Ich bin nicht gut genug” beschreibt den Wert, den du dir selbst als Person gibst: Er steht für ein niedriges Selbstwertgefühl.
- Diese tiefe Kernüberzeugung entsteht meist in der Kindheit und läuft wie ein Computer-Programm im Hintergrund.
- Das Gefühl, “nicht gut genug zu sein”, bestimmt dein Denken, Fühlen und Handeln .
- Anzeichen für ein niedriges Selbstwertgefühl sind beispielsweise: Angst vor Ablehnung, Selbstzweifel, Perfektionismus, Unsicherheit in Beziehungen – und Probleme, Grenzen zu setzen.
- Du kannst das innere Programm, nicht gut genug zu sein, umprogrammieren. Dies geschieht allerdings nicht von heute auf morgen und nicht ohne dein Zutun.
Die häufigsten Ursachen und Symptome
Es hilft dir enorm, die Wurzeln des Gefühls, nicht gut genug zu sein, zu verstehen und die damit verbundenen Symptome zu erkennen.
Denn: Bevor du dein Selbstwertgefühl gezielt stärken kannst, musst du mehr über die Ursachen und Symptome lernen.
Glaubenssätze
Der Glaubenssatz “Ich bin nicht gut genug” ist ein negativer Glaubenssatz über dich selbst.
Glaubenssätze sind tiefe Überzeugungen über
- dich selbst,
- die Welt
- oder andere Menschen.
Diese bestimmen nicht nur dein Denken und Fühlen, sondern auch dein Verhalten.
Kurz gesagt: Glaubenssätze funktionieren wie ein Computer-Programm: Der Glaubenssatz ist tief auf der Festplatte (Gehirn) gespeichert und läuft permanent im Hintergrund.
Die meisten Glaubenssätze entstehen in den ersten Lebensjahren in der Beziehung zu deinen engsten Bezugspersonen – meist den Eltern.
Wenn du negative Glaubenssätze nicht erkennst und auflöst, führen sie unter Umständen zu Selbstsabotage: Du suchst unbewusst nach der Bestätigung für deinen Glaubenssatz im Außen.
Anders gesagt: Du machst deine Befürchtungen zur Realität.
Ein Beispiel: Auf der Arbeit wirst du wegen einer Kleinigkeit von deiner Chefin kritisiert. Anstatt tief durchzuatmen und nach vorne zu schauen, nimmst du diese negative Kritik persönlich und denkst: “Wieder eine Bestätigung dafür, dass ich nicht gut genug bin.”
Innerer Kritiker
Ein lauter innerer Kritiker ist ein häufiges Symptom des Grundgefühls, nicht gut genug zu sein.
Der innere Kritiker versucht dich ständig daran zu erinnern, dass du angeblich etwas falsch machst oder dir etwas fehlt.
Aus der wissenschaftlichen Forschung wissen wir, dass der innere Kritiker im Allgemeinen zu Übertreibungen, Verallgemeinerungen und Perfektionismus neigt.
Du erkennst den inneren Kritiker an einer inneren Stimme, die dir sagt, dass
- du Fehler machst,
- bestimmte Standards nicht erfüllst
- oder zu egoistisch bist.
Er hindert dich daran,
- dir mit Selbstmitgefühl zu begegnen,
- dich selbst anzunehmen,
- und dich selbst zu lieben.
Geringes Selbstwertgefühl
Laut Emotionsforschung beschreibt der Satz “Ich bin nicht gut genug” den Wert, den du dir selbst als Person gibst – deinen Selbstwert.
Das Problem: Wer mit dieser Grundüberzeugung durchs Leben geht, der hält ein negatives Selbstbild aufrecht.
Wie funktioniert der Selbstwert-Teufelskreis?
Der Teufelskreis eines geringen Selbstwertgefühls beginnt mit Annahmen und Lebensregeln, die du dir im Laufe des Lebens um deine Kernüberzeugung “Ich bin nicht gut genug” herum aufbaust.
Hast du den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ verinnerlicht, könnten sich beispielsweise folgende Annahme und Lebensregel dahinter verbergen:
- Annahme: „Wenn ich nicht bei allem, was ich tue, Erfolg habe, bin ich ein Versager.“
- Regel: „Ich muss bei allem, was ich tue, gut sein.“
Vielleicht fällt dir beim Lesen schon auf: Niemand kann immer in allem, was er tut, gut sein.
Deine Grundüberzeugung “Ich bin nicht gut genug” wird im Alltag unweigerlich getriggert.
Beispielsweise erfährst du Ablehnung oder Kritik auf der Arbeit. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, stellt sich wieder ein und deine Grundüberzeugung ist bestätigt.
Grenzen setzen fällt schwer
Du sagst oft “Ja”, obwohl du eigentlich “Nein” sagen möchtest? Menschen, die sich selbst nicht als “gut genug” empfinden, neigen dazu, die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen zu stellen.
Du machst dich selbst klein und verhinderst so eine Beziehung auf Augenhöhe.
Es fällt dir schwer, gesunde Grenzen zu setzen.
Emotionale Abhängigkeit
Wenn du das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein, kann dies zu einem starken Bedürfnis nach
- Bestätigung,
- Anerkennung
- und Liebe
führen. Du brauchst die konstante Rückversicherung, um dich in einer Beziehung und sogar im Leben sicher fühlen zu können.
Dies mündet nicht selten in eine emotional abhängige Beziehung: Du machst dein Glück von deinem Partner oder deiner Partnerin abhängig.
Ängstlicher Bindungstyp
Bindungstypen beschreiben, wie du dich typischerweise in intimen Beziehungen verhältst.
Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, beeinflusst deine Selbstsicherheit in Beziehungen.
Ein unsicherer Bindungstyp zeichnet sich aus durch
- Angst vor dem Verlassenwerden,
- klammerndes und kontrollierendes Verhalten,
- Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen,
- On-Off-Beziehungen.
Wichtig: Verlustangst und Bindungsangst sind zwei Seiten einer Medaille. Beide gehören zum ängstlichen Bindungsstil.
Innere Unruhe und mangelnde Gelassenheit
Wenn du das Gefühl hast, “nicht gut genug zu sein” fühlst du dich oft
- getrieben,
- angespannt,
- unruhig,
- schwer.
Warum das so ist: Du suchst ständig nach Gründen, warum du “noch nicht genug” bist.
Es fällt dir schwer zu innerer Ruhe und Gelassenheit im Hier und Jetzt zu finden.
Beispielsweise packst du dir deine “To-Do-Liste” so voll, dass es unmöglich ist, diese zu erledigen. Du bist hart zu dir selbst und glaubst, Entspannung erst nach getaner Arbeit verdient zu haben.
Negative Menschen
Wir werden von den Einstellungen und Überzeugungen der Menschen beeinflusst, mit denen wir am meisten Zeit verbringen.
Überlege also einmal genau, ob die Menschen um dich herum einen positiven oder negativen Einfluss auf dich haben.
Stelle dir folgende Fragen:
- Rauben dir deine Freund:innen eher Energie und verstärken dein negatives Gefühl “nicht gut genug zu sein”?
- Oder bauen sie dich auf und stärken dein Selbstbewusstsein?
Wenn du regelmäßig von negativen Menschen umgeben bist, kann das dazu führen, dass du dich nicht gut genug fühlst.
7 Tipps: Überwinde das Gefühl, nicht gut genug zu sein
Das eigene Selbstwertgefühl bestimmt, wie du dich selbst wahrnimmst, wie du dich in Beziehungen verhältst und welche Ziele du dir setzt.
Berücksichtige folgende wertvolle Tipps, um dich gut genug zu fühlen.
Journaling
Täglich die persönlichen Gedanken, Gefühle und Erlebnisse niederschreiben und reflektieren – das ist Journaling.
Journaling ist eine erwiesenermaßen wirksame Methode, um
- “nach innen zu schauen”,
- dich selbst besser kennenzulernen
- und deine Gefühle zu verarbeiten.
Reflektiere beispielsweise dein Gefühl, nicht gut genug zu sein, in deinem Journal:
- Welche Situationen triggern das Gefühl: “Ich bin nicht gut genug”?
- Welche Strategien sind in solchen Situationen hilfreich? Welche nicht?
Indem du alles nieder schreibst, kriegst du den Kopf frei und schreibst dir negative Emotionen buchstäblich von der Seele. Du gewinnst eine gesunde Distanz zu den Selbstzweifeln.
Eine besondere Form des Journaling ist ein Dankbarkeitstagebuch: In diesem Journal fokussierst du dich auf das Positive. Schreibe regelmäßig auf, wofür du in deinem Leben dankbar bist.
Emotionsforscher fanden heraus, dass du durch eine regelmäßige Dankbarkeitspraxis allgemein zufriedener wirst.
Journaling hilft dir dabei, positiven Emotionen wie Dankbarkeit im Alltag einen größeren Raum zu geben – und dreht gleichzeitig den inneren Kritiker leiser.
Coaching
Wenn du immer wieder mit dem negativen Gefühl kämpfst, nicht gut genug zu sein, ist es womöglich an der Zeit, mit einem guten Coach zusammenzuarbeiten.
Um tief sitzende negative Glaubenssätze aufzulösen, bedarf es nicht selten externer Hilfe. Der neutrale und professionelle Blick von außen, gepaart mit den richtigen praktischen Tools und Tipps, bringt dich sicher und zuverlässig ans Ziel – dich wieder genug fühlen zu können.
Coaching bietet dir viele Vorteile:
- Du nimmst einen wertschätzenden Blick auf dich selbst ein.
- Du entlarvst sabotierende Glaubenssätze.
- Du findest mehr Klarheit, was du im Leben willst.
- Du setzt dir Ziele und kommst in die Umsetzung.
- Du stärkst deine Selbstwirksamkeit: Du glaubst an dich.
Ein Coach leistet Hilfe zur Selbsthilfe: Ein gutes Selbstliebe-Coaching unterstützt dich beispielsweise dabei, die Beziehung zu dir selbst zu stärken.
Social Media Detox
Du folgst Influencern auf Instagram, die vermeintlich
- schöner,
- reicher,
- gesünder,
- stressfreier,
- und beliebter
sind. Sie führen ein scheinbar perfektes Leben.
Vorsicht: Diese Vergleiche mit geschönten Eindrücken und schlichtweg gestellten Situationen verstärken dein Gefühl, nicht gut genug zu sein.
Laut neueren Untersuchungen kann das permanente Vergleichen sogar die Entstehung von psychischen Krankheiten wie beispielsweise Essstörungen begünstigen.
Betroffen sind übrigens vor allem Mädchen in der Pubertät, die einem unerreichbaren Ideal aus den sozialen Medien nacheifern – aber auch auf erwachsene Menschen kann sich das Vergleichen negativ auswirken.
Abhilfe verschafft ein Social Media Detox. Schränke die Bildschirmzeit einschlägiger Apps ein. So wirst du weniger Zeit damit verbringen, dich auf Social Media mit anderen zu vergleichen.
Nutze die gewonnene Zeit und beschäftige dich mit dir selbst, um dich wieder genug zu fühlen:
- Kreiere ein Vision Board und visualisiere dort kreativ deine Visionen.
- Setze dir konkrete, persönliche Ziele, für die du jeden Tag losgehst.
- Bilde dich weiter und lies ein inspirierendes Buch oder absolviere einen Online-Kurs.
Meditation
Meditation ist ein wertvolles Tool, um deine Gedanken zu sortieren und ein Gefühl von Selbstzufriedenheit zu erlangen.
Ganz nach dem Motto „Glaube nicht alles, was du denkst” hilft dir eine regelmäßige Meditationspraxis dabei, aus einem negativen Gedankenkarussell auszusteigen. So lässt du negative Gedanken wie “Ich bin nicht gut genug” los.
Tipp: Neben der Meditation auf den Atem, kannst du dich in einer geführten Meditation auch einem bestimmten Thema widmen: Zum Beispiel Selbstliebe.
Entdecke meinen kostenlosen Meditationskurs, um noch heute mit deiner Meditations-Praxis anzufangen: Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis kann wie Balsam für die Seele wirken.
Wichtig: Nicht für jeden Menschen ist Meditation das richtige Werkzeug. Verurteile dich nicht dafür, wenn du Schwierigkeiten damit hast, eine Meditationsroutine zu entwickeln.
Inneren Kritiker “stoppen”
Indem du lernst, negative Gedanken loszulassen und dich stattdessen auf deine Stärken fokussierst, stärkst du das Gefühl, gut genug zu sein.
Neben einer regelmäßigen Achtsamkeitspraxis gibt es noch andere Möglichkeiten, deine negativen Gedanken loszulassen: Beispielsweise die “Stopp-Technik”.
Anstatt der Stimme deines inneren Kritikers zu folgen, sage innerlich (oder laut) “STOPP”, sobald die selbstverurteilende Stimme sich meldet.
Stelle dir im Anschluss die Frage, was deine beste Freundin oder dein bester Freund dir sagen würde.
Fokussiere dich darauf,
- dich selbst so anzunehmen, wie du bist,
- dir selbst zu vergeben,
- positive Affirmationen zu sprechen,
- eine Hand auf dein Herz zu legen,
- und dir mit Selbstmitgefühl zu begegnen.
Kurz gesagt: Schließe Freundschaft mit dir selbst, um dich vom Gefühl “Ich bin nicht gut genug” zu befreien und innere Ruhe zu finden.
Positive Affirmationen
“Du bist nicht gut genug“, wiederholt der innere Kritiker immer und immer wieder.
Stell dir vor, du könntest auf einmal den Sender wechseln – wie im Radio. Statt dir innerlich zu sagen, dass du nicht gut genug bist, sag dir, wie wertvoll du bist.
Lass dich durch folgende positive Affirmationen inspirieren, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und dich genug zu fühlen.
- Ich bin wertvoll und liebenswert.
- Ich bin genug, so wie ich bin.
- Ich akzeptiere und liebe mich selbst bedingungslos.
- Ich bin stolz auf meine persönlichen Erfolge und Fortschritte.
- Ich vertraue auf meine Fähigkeiten und meistere Herausforderungen mit Leichtigkeit.
Wichtig: Positive Affirmationen sind als eine “Ergänzung” zu verstehen.
Sie bieten zusätzlich zur Selbstreflektion und Auseinandersetzung mit den Ursachen des Gefühls “Ich bin nicht gut genug” die Möglichkeit, deinen Selbstwert zu stärken.
Wahre Freundschaft leben
Wahre Freunde lieben dich für den Menschen, der du bist: Sie schätzen deine Ecken und Kanten.
Diese Wertschätzung in deinen Beziehungen zu erfahren, wirkt sich laut Studien positiv auf dein psychisches Wohlbefinden aus.
Durch wahre Freundschaften gewinnst du mehr
- Selbstvertrauen,
- Zugehörigkeitsgefühl,
- innere Zufriedenheit,
- emotionale Sicherheit,
- Lebenssinn.
Kurz gesagt: Das Gefühl “Ich bin nicht gut genug” wirkt weniger schwer. Du findest mehr Leichtigkeit im Leben.
Fokussiere dich also auf solche Beziehungen, in denen du du selbst sein kannst.
Um tiefe Freundschaften aufzubauen,
- investiere Zeit,
- höre deinem Gegenüber zu
- und finde gemeinsame Hobbies.
Fazit
Im Kern beschreibt der negative Glaubenssatz “Ich bin nicht gut genug” den Wert, den du dir selbst als Mensch gibst.
Kurz gesagt: Wer mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, kämpft, der leidet häufig an einem niedrigen Selbstwertgefühl.
Dieses beeinflusst unser Erleben und Verhalten wie folgt:
- Lauter innerer Kritiker
- Unsicherheit in Partnerschaften
- Angst vor Ablehnung
- Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen
- Innere Unruhe
- Perfektionismus
Das Gefühl “nicht genug zu sein” beeinträchtigt deine Lebensqualität, da die Selbstzweifel dich daran hindern, dein volles Potenzial zu leben.
Transformiere dein negatives Selbstbild in eine positive Selbstsicht:
- Journaling: Gewinne durch regelmäßige Selbstreflexion in deinem Journal Abstand zu selbstzweifelnden Gedanken.
- Lege ein Dankbarkeitstagebuch an: Verbinde dich mit positiven Emotionen wie Dankbarkeit, Liebe und Demut und schreibe auf, wofür du dankbar bist.
- Coaching: Finde zu mehr Klarheit darüber, was dir im Leben wichtig ist und fokussiere dich auf realistische Ziele und kleine Erfolgserlebnisse.
- Social Media Detox: Höre auf, dich auf Social Media mit anderen zu vergleichen, die vermeintlich besser, schöner und reicher sind, als du.
- Meditation: Lass von negativen Gedanken schneller los, indem du durch regelmäßige Meditationspraxis zum Beobachter deiner selbst wirst.
- Positive Affirmationen: Anstatt der Stimme deines inneren Kritikers zu folgen, “wechsle den Radiosender” und appelliere an dein Selbstvertrauen mit Sätzen wie “Ich glaube an mich.”
Indem du diese Tipps in deinen Alltag integrierst, wirst du lernen, dich selbst anzunehmen. Du überwindest Schritt für Schritt das Gefühl “Ich bin nicht gut genug” und lebst dein volles Potenzial.
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